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28.01.2004 09:42

Ein Studium mit integrierter Lehre: 3 + 4 = 5

Frank Mindt Kommunikation/ Pressestelle
Fachhochschule Lübeck

    Fachhochschule Lübeck und Handwerk schließen Kooperationsvertrag für ein duales Studienmodell in Schleswig-Holstein.

    3 + 4 = 5 - auf diese kurze Formel lässt sich das neue Studium mit integrierter Lehre an der Fachhochschule Lübeck bringen. In der scheinbar fehlerhaften Addition steckt die Kernaussage der neuen Ausbildungsrichtung, die die Fachhochschule und das Handwerk gemeinsam einschlagen. Das duale Studienmodell "Studium mit integrierter Lehre" ist ein Gemeinschaftsprojekt von Handwerkskammer Lübeck und Fachhochschule Lübeck. Es ermöglicht zwei eigenständige Berufsabschlüsse in fünf statt in sieben Jahren. Damit entspricht das duale Modell mit seinen Ausbildungszeiten und seiner Verschmelzung von Praxis und Studium den aktuellen Forderungen aus Wirtschaft und Politik.

    "Wir dürfen für uns in Anspruch nehmen, dass es ein vergleichbares Ausbildungsprogramm bisher in Schleswig-Holstein nicht gibt", betonte Peter Burgdorff, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, anlässlich der am 28.01.2004 stattgefundenen Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. Neben Fachhochschule und Handwerkskammer gehören zu den Kooperationspartnern der Metallgewerbeverband Schleswig-Holstein, die Innung Metallhandwerk Lübeck sowie die Gewerbeschule III Lübeck.

    Drei Jahre Lehre zum Gesellen in einem Metall verarbeitenden Handwerksberuf und vier Jahre Studium im Studiengang Maschinenbau, das bereits parallel zum zweiten Jahr der Lehre beginnt: So reduziert sich die Ausbildungszeit im Studium mit integrierter Lehre auf insgesamt fünf Jahre und schließt sowohl mit dem Gesellenbrief der Handwerkskammer als auch mit dem Diplom der Fachhochschule ab.

    Durch die enge Verzahnung von berufspraktischer Ausbildung und Fachhochschulstudium, also einer Vermittlung von handwerklichen Fähigkeiten und technischen sowie betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, werden die potentiellen Teilnehmer/innen befähigt, nach Beenden ihrer dualen Ausbildung, marktorientiert zu handeln und optimale technische Leistungen und Lösungen für Kunden zu realisieren.

    "Wir wollen junge Diplom-Ingenieure noch besser befähigen und dafür gewinnen, Führungsverantwortung in einem Handwerksbetrieb zu übernehmen", unterstrich Peter Burgdorff die Zielsetzung des Projekts.

    Die gemeinsame fünfjährige Ausbildung beginnt mit der betrieblichen Lehre inklusive der Berufsschule. Nach 14 Monaten im Betrieb endet der Ausbildungsvertrag und wechselt in einen Praktikantenvertrag. Gleichzeit beginnt das Maschinenbaustudium an der Fachhochschule Lübeck. Bis nach dem vierten Semester wird Vollzeit studiert, wobei jede/r Teilnehmer/in die zwischen den Semestern liegenden vorlesungsfreien Zeiten zur Erfüllung seiner Aufgaben aus dem Praktikantenvertrag im Betrieb nutzen muss. Das fünfte Semester ist das berufspraktische Semester im Studienablauf und wird im Betrieb absolviert zur handwerklichen Ausbildung. Es endet mit der Gesellenprüfung und dem Erwerb des Gesellenbriefs. Im sechsten und siebten Semester wird wieder studiert mit optionalen Betriebstätigkeiten während der vorlesungsfreien Zeit. Im achten Semester wird die Diplomarbeit angefertigt und das Studium abgeschlossen.


    Die Initiatoren, Prof. Dr. Hans Reddemann, Dekan Fachbereich Maschinenbau/ Wirtschaftsingenieurwesen der FH Lübeck und Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Poeck, Technologie-Transfer-Beauftragter der Handwerkskammer Lübeck, sehen die Vorteile des dualen Modells darin, dass die Absolventen/innen schneller Aufgaben übernehmen, selbst-ständiger technisch anspruchsvolle Lösungen anbieten, organisatorisch Projekte initiieren und abwickeln sowie verantwortungsvolle Führungsaufgaben übernehmen können und sich mit ihren betriebswirtschaftlichen Kenntnissen aus dem Studium als potentielle Betriebsübernehmer/innen empfehlen. "Es gibt weitere gute Gründe für die Einführung dieses Studiums mit integrierter Lehre. Ein Fachhochschulstudium ist von seiner Ausrichtung her bereits sehr praxisnah und rückt im dualen Modell durch den permanenten Austausch zwischen betrieblicher Praxis und Studium noch näher an die Praxis und damit an die Betriebe heran.
    Darüber hinaus ist es nicht allen Absolventen/innen der Hochschule zu Eigen, Karriere in Entwicklungslaboren von Großunternehmen zu machen. Viele suchen ganz bewusst kleine und mittelständische Betriebe nach dem oder während des Studiums auf, um ihre schon sehr praxisnahen Fähigkeiten in Handwerksbetrieben auszubauen. Andere kommen an die Hochschule, weil sie sich durch ein Studium fit machen wollen für die Übernahme des elterlichen Betriebes. Diesen bieten wir mit dem dualen Studium eine optimale, praxisintegrierte Vorbereitung und Ausbildung in einem verkürzten Ablauf an und kommen damit den Forderungen aus der Wirtschaft und Politik entgegen", so Prof. Dr. Hans Wilhelm Orth, Rektor der Fachhochschule Lübeck.

    Die Zugangsvoraussetzungen zum Studium mit integrierter Lehre sind die allgemeine Hochschulreife, die Fachhochschulreife oder ein vergleichbarer, anerkannter Abschluss sowie ein Ausbildungsvertrag (erstes Jahr) und ein Praktikantenvertrag (ab dem zweiten Jahr) mit einem Handwerksbetrieb.

    Weitere Informationen zum Studium mit integrierter Lehre in Lübeck sind von Prof. Dr. Hans Reddemann, FH Lübeck, Stephensonstr. 3, 23562 Lübeck, Tel.: 0451/ 3005233, e-mail: reddemann@fh-luebeck.de; web: www.fh-luebeck.de und Dipl.-Ing. Hans Jürgen Poeck, Handwerkskammer Lübeck, Breite Str. 10-12, 23552 Lübeck, Tel.: 0451/ 38887750, e-mail: hjpoeck@hwk-luebeck.de; web: www.hwk-luebeck.de zu erhalten.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-luebeck.de
    http://www.hwk-luebeck.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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