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28.01.2004 16:14

WELCOME TO MICHAEL WINTERBOTTOM AND ANDREW EATON. Ausstellung, Filme und Gespräche

Ulrike Fischer Stabsstelle Hochschulkommunikation
Fachhochschule Potsdam

    Am Mittwoch, dem 04. Februar 2004, wird anlässlich der Micheal Winterbottom Retrospektive die Ausstellung "Ich hab' den Krieg gezeichnet" an der Fachhochschule Potsdam um 17 Uhr eröffnet.

    Prof. Dr. Helene Kleine, Rektorin der Fachhochschule Potsdam, wird die Gäste begrüßen. Sonja Schimann, CulturCooperation Hamburg e.V., wird die Entstehungsgeschichte der Ausstellung vorstellen und Claudia Roth, Mitglied des Bundestages und Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, wird ein Grußwort sprechen und dann die Ausstellung eröffnen. Die Ausstellung ist bis Freitag, 05. März, montags bis freitags von 8 bis 22.00 Uhr, samstags von 8 bis 15.30 Uhr und sonntags von 10 - 17 Uhr in der Friedrich-Ebert-Straße 4, Foyer Erdgeschoss, zu besichtigen.

    Die Retrospektive der Filme von Michael Winterbottom wird von Kathryn Board, Direktorin des British Council Deutschland, in Anwesenheit von Michael Winterbottom, Regisseur, und Andrew Eaton, Produzent, um 19.30 Uhr im Filmmuseum eröffnet. Nach dem Film "In this World" wird es ein Gespräch mit Dr. Ute Watermann, Sprecherin der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges und in sozialer Verantwortung (IPPNW), Claudia Roth, Michael Winterbottom und Andrew Eaton geben.

    Michael Winterbottom ist eine, wenn nicht sogar die interessanteste Erscheinung des zeitgenössischen britischen Kinos. In seinen Filmen packt er offensiv und engagiert Themen an, die auch in der politischen Diskussion präsent sind. Sein vorletzter Film "In this World" erhielt 2003 den Goldenen Bären und den Friedensfilmpreis der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Mit dem Produzenten Andrew Eaton arbeitet Winterbottom seit 1993 zusammen. 1994 gründeten sie die Produktionsfirma Revolution Films.

    Veranstalter der Retrospektive ist der Filmverband Brandenburg e.V. in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Potsdam und dem Filmkunsthaus Babylon Berlin. Gefördert wird die Veranstaltung durch die Landeszentrale für Politische Bildung Brandenburg, das British Council, und vom Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

    Die Kooperation mit Prof. Dr. Angela Mickley, Fachhochschule Potsdam, und der CulturCooperation Hamburg e.V., welche die Ausstellung "Ich hab' den Krieg gezeichnet" konzipiert und organisiert hat, ergab sich durch die inhaltliche Ausrichtung einiger Filme von Michael Winterbottom, die in Potsdam und Berlin gezeigt werden.

    In der Ausstellung im Foyer der Fachhochschule am Alten Markt werden Kinderzeichnungen aus der ganzen Welt gezeigt, in denen Kinder und Jugendliche ihre Erlebnisse im Krieg oder auf der Flucht dargestellt haben. Die Bilder stammen aus der einzigartigen Sammlungen von Francoise und Alfred Brauner, die rund 2.000 Kinderbilder zusammengetragen haben.
    Aus Teilen dieser Sammlung hat die CulturCooperation Hamburg die Ausstellung konzipiert, die seit 1993 mit großer öffentlicher Resonanz in über 150 Städten im In- und Ausland gezeigt wurde.

    Prof. Dr. Angela Mickley, Professorin für Ökologie und Friedenspädagogik am Fachbereich Sozialwesen lehrt nach jahrelangen Erfahrungen in Nord-Irland seit 1995 Methoden der Intervention, der Bearbeitung von Konfliktursachen und der nachhaltigen Einführung friedlicher Verhaltensweisen und Strukturen in Gruppen, Organisationen und Gesellschaft. Sie leitet die 2 x jährlich startende Weiterbildung Konfliktmanagement / Mediation an der Hochschule und brachte Lehrer, Polizisten und Sozialarbeiter in der Ausbildung zu Konfliktmanagern und der Bearbeitung von Gewaltsituationen zusammen. Ab 1991 führte sie in Berlin mit den ersten Lehrer- und Schülerausbildungen Mediation an Schulen ein.

