Im Saarland werden in den nächsten Wochen rund 2 300 Personen auf Antikörper gegen das Coronavirus getestet. Sie stellen eine repräsentative Stichprobe der volljährigen saarländischen Bevölkerung dar. Erstmals soll am Beispiel eines Flächenbundeslandes gezeigt werden, wie stark sich das neue Coronavirus verbreitet hat und wie hoch die Rate der bislang unentdeckten Infektionen ist, bei denen Betroffene keine oder nur leichte Krankheitssymptome wahrgenommen haben.
Die wissenschaftliche Studie wird von Sigrun Smola, Medizin-Professorin der Saar-Universität und Direktorin des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum geleitet, gemeinsam mit dem saarländischen Gesundheitsministerium, das die Studie finanziert.
Im Saarland werden in den nächsten Wochen rund 2 300 Personen auf Antikörper gegen das Coronavirus getestet. Sie stellen eine repräsentative Stichprobe der volljährigen saarländischen Bevölkerung dar. Erstmals soll am Beispiel eines Flächenbundeslandes gezeigt werden, wie stark sich das neue Coronavirus verbreitet hat und wie hoch die Rate der bislang unentdeckten Infektionen ist, bei denen Betroffene keine oder nur leichte Krankheitssymptome wahrgenommen haben. Die wissenschaftliche Studie wird von Sigrun Smola, Medizin-Professorin der Saar-Universität und Direktorin des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum geleitet, gemeinsam mit dem saarländischen Gesundheitsministerium, das die Studie finanziert.
Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass Patienten, die sich mit dem neuen Coronavirus infiziert haben, schon ein bis zwei Tage, bevor sie selbst Krankheitssymptome bemerken, besonders ansteckend sein können. Hinzu kommen diejenigen Personen, die von ihrer Coronavirus-Infektion überhaupt nichts spüren. Offenbar wird ein beträchtlicher Anteil der Coronavirus-Infektionen durch diese beiden Personengruppen ausgelöst. „Wir wollen nun herausfinden, wie viele Saarländer bereits Kontakt mit dem SARS-CoV-2 Virus hatten und dagegen Antikörper entwickelt haben. Daraus wollen wir Rückschlüsse ziehen, wie hoch die Dunkelziffer der Infizierten in der saarländischen Bevölkerung ist“, erläutert die Medizin-Professorin Sigrun Smola. Den Studienteilnehmern soll dafür nicht nur Blut entnommen werden. Sie werden auch gebeten, einen Fragebogen pseudonymisiert, das heißt ohne Namensangabe auszufüllen, um mögliche Zusammenhänge zwischen einer Infektion, dem Krankheitsverlauf, Vorerkrankungen und den Ansteckungswegen zu erkennen.
„Auch das individuelle Hygieneverhalten sowie gruppenspezifische und altersabhängige Faktoren sollen näher beleuchtet werden. Damit wollen wir noch genauer erfahren, welche der bisherigen Maßnahmen am effektivsten sind und wo Ansteckungsquellen liegen könnten“, erklärt Sigrun Smola. Die Virologin und ihr Team wollen zudem den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie engmaschig begleiten. Derzeit reichen die wissenschaftlichen Kenntnisse noch nicht aus, um mit Sicherheit sagen zu können, ob eine Person mit Antikörpern im Blut immun gegen das Coronavirus ist. „Um herauszufinden, ob sich Menschen, die bereits Antikörper gegen das Virus aufweisen, ein zweites Mal anstecken können und wie sich das Virus weiter in der saarländischen Bevölkerung ausbreitet, planen wir, die Studienteilnehmer im Laufe der kommenden Monate ein weiteres Mal zu untersuchen und zu befragen“ so Professorin Smola.
Um die geplante Anzahl von 2 300 Studienteilnehmern zu erreichen, werden ab der kommenden Woche 5 000 Saarländerinnen und Saarländer angeschrieben, die über das Einwohnerregister nach bestimmten Gruppenmerkmalen zufällig ausgewählt werden. „Diese Personen werden darum gebeten, sich an der Studie zu beteiligen und sich in einer der vorgegebenen Arztpraxen Blut entnehmen zu lassen. Sie müssen zudem den Fragebogen ausfüllen – das geht auch in einem Online-Formular – und eine Einverständniserklärung unterzeichnen. Nur dann können wir sie in der wissenschaftlichen Studie berücksichtigen“, erläutert Professorin Smola. Je nach Rücklauf werden dann in einer zweiten Welle weitere Personen angeschrieben, um die notwendige Anzahl an Teilnehmern für die repräsentative Stichprobe zu erzielen. Die Studienteilnehmer erhalten auf Wunsch zeitnah die Ergebnisse ihrer eigenen Blutuntersuchung.
Bis in den Herbst werden die Homburger Virologen die gesamten Testreihen der repräsentativen Stichprobe auswerten. Sie werden dafür verschiedene Antikörpertests einsetzen, um eine möglichst hohe Aussagekraft zu erzielen. „Wann wir die Studienteilnehmer auffordern werden, an einer Nachbeobachtung teilzunehmen, hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Wenn die Infektionszahlen im Saarland niedrig bleiben, sinkt auch die Gefahr für eine erstmalige oder erneute Ansteckung der Bevölkerung. Das müssen wir im Blick behalten“, erklärt die Medizin-Professorin Sigrun Smola.
Univ.-Prof. Dr. med. Sigrun Smola
Institut für Virologie
Universitätsklinikum des Saarlandes
E-Mail: sigrun.smola@uks.eu
Tel. +49 6841/16-23931
www.uniklinikum-saarland.de/virologie
Virologie-Professorin Sigrun Smola
Rüdiger Koop
UKS
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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