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29.01.2004 17:16

Wo ist der Platz der Fachhochschulen?

Dr. Thomas Pleil Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    Bayerische Dekanekonferenz Sozialwesen sucht Kooperation mit Unis und Ministerium

    Wie positionieren sich Fachhochschulen und besonders die bayerischen Fachbereiche für Soziale Arbeit künftig mit ihren Ausbildungsangeboten? Klar ist, dass der so genannte Bologna-Prozess, der einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum zum Ziel hat, auch die FHs zwingt, ihr Studienangebot durch Bachelor- und Masterangebote international kompatibel zu machen. Wie dies konkret erreicht werden kann und unter welchen Rahmenbedingungen dies geschehen soll, wurde bei einer zweitägigen Konferenz an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) diskutiert.

    Am Tisch waren dabei die Dekane der zwölf Fachbereiche, die Studiengänge für Soziale Arbeit in Bayern anbieten, der Vorsitzende der Bayerischen Fachhochulrektorenkonferenz, Universitätspräsidenten sowie Vertreter jener Institutionen, die neue Studiengänge genehmigen, also des Bayerischen Wissenschaftsministeriums sowie der Stiftung Katholische Universität Eichstätt.

    Dabei zeigte sich, dass es zu einigen Fragen der Umsetzung der Bologna-Vorgaben noch unterschiedliche Auffassungen und mögliche Konflikte gibt. Hinzu kommt ein grundlegendes Problem: "Wenn die Haushalte der Hochschulen gekürzt werden, so ist es schwer, gleichzeitig etwas verbessern, wie es durch den Bologna-Prozess beabsichtigt ist", kritisierte Prof. Erich Kohnhäuser, Präsident der FH Regensburg und Vorsitzender der Rektorenkonferenz der Fachhochschulen in Bayern. Doch gerade Bayern müsse aufpassen, bei der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen nicht den Anschluss an andere Bundesländer zu verlieren. "Wir müssen so schnell wie möglich beginnen."

    Die Dekane, die das Gebiet Soziale Arbeit vertreten, müssen hierzu nicht überredet werden. Sie haben in Eichstätt vereinbart, rasch Konzepte für neue Studiengänge zu entwickeln und auf mehreren Ebenen zu kooperieren. "Zwar stellt der Bologna-Prozess Konkurrenz her, für die bayerische Ebene sollten jedoch alle Möglichkeiten der Kooperation, zum Beispiel zwischen den Fachhochschulen, aber auch zwischen Fachhochschulen und Universitäten und mit dem Ministerium erreicht werden", erläutert Prof. Ulrich Bartosch, Dekan für Soziale Arbeit in Eichstätt, die Strategie.

    "Wir halten es für notwendig, dass auch an den Fachhochschulen nicht nur Bachelor-, sondern auch weiterführende Master-Studiengänge entwickelt werden", ergänzt Prof. Egon Endres, Vorsitzender der Bayerischen Dekanekonferenz Sozialwesen. Da solche Master-Studiengänge sich auf hohem wissenschaftlichem Niveau bewegen müssen, sehen die Dekane die Chance, auf diese Weise ihr Fach weiter zu entwickeln. Eine Überlegung, die der Rektor der Universität Bamberg, Prof. Godehart Ruppert, kritisch sieht. Er fordert die Fachhochschulen auf, nicht mit Universitäten konkurrieren zu wollen; wichtiger seien Masterstudiengänge zur Weiterbildung von Praktikern. Dagegen signalisierte das Wissenschaftsministerium, dass es zwar bei den Fachhochschulen Kapazitätsprobleme beim Aufbau von Master-Studiengängen sehe, doch dass der so genannte konsekutive Master in einigen Fällen auch an FHs möglich sei.

    Gerade für solche Master-Studiengänge erhoffen sich die FH-Dekane auch die Zusammenarbeit mit Universitäten. Prof. Ruprecht Wimmer, Präsident der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), die sowohl FH- wie Uni-Fakultäten besitzt, sieht dies für seine Hochschule positiv. Die Hochschulleitung sehe die Zusammenarbeit zwischen FH- und Uni-Fakultäten als strukturelles Merkmal der Katholischen Universität. Eine Auffassung, die auch Prof. Franz Knöpfle, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Katholische Universität Eichstätt, teilt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    regional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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