Wer im Alltag häufig lacht, kommt womöglich mit stressreichen Ereignissen besser zurecht – wobei dies nicht für die Intensität des Lachens zuzutreffen scheint. Dies berichtet ein Forschungsteam der Universität Basel im Fachblatt «Plos One».
Nach Schätzungen lachen Menschen typischerweise 18 Mal pro Tag, meist in der Interaktion mit anderen und je nach dem Grad der erlebten Freude. Die Forschung berichtet auch über Unterschiede punkto Tageszeit, Alter und Geschlecht: So ist bekannt, dass Frauen im Durchschnitt mehr lächeln als Männer. Nun haben Forschende der Abteilung Klinische Psychologie und Epidemiologie der Fakultät für Psychologie der Universität Basel erstmals den Zusammenhang von stressreichen Ereignissen und Lachen im Hinblick auf wahrgenommenen Stress im Alltag untersucht.
Eine Handy-App stellt Fragen
In der Längsschnitt-Untersuchung wurden die Teilnehmenden mit einem akustischen Signal einer Handy-App in unregelmässigen Abständen achtmal täglich während 14 Tagen dazu aufgefordert, Fragen zu beantworten. Diese betrafen die Häufigkeit, die Intensität und den Grund des Lachens sowie erlebte Stressereignisse und -symptome, und zwar während der Zeit seit dem letzten Signal.
Mit dieser Methode konnten die Forschenden um die Erstautorinnen Dr. Thea Zander-Schellenberg und Dr. Isabella Collins relativ alltagsnah Zusammenhänge zwischen Lachen, belastenden Stressereignissen sowie physischen und psychischen Stresssymptomen («Ich hatte Kopfschmerzen» oder «Ich fühlte mich unruhig») untersuchen. Grundlage für die nun veröffentlichte Analyse sind Daten von 41 Psychologiestudierenden, davon 33 Frauen, im Durchschnittsalter von knapp 22 Jahren.
Lachintensität hat weniger Einfluss
Das erste Ergebnis der Beobachtung war vor dem Hintergrund der Fachliteratur erwartet worden: In Phasen, in denen die Probandinnen und Probanden häufig lachten, waren belastende Stressereignisse mit geringeren Symptomen verbunden. Unerwartet war hingegen der zweite Befund: Für das Zusammenspiel stressreicher Ereignisse und Intensität des Lachens – stark, mittel oder schwach –, zeigte sich kein statistischer Zusammenhang mit Stresssymptomen. «Dies könnte daran liegen, dass Personen ihre Lachhäufigkeit der letzten Stunden besser einschätzen können als ihre Lachintensität», so das Forschungsteam.
Dr. Thea Zander-Schellenberg, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Abteilung Klinische Psychologie und Epidemiologie, Tel. +41 61 207 24 29, E-Mail: thea.zander@unibas.ch
Dr. Karina Wahl, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Abteilung Klinische Psychologie und Epidemiologie, Tel. +41 61 207 06 54, E-Mail: karina.wahl@unibas.ch
Zander-Schellenberg T, Collins IM, Miché M, Guttmann C, Lieb R, Wahl K (2020)
Does laughing have a stress-buffering effect in daily life? An intensive longitudinal study.
PLoS ONE 15(7): e0235851. July 9, 2020
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
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