Wissenschaftler*innen untersuchen im „2020 Manifesto for Web Science“, wie das Netz seine positiven Potenziale stärken kann
Das Spektrum im virtuellen Raum reicht von progressiven Bewegungen wie #MeToo und #BlackLivesMatter bis hin zu nihilistischen Hassbotschaften und Morddrohungen. Bürgernähe und der Stärkung demokratischer Prozesse stehen Hackerangriffe auf Twitteraccounts, Behörden und Unternehmen gegenüber. Die Kehrseite des nahezu unbegrenzten Zugangs zu wissenschaftlicher Erkenntnis ist eine unüberschaubare Flut von Fake News und Manipulation. Apps helfen dabei, Infektionsketten zu unterbrechen. Andere machen ihre Nutzer*innen zu „gläsernen Patienten“.
Die Beispiele zeigen das gesamte Potenzial des Webs – seine Verheißungen und seine Abgründe. Nun hat ein Team internationaler Wissenschaftler*innen das „2020 Manifesto for Web Science“ veröffentlicht, in dem sie die Frage untersuchen, was getan werden kann, um das Web so zu entwickeln, dass es für die Menschheit seine positiven Potenziale entfaltet und zu den bestmöglichen Ergebnissen führt. Zu den Autor*innen des Manifests gehört Prof. Dr. Bettina Berendt, Leiterin des Fachgebietes „Internet und Gesellschaft“ an der TU Berlin und Direktorin des Weizenbaum-Instituts.
Das Web wird von mehr als vier Milliarden Menschen in allen Lebensbereichen genutzt, greift in das Leben aller ein und prägt die globalen Märkte, die Klimawissenschaft, politische Konflikte, Krieg, das soziale Gefüge sowie Ethik und Moral der verschiedensten Gesellschaften.
„Informationsfreiheit versus Informationsqualität, Personalisierung versus Datenschutz und Privatsphäre, Massenbeteiligung versus Manipulation der Massen, Inklusivität und Fairness versus Ausbeutung, Nachhaltigkeit versus Wachstum – diese Ambivalenzen charakterisieren das heutige Web. Künstliche Intelligenz kann diese Ambivalenzen verstärken, zum Guten wie zum Schlechten. In unserem Manifest befassen wir uns mit den Zukunftsmöglichkeiten, die sich daraus ergeben. Wir skizzieren Wege, wie das Web weiter entwickelt werden kann, wie Individuen, Gruppen, Organisationen und Staaten lokal und in globaler Kooperation die Ziele für ein ‚gutes‘ Web bestimmen und dazu beitragen können, es zu realisieren“, sagt Prof. Dr. Bettina Berendt.
In ihrem Manifest betonen die Wissenschaftler*innen zudem die Notwendigkeit, Web Science als die Wissenschaft zu erweitern, die sich der Analyse und Entwicklung des Web widmet, um ihre Rolle bei der Gestaltung der Zukunft des Web zu stärken.
Das Manifest für Web Science 2020 ist das Ergebnis des Workshops „10 Years of Web Science“, der im Juni 2018 im Leibniz-Zentrum für Informatik im saarländischen Dagstuhl stattfand.
Link zum Manifest: https://www.webscience.org/2020/07/09/the-2020-manifesto-for-web-science/
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Bettina Berendt
TU Berlin
Fachgebiet Internet und Gesellschaft
E-Mail: berendt@tu-berlin.de
https://www.webscience.org/2020/07/09/the-2020-manifesto-for-web-science/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).