    Ausführliche Informationen zum Programm der Retrospektive, den Filmen, der Ausstellung und den Personen finden Sie im Folgenden und unter www.fh-potsdam.de, www.filmmuseum-potsdam.de, www.fkh-babylon.de und www.culturcooperation.de

    Medieninformationen und Veranstaltungshinweise der FH Potsdam können Sie auch im Internet abrufen: http://www.fh-potsdam.de
    EVENTS & NEWS I MEDIENINFORMATIONEN

    Ausstellung "Ich hab' den Krieg gezeichnet"

    Die Ausstellung zeigt Kinderzeichnungen aus der ganzen Welt, in denen Kinder und Jugendliche ihre Erlebnisse im Krieg oder auf der Flucht dargestellt haben. Die Bilder stammen aus der einzigartigen Sammlungen von Francoise und Alfred Brauner, die rund 2.000 Kinderbilder zusammengetragen haben. Aus Teilen dieser Sammlung hat die CulturCooperation die Ausstellung konzipiert, die seit 1993 mit großer öffentlicher Resonanz in über 150 Städten im In- und Ausland gezeigt wurde.

    In der Ausstellung werden Kinderzeichnungen aus dem Spanischen Bürgerkrieg, den KZ's , aus Hiroshima, Vietnam, Kambodscha, Afghanistan, Libanon, Israel, Palästina, der Westsahara, El Salvador, Guatemala, Bosnien, Kroatien, Tschetschenien und Sierra Leone gezeigt. Diese Bilder, in denen Kinder und Jugendliche ihre Erlebnisse im Krieg oder auf der Flucht dargestellt haben, entstanden nicht in therapeutischen Zusammenhängen, sie wurden von den Kindern spontan gemalt.

    Neben den Zeichnungen von Kindern, die Francoise und Alfred Brauner selbst betreut haben, kommen die anderen Zeichnungen überwiegend aus Sammlungen von Kinder-Hilfsorganisationen aus verschiedenen Ländern. Das Ehepaar Brauner hat von diesen Organisationen Kopien einzelner Zeichnungen erhalten, um Kinderzeichnungen aus den unterschiedlichsten Kriegsgebieten einander gegenüber stellen zu können und damit die Schrecken des Krieges für Kinder weltweit aufzuzeigen. Auch in den Fällen, in denen ihnen Originalzeichnungen angeboten wurden, haben sie dies immer abgelehnt, weil sie der Ansicht waren, dass die Zeichnungen das Eigentum der Kinder bleiben sollten. Soweit möglich, haben F. und A. Brauner immer Kinderzeichnungen jeweils beider Kriegsparteien gesammelt, z. B. Zeichnungen von palästinensischen und israelischen Kindern.

    In dieser Ausstellung werden die Zeichnungen nicht ausschließlich nach Ländern präsentiert, sondern auch Zeichnungen aus verschiedenen Regionen, die vergleichbare Themen darstellen, wie: Angst, Suche nach Sicherheit, Häuser und Ruinen, das Feindbild, Verwundete, Tote, Zeichnungen zum Atomkrieg, Zeichnungen zum Frieden, gegenüber gestellt. Die Bildtexte von A. und F. Brauner liefern Hinweise zur Interpretation der Bilder.

    Es ist wichtig, sich diese Bilder genau anzusehen, um die Details zu entdecken, weil gerade sie die Angst ausdrücken oder auf ein bestimmtes Erlebnis hinweisen. Trotz aller Unterschiede gibt es auch Gemeinsamkeiten in den Zeichnungen, wie z. B. das Bedürfnis nach Harmonie: die schnurgerade Linie der Ruinen in Warschau, die sauber aufgereihten Toten vor den Zelten in der Sahara - Versuche, Ordnung zu schaffen in einer aus den Fugen geratenen Welt.

    Warum diese Ausstellung? Für alle Kriege und militärischen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte gilt, dass 90 % der Opfer zur Zivilbevölkerung gehören. Die wehrlosesten Opfer sind die Kinder. Über 20 Millionen Kinder leben zurzeit in Kriegsregionen, 10 Mill. Kinder gelten nach Einschätzung von UNICEF als kriegstraumatisiert, und jeder zweite Flüchtling auf der Welt ist heute ein Kind. Die Zeichnungen der Kinder werfen ein Schlaglicht darauf, welches Grauen sich hinter diesen Zahlen verbirgt. Damit diese Dokumente des Krieges möglichst vielen Menschen zugänglich werden, hat das Ehepaar Brauner der CulturCooperation einen Teil ihrer Sammlung für diese Ausstellung überlassen.

    Die Sammler
    Dr. Françoise E. Brauner, geb. 1911 in Wien, gest. 2000 in Paris, Medizinstudium in Wien und Paris. 1936 ging sie als Ärztin zu den internationalen Brigaden nach Spanien, wo sie in Benicasim zwei Jahre in verschiedenen chirurgischen Abteilungen arbeitete und auch Flüchtlingskinder betreute.
    Dr. Alfred Brauner, geb. 1910 in Saint-Mandé/ Frankreich, 2002 gest. in Paris. 1918 zog er mit seinen Eltern nach Wien, wo er später Heilpädagogik und Germanistik studierte. Als die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht übernommen hatten ging er nach Frankreich zurück und absolvierte dort seinen Militärdienst. 1937 folgte er seiner Frau nach Spanien und wurde dort als Pädagoge mit der Leitung des Komitees für Flüchtlingskinder der Internationalen Brigaden beauftragt.

