Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) bereitet die Gründung eines Instituts für Strukturwandel und Biodiversität in der Bergbaufolgelandschaft vor. Das Institut soll den Ausstieg aus der Kohleförderung erforschen und wichtige Impulse für die Neuausrichtung der betroffenen Regionen geben.
Das geschieht vor dem Hintergrund, dass die so genannte Kohlekommission empfohlen hatte, die MLU mit einem solchen Institut auszustatten; die Bundesregierung hat das in ihren Entwurf eines Strukturstärkungsgesetzes aufgenommen. Auch die nun unterzeichnetet Zielvereinbarung mit dem Land Sachsen-Anhalt 2020-2024 sieht die Institutsgründung an der MLU vor. Obwohl die Bundesmittel bisher nicht geflossen sind, will die MLU dieses wichtige Thema angehen und leitet gemeinsam mit dem Förderverein Pro Halle e.V. die Gründungsphase ein. Bereit gestellt werden damit auch Mittel für die ersten beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter.
Mitteldeutschland, insbesondere das mitteldeutsche Kohlerevier ist eine Transformationsregion, in der sich nicht zum ersten Mal vielfältige ökonomische, politische, soziale und ökologische Wandlungsprozesse vollziehen. "Das heißt, hier in Halle ist ein sehr guter Ort, Strukturwandel in der Region, in ganz Deutschland und vergleichbaren Regionen weltweit zu erforschen, beratend zu begleiten und damit auch zu gestalten", sagt MLU-Rektor Prof. Dr. Christian Tietje. Und weiter: "Wir machen jetzt diesen wichtigen Aufschlag für die Region und vertrauen auf die entsprechenden Ressourcen von Bund und Land."
Klaus Papenburg, Vorstandsmitglied des Vereins Pro Halle, betont die Bedeutung der Wissenschaft für den Strukturwandel: "Eine Investition in die Infrastruktur allein wird nicht ausreichen, wir müssen im Interesse der Region langfristig den Wissenschaftsstandort stärken und aus den Hochschulen heraus Lösungen entwickeln, die zukunftsorientiert die Wirtschaft voranbringen."
Geplant ist das Institut für Strukturwandel und Biodiversität als interdisziplinär arbeitende Einrichtung, die Expertisen aus verschiedenen Disziplinen versammelt und den Wissenstransfer in die Praxis ermöglichen soll. "Das Institut wird ein Forum sein für den gesellschaftlichen Austausch und für Innovationen. Es soll zu den führenden Kompetenzzentren in Europa werden", sagt Rektor Tietje. Die MLU kann mit dem neuen Institut an ihre bisherige Forschung zum Strukturwandel anknüpfen. Am Zentrum für interdisziplinäre Regionalstudien laufen zum Beispiel seit mehreren Jahren Forschungsarbeiten zu den Folgen des Kohleausstiegs in Ostdeutschland und Australien. Weiterhin untersucht etwa die Forschungsstelle Kommunalentwicklung und Daseinsvorsorge (FINKO), wie Wirtschaft, Politik und Kommunen den Strukturwandel gemeinsam produktiv gestalten können. Diese Arbeiten sollen nun fokussiert und auf eine neue Ebene gehoben werden. Beteiligt an dem neuen Institut sind daher die Rechts- und Sozialwissenschaften wie Kulturwissenschaften und die Naturwissenschaften. Ein erstes wissenschaftliches Konzept wurde bereits fakultätsübergreifend erarbeitet.
Mehr über den Verein: https://pro-halle.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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