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28.01.2004 14:55

Kinderlose Männer in Deutschland

Dipl.Volkswirtin Dörte Höppner Pressestelle
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin

    Eine sozialstrukturelle Bestimmung auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP)

    In Deutschland findet sich in allen Altersgruppen (mit Ausnahme der Hochaltrigen) unter den Männern ein höherer Anteil an Kinderlosen als bei den Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des DIW Berlin. Vor allem in den jungen Altersgruppen sind die Unterschiede zwischen Männern und Frauen besonders prägnant. Männer schieben eine Elternschaft deutlich länger auf als Frauen. Zum Einen ist dies in der, wenn auch begrenzten, so doch längeren biologischen Fertilitätsphase begründet. Zum Anderen wird dies durch ein hinsichtlich des Alters asymmetrischen Partnerwahlverhaltens verstärkt. Die vorliegenden Daten liefern aber vor allem starke Hinweise darauf, dass für Männer eine Familiengründung erst dann in Betracht kommt, wenn die ökonomische Absicherung einer Familie gewährleistet werden kann, während dieser Befund für die Frauen nicht zu konstatieren ist. Das male-breadwinner-Prinzip, das eine relativ strikte Rollentrennung einschließt, scheint also nach wie vor ein hohes Maß an Verbindlichkeit zu besitzen und eine Familiengründung für die Väter vielfach bis zur beruflichen Etablierung zu verzögern. Für die Frauen scheint dagegen nach wie vor die Spannung zwischen Familien- und Berufsrolle konfliktträchtig zu sein. Der Anteil an kinderlosen Frauen nimmt mit dem Bildungsniveau zu und deutet für viele auf eine Entscheidung zwischen Beruf und Familie hin. Für die Männer scheint diese Spannung weitaus weniger intensiv zu wirken, was sich in einem eher moderaten Anteil an Kinderlosen unter den Hochschulabsolventen bemerkbar macht. Erst unter den Jüngeren scheint eine langsame geschlechtsspezifische Angleichung stattzufinden. Eine langsame Angleichung ist auch im Anteil der Kinderlosen in Ostdeutschland an das Westniveau zu konstatieren. Trotz eines im Mittel deutlich niedrigeren Anteils an Kinderlosen im Osten, entspricht insbesondere der Anteil der jüngeren kinderlosen Männer bis zum Alter von 30 Jahren mittlerweile praktisch dem Westniveau. Ob dies denn auch Auswirkungen auf den Anteil der dauerhaft Kinderlosen haben wird oder ob hier eine Familiengründung lediglich verzögert und später nachgeholt wird, bedarf weiterer Beobachtung. Für Gesamtdeutschland deuten mit 26% Kinderlosen in der Altersgruppe der 45- bis unter 50-Jährigen erste Anzeichen auf einen steigenden Anteil dauerhaft kinderloser Männer hin.


    Weitere Informationen:

    http://www.diw.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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