    Nach dem Ende des Spanischen Bürgerkrieges betreute das Ehepaar Brauner in Frankreich jüdische Kinder, die 1939 mit einem der letzten Kindertransporte aus Deutschland fliehen konnten. 1940 schlossen sie sich im besetzten Paris der Résistence an und entgingen mehrmals nur knapp der Verhaftung durch die Gestapo. Unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges betreuten sie 440 Kinder, die als Überlebende aus den Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald nach Frankreich gebracht worden waren: das erschütternste Erlebnis ihres Lebens. Einige Jahre später verwirklichten sie ihren gemeinsamen Traum und gründeten 1950 in Saint-Mandè, am Rande von Paris, die erste Tagesklinik für mehrfach behinderte Kinder in Frankreich, die Françoise bis zu ihrer Pensionierung als Chefärztin leitete.

    Für ihre wissenschaftlichen Studien zu den Auswirkungen von Krieg und Verfolgung auf Kinder und über Autismus, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, erhielten F. und A. Brauner mehrere Auszeichnungen, darunter die Prinzhornmedaille.

    Auszug von der Homepage der CulturCooperation: www.culturCooperation.de

    Zur Person Prof. Dr. Angela Mickley, Professorin für Ökologie und Friedenspädagogik am Fachbereich Sozialwesen

    Studium Geschichte / Politologie in Berlin
    1976-79 Forschungsaufenthalt in Nord-Irland für Dissertation zu politischem Katholizismus und konstitutionellem (gewaltfreiem) Befreiungskampf der Iren.

    I. Politische Interessenklärung, gewaltfreie Interessenvertretung und Konfliktregelung mit Vertretern/Leitern paramilitärischer Gruppen und der Friedensbewegung in mehrwöchiger Klausur während Bürgerkriegszeit 1978. Zusammenarbeit mit Friedensbewegung, z.B. Recherche und politischer Einsatz von historischen Beispielen gewaltfreier Bewegungen in Irland
    Dr. Mairead Corrigan-Maguire, Friedensnobelpreisträgerin, Peace People, Belfast

    II. Planung, Ausbildung und Durchführung Konfliktbearbeitung und Fortbildung mit größeren verfeindeten Gruppen Nord-Irlands 1977-79. Gründung einer Jugendfarm für interkonfessionelle Begegnung Jugendlicher.

    III. GTZ Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
    1. Republik Moldavien, Kisinau April 1997 - Konfliktbearbeitung, Koordination und Weiterbildung Mediation mit politisch- ökologischen Gruppen und Institutionen vor dem Hintergrund des moldauisch-transnistrischen Krieges.
    2. Beratung für Projektleiter und Experten aus Organisationsentwicklung in NGOs und staatlichen Projekten u.a. der GTZ in Afrika und Lateinamerika seit 1999.

    IV. EU Modellprojekt an der FH Potsdam:
    Qualifizierung Konfliktmanagement und Mediation für Polizei, Jugend- und Sozialarbeiter in Brandenburg 1998-1999, 2001-2004 mit Schwerpunkt regional koordinierter Kooperation von Institutionen und Fachpersonal im Bereich Rechtsextremismus und Jugendgewalt.

    V. Sicherheitskonzepte entwickelt für Justiz (Amtsgerichte) in Hessen mit mehrstufigem Sicherheitssystem, differenzierter Nutzung von Technik- und Kommunikationseinsatz, Implementierung mit Training aller beteiligten Berufsgruppen (Justizvollzugsbeamte, Rechtspfleger, Richter) in Intervention, Deeskalation, Ansätzen von Konfliktbearbeitung und Sicherheitsverhalten. Anlass waren Anschläge auf und Morde an Richtern, Anwälten und Prozessgegnern.

    VI. Konfliktbearbeitung mit Schulen, Verwaltungsstellen, freien Trägern. Seit 1991 Einführung Mediation an Schulen in Berlin.

    VII. Politische Vergangenheitsbearbeitung in Südafrika und Deutschland: Vergleich Wahrheitskommission und Gauckbehörde. Hauptstudiumsprojekt FH 2001-2002.
    Südkorea Vergleich der politischen Voraussetzungen von Wiedervereinigung in Deutschland und Korea, Lehren aus den deutschen Erfahrungen.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-potsdam.de
    www.filmmuseum-potsdam.de
    www.fkh-babylon.de
    www.culturcooperation.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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