TU Chemnitz und Deutsche Bahn AG wollen zukünftig mit Fördermitteln des Bundes Technologien zur Digitalisierung und Automatisierung des Schienenverkehrs unter realen Bedingungen testen
Original-Meldung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur "Erforschung digitaler Bahntechnologie im Erzgebirge geplant" vom 31. Juli 2020 mit einer Ergänzung "Hintergrund: Smart Rail Connectivity-Campus (SRCC)" der TU Chemnitz.
Die Technische Universität Chemnitz und die Deutsche Bahn AG wollen zukünftig mit Fördermitteln des Bundes Technologien zur Digitalisierung und Automatisierung des Schienenverkehrs unter realen Bedingungen testen. Entlang der von der Erzgebirgsbahn betriebenen Strecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg soll dafür das "Digitale Testfeld Bahn" aufgebaut werden.
Bundesminister Andreas Scheuer: "Wir wollen die Menschen weiter und verstärkt von der Bahn überzeugen. Das geht nur mit mehr Digitalisierung - im Zug und auf der Strecke. Im Erzgebirge wollen wir diese Technologien erforschen und testen: von digitaler Leit- und Sicherungstechnik bis hin zu Maßnahmen für besseren Empfang."
Ministerpräsident Michael Kretschmer: "Ich freue mich über das Bekenntnis und die Unterstützung des Bundes für dieses einzigartige und ambitionierte Projekt. Hier in Annaberg-Buchholz geht es um praxisnahe Forschung rund um die Mobilität und das Bahnfahren der Zukunft. Das gemeinsame Engagement aller Beteiligten stärkt nicht nur den Innovationsstandort Deutschland, es bringt auch die Wirtschaftsregion Erzgebirge und ganz Sachsen weiter nach vorn." Kretschmer verwies darauf, dass sich die Landesregierung bereits seit langem für das Forschungsvorhaben stark macht. In dem Zusammenhang kündigte er an, dass der Freistaat die Stelle eines Koordinators finanzieren wird, der die Technische Universität Chemnitz bei der Planung, Steuerung und Realisierung der örtlichen Forschungsinfrastruktur unterstützt.
DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla: "Die digitale Zukunft der Bahn hat im Erzgebirge bereits begonnen. Seit 2018 steuert das europaweit erste digitale Stellwerk in Annaberg-Buchholz zuverlässig den Betrieb. Jetzt bauen wir das Testfeld weiter aus und arbeiten ganz intensiv an der Nutzung des Mobilfunkstandards 5G für den Bahnbetrieb."
Rolf Schmidt, Oberbürgermeister Stadt Annaberg-Buchholz: "Wir sind sehr froh darüber, dass der Bund und das Land Sachsen die gemeinsame Idee der Stadt Annaberg-Buchholz und der TU Chemnitz zur Forschung im ländlichem Raum unterstützt. Mit dem Campus Projekt soll sowohl unsere Stadt Annaberg-Buchholz als auch das Erzgebirge zu einem führenden Standort für die Erforschung von neuen Bahntechnologien entwickelt werden. Dieses Projekt wird ein wirksamer Impuls für die Umsetzung eines nachhaltigen Strukturwandels in unserer Region sein."
Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz: "Wir freuen uns außerordentlich, mit Unterstützung des Bundes und des Freistaats sowie in enger Kooperation mit der Stadt Annaberg-Buchholz an einer einzigartigen Teststrecke im Erzgebirge Spitzenforschung für den hochautomatisierten und nachhaltigen Bahnverkehr der Zukunft betreiben zu können."
Zur Etablierung einer entsprechenden Forschungsplattform stellt der Bund nach erfolgter Prüfung der haushalts- und beihilferechtlichen Randbedingungen Mittel für Bau- und Anschaffungsmaßnahmen von bis zu 15 Millionen Euro bereit. Es handelt sich im Kern um drei Elemente:
- den Aufbau von 5G-Funkmasten, versorgenden Medien und weiteren Feldelementen entlang der Bahnstrecke Annaberg-Buchholz – Schwarzenberg
- Modernisierung und Ausbau bestehender Gebäude entlang der Strecke mit Arbeits- und Betriebsräumen mit modernster Technik sowie
- die Anschaffung und Umbau von Triebfahrzeugen als Testzüge.
Hintergrund: Smart Rail Connectivity-Campus (SRCC)
Im Mittelpunkt des SRCC steht der Aufbau eines Forschungscampus in Annaberg-Buchholz. In diesem europaweit einzigartigen Modellprojekt sollen hochautomatisiertes Fahren auf Normalspurgleisen der Bahn sowie ökologisches Fahren, insbesondere mit hybriden Antrieben, weiter erforscht und innovative Mobilitätstechnologien zur Zulassung und Markteinführung gebracht werden.
Der SRCC ist eins von zwei Verbundprojekten, mit dem die TU Chemnitz 2019 im Rahmen des hochkompetitiven Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgreich war. Neben dem SRCC erhielten die TU und ihre Projektpartnerinnen und -Partner eine Förderung für das Projekt „Smart Composites ERZgebirge“ (SmartERZ).
Weitere Informationen erteilen:
Tim Alexandrin
Pressespecher
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
E-Mail: tim.alexandrin@bmvi.bund.de
Tel.: +49 030/18300-7138
Ralph Schreiber
Regierungssprecher
Sächsische Staatskanzlei
E-Mail: ralph.schreiber@sk.sachsen.de
Telefon: +49 0351/564-10300
Prof. Dr. Uwe Götze
Prorektor für Transfer und Weiterbildung
Technische Universität Chemnitz
E-Mail ptw@tu-chemnitz.de
Telefon: +49 0371/531-10030
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Maschinenbau, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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