Der Wissenschaftsrat würdigt die sozialwissenschaftliche Forschung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und hebt hervor, dass das Institut damit wichtige Beiträge zu Fragen der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik ebenso wie zur Sozial- und Bildungspolitik leistet. „Das Engagement des DJI ist bemerkenswert“, so Dorothea Wagner, Vorsitzende des Wissenschaftsrats.
„Es gelingt dem Institut, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu bauen und auf der Grundlage überzeugender Forschungsarbeiten als anerkannter Ratgeber für Politik und Fachpraxis zu agieren.“
Die Forschung des DJI hat sich in den vergangenen Jahren weiter positiv entwickelt. Besonders hebt der Wissenschaftsrat den Ausbau der empirisch gestützten Berichterstattung und ihre dauerhafte Verankerung am Institut hervor. Positiv bewertet er die deutlich ausgebaute Zusammenarbeit mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die erfolgreichen Publikationen in wissenschaftlich anerkannten Zeitschriften und eine hohe Zahl von Drittmitteln.
Angesichts des großen Entwicklungspotenzials des DJI empfiehlt der Wissenschaftsrat, die Einbindung des Instituts in wissenschaftliche Kommunikations- und Forschungskontexte weiter zu verstärken. Eine wichtige Voraussetzung dafür sind erweiterte Freiräume, um neben den externen Beratungsanfragen auch intern gewählten Fragestellungen nachgehen zu können. „Wir empfehlen außerdem, die Zusammenarbeit auf der internationalen Ebene zu verbessern, freiwerdende Leitungsstellen für gemeinsame Berufungen mit Universitäten zu nutzen und die Nachwuchsförderung gezielt auszubauen“, sagt Dorothea Wagner.
In den kommenden Monaten muss eine Entscheidung über die Nachfolge des derzeitigen Institutsdirektors getroffen werden, der aus Altergründen aus dem Institut ausscheiden wird. Um die hohe Reputation des DJI und die Qualität der Forschungs- und Beratungsleistungen auch langfristig zu sichern, ist es nach Auffassung des Wissenschaftsrats von großer Bedeutung, die Nachfolgerin oder den Nachfolger aufgrund herausragender wissenschaftlicher Qualifikationen und in einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren auszuwählen.
Bereits seit Anfang der 1960er Jahre untersucht das Deutsche Jugendinstitut in München die Lage von Kindern und Jugendlichen und berät auf der Grundlage seiner Forschungsarbeiten das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ebenso wie zahlreiche öffentliche und private Träger der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. In jüngerer Zeit hat das DJI sein Forschungsspektrum weiter verbreitert und ist insbesondere in den Feldern der Kinder- und Jugendhilfe, der frühen Kindheit und der Ganztagsschulen aktiv.
Zur Stellungnahme: https://www.wissenschaftsrat.de/download/2020/8522-20.pdf
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