Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat den Historiker Bernd Schneidmüller zum neuen Präsidenten der Akademie gewählt. Seine Amtszeit beginnt zum 1. Oktober 2020. Er folgt damit dem Biologen Thomas W. Holstein, dessen Amtszeit zum 30. September endet.
Die Mitglieder der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, zugleich Landesakademie von Baden-Württemberg, haben in ihrer Gesamtsitzung am 18. Juli 2020 den Historiker Bernd Schneidmüller für die Amtszeit vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2023 zum Präsidenten der Akademie gewählt. Schneidmüller, der von 2014 bis 2016 bereits als Sekretar der Philosophisch-historischen Klasse ein Mitglied des Vorstandes war und mit der Akademie, ihren Mitgliedern, Strukturen und dem Akademie-Gedanken bereits bestens vertraut ist, blickt mit Vorfreude auf das neue Amt:
„Ich freue mich auf meine dreijährige Amtszeit als Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Der Amtswechsel vom Biologen Thomas Holstein zu mir als Historiker ist ein kleines Zeichen für die fachliche Vielfalt unserer Akademie. Sie steht als Landesakademie für den Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg. Die Aufgaben der nächsten Jahre sind groß. Es geht um die Weiterentwicklung der guten Traditionen einer Gelehrtengemeinschaft und um den angemessenen Umgang mit aktuellen gesellschaftlichen wie kommunikativen Herausforderungen. Die großen Kompetenzen unserer Mitglieder und ihre fachliche Breite machen mich zuversichtlich, dass die Akademie ein besonders geeigneter Ort für den wissenschaftsgetriebenen Umgang mit komplexen Fragen ist.“
Prof. Dr. Bernd Schneidmüller ist Seniorprofessor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Heidelberg. Zuvor war er Direktor des Historischen Seminars und des Instituts für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die gesamte europäische Nationenbildung im Mittelalter und die Entstehung von politischen, sozialen und gesellschaftlichen Identitäten. Seit 1993 ist er korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und seit 2005 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Dort war er von 2014 bis 2016 im Vorstand als Sekretar der Philosophisch-historischen Klasse tätig. Der Mediaevist ist Mitglied in zahlreichen Kommissionen, darunter für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte. Schneidmüller war von 2014 bis 2020 einer der beiden Direktoren des Marsilius-Kollegs der Universität Heidelberg. Gemeinsam mit Gert Melville leitet er das an der Heidelberger und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften angesiedelte interakademische Forschungsprojekt „Klöster im Hochmittelalter. Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle“.
Der nach fünfeinhalb Jahren Amtszeit scheidende Präsident Thomas W. Holstein, der in den letzten Jahren insbesondere viele Neustrukturierungen erfolgreich durchführen oder auf den Weg bringen konnte, blickt gerne auf diese Zeit zurück. Gleichzeitig begrüßt er besonders die Wahl seines Nachfolgers, den er seit Jahren bestens kennt und der ihm als Kollege sowie als Mensch zu einem vertrauten Weggefährten geworden ist:
„Ich darf auf eine für mich spannende Amtszeit zurückblicken. Aktuelle Themen wie Alter, Energie, KI, Klima und Pandemie galt es öffentlichkeitswirksam im Dialog zwischen den Wissenschaftsbereichen zu behandeln; die Akademien sind geradezu prädestiniert dafür. Es war auch eine Phase der Neustrukturierung, die in den nächsten Jahren fortgesetzt werden wird, z. B. auf dem Gebiet der Digitalisierung in den Geisteswissenschaften. Hier danke ich besonders meinen Vorstandskollegen Axel Michaels und Hans-Georg Kräusslich. Nachdem ich das Amt 2015 von dem Steuer- und Verfassungsrechtler Paul Kirchhoff übernommen hatte, übernimmt jetzt wieder ein Vertreter der Philosophisch-historischen Klasse die Präsidentschaft. Ich freue mich, dass wir mit dem Historiker Bernd Schneidmüller einen Präsidenten haben werden, der unsere Akademie nicht nur sehr gut kennt und vertreten wird, sondern der als Ko-Direktor des interdisziplinären Marsilius-Kollegs auch den Akademie-Gedanken in den letzten sechs Jahren in Heidelberg erfolgreich an die Universität getragen hat.“
Bernd Schneidmüller
Tobias Schwerdt
Marsilius Kolleg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
fachunabhängig
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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