Uni Kiel startet Exzellenzprojekt „DenkRaum“ zur Zukunft unserer Städte. Ausschreibungen für promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler laufen
Um Städte für die Zukunft sicherer, nachhaltiger und widerstandsfähiger zu machen – gerade auch mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel – müssen verschiedene fachliche Perspektiven aus der Wissenschaft und die Erfahrung von Menschen außerhalb der Universität zusammengebracht werden. „Das soll in unserem neuen DenkRaum geschehen“, kündigt CAU-Vizepräsidentin Professorin Karin Schwarz anlässlich des Ausschreibungsbeginns von sechs Fellowships an. Hintergrund der Initiative ist die erfolgreiche Teilnahme der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) am Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder. Mit der Bewilligung der zwei Exzellenzcluster „ROOTS – Konnektivität von Gesellschaft, Umwelt und Kultur in vergangenen Welten“ (PMI) erhielt die Landesuniversität zusätzliche Mittel für ihre strategische Weiterentwicklung. Der DenkRaum geht als erstes Projekt daraus hervor. Mit ihm werden Förderungen von sechsmal 40.000 Euro über zwei Jahre an Postdoktorandinnen und Postdoktoranden (Postdocs) sowie an promovierte Nachwuchsgruppenleitungen und Juniorprofessuren der CAU und ihrer Cluster vergeben. Bewerbungen sind ab sofort bis 6. September möglich unter: http://www.denkraum.uni-kiel.de.
„Ich freue mich sehr, dass wir dieses innovative Projekt jetzt auf den Weg bringen können. Der DenkRaum ist unsere - auf die strategischen Ziele der CAU abgestimmte - junge Akademie“, erklärt die für Forschung, Technologietransfer und wissenschaftlichen Nachwuchs zuständige Vizepräsidentin. „Die CAU setzt sich seit Jahren erfolgreich für promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein. Der DenkRaum stellt den Ideenreichtum und das Innovationspotenzial unserer Postdocs ins Zentrum und intensiviert die wissenschaftliche Zusammenarbeit über Fakultätsgrenzen hinweg, für die die CAU steht“, so Schwarz.
Gestalt und Gestaltung der Städte
Der Ausschreibung der Fellowships ging eine Themenfindung innerhalb der Kieler Universität voraus. Unter den Mitgliedern der Wissenschaftskommission setzte sich der Vorschlag von Archäologin und ROOTS-Mitglied Professorin Annette Haug durch: „Urban Design. Gestalt und Gestaltung der Städte in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“.
Schon heute leben etwa 55 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, im Jahr 2050 werden es schätzungsweise zwei Drittel sein. Urbanität ist somit ein zentrales, vielleicht sogar das prägendste Phänomen der Gegenwart, meint Anette Haug: „Das bringt große Herausforderungen mit sich“. Wie können wir beispielsweise genügend bezahlbaren Wohnraum schaffen, wie die konkurrierenden Bedürfnisse der verschiedenen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer befriedigen? Wie gehen wir mit dem demografischen Wandel um und wie passen wir unsere Städte an die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels an? Hier setze der DenkRaum Urban Design an: „Städte, als gebauter Raum und als Gemeinwesen, haben historisch und regional unterschiedlichste Formen ausgeprägt und sind auf vielfältige Weise gestaltbar. Das reicht vom Design städtischer Kanaldeckel bis zu monumentaler Architektur, vom nachbarschaftlichen Straßenfest bis zur soziopolitischen Gestaltung urbaner Lebensbedingungen“, so die Themenpatin.
„Das von Professorin Annette Haug vorgeschlagene Thema ist ein großes Zukunftsthema. Hier in der Region und auf der ganzen Welt. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auf die Projektideen unserer Postdocs zu diesem Thema“, ergänzt Karin Schwarz.
Über die Grenzen der Fächer und der Universität hinaus
Die Fellows erwartet ein kreatives Arbeitsumfeld, in dem sie gemeinsam innovative Projektideen verfolgen können. „Sie sollen Zeit bekommen, das Thema zusammen neu zu erkunden und sich intensiv mit den disziplinären Perspektiven der anderen Fellows auseinanderzusetzen“, erläutert Dr. Barbara Röckl, Koordinatorin des DenkRaums. Aber nicht nur der Austausch zwischen den Fellows werde gefördert, so die Vizepräsidentin: „Wir möchten auch unsere Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft stärker ausbauen, und neue Themen ausloten, die aus der CAU selbst kommen.“ Die übergeordneten Ziele seien Austauschmöglichkeiten zu generieren und gezielt Verbindungen und Anreize zu schaffen, um Bekanntes neu und aus unterschiedlichen Perspektiven zu sehen sowie gemeinsam Neues zu entdecken. „Unser wissenschaftlicher Nachwuchs hat großen Gestaltungswillen, der sich im DenkRaum frei entfalten soll. Außerdem möchten wir die Fellows auch in ihrer Entwicklung als Führungspersönlichkeiten unterstützen“, betont Schwarz.
Mit den individuell gewidmeten Fördermitteln können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beispielsweise an Tagungen und Kongressen teilnehmen oder Referentinnen und Referenten aus In- und Ausland sowie aus Gesellschaft, Politik oder Wirtschaft einladen. Zusätzlich steht dem DenkRaum ein gemeinsames Budget von bis zu 60.000 Euro jährlich zur Verfügung, um gemeinsame Projekte und Veranstaltungen zu realisieren. Unterstützt werden die Fellows durch die Koordinatorin des DenkRaums, Dr. Barbara Röckl, und das Postdoc-Zentrum der Uni Kiel.
Weitere Informationen und Ausschreibung unter:
http://www.denkraum.uni-kiel.de
Ein Foto steht zum Download bereit:
http://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2020/182-denkraum.jpg
Die Ausschreibung der Fellowships für den DenkRaum „Urban Design“ läuft ab 3. August.
© Pixabay
Kontakt:
Dr. Barbara Röckl
Koordinatorin DenkRaum an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Telefon: 0431/880-4412
E-Mail: broeckl@uv.uni-kiel.de
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Presse, Kommunikation und Marketing, Dr. Boris Pawlowski, Text/Redaktion: Claudia Eulitz
Postanschrift: D-24098 Kiel, Telefon: (0431) 880-2104, Telefax: (0431) 880-1355
E-Mail: presse@uv.uni-kiel.de Internet: www.uni-kiel.de Twitter: www.twitter.com/kieluni
Facebook: www.facebook.com/kieluni Instagram: www.instagram.com/kieluni
https://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/182-denkraum
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).