idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.08.2020 09:55

Analyse von IN4climate.NRW zeigt: Ausbau von chemischem Kunststoffrecycling bietet viele Chancen für den Klimaschutz

Dipl.-Chem. Iris Kumpmann Abteilung Public Relations
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

    Die Pyrolyse von gemischten Kunststoffabfällen kann die chemische Industrie sowie die Abfallwirtschaft klimafreundlicher machen. Zu diesem Schluss kommt das von der Landesinitiative IN4climate.NRW veröffentlichte Diskussionspapier »Chemisches Kunststoffrecycling«. Im Papier zeigen die Autoren Potenziale und Entwicklungsperspektiven für NRW auf – mit dem Ziel, wissenschaftliche Grundlagen für Investitionsentscheidungen und Projektentwicklung im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu schaffen.

    »Chemisches Recycling kann einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Strukturwandel in NRW leisten. Die technologischen Grundlagen für die Kunststoff-Pyrolyse sind vorhanden. Wichtig ist nun, diese weiterzuentwickeln und in konkrete Strategien und Pilotprojekte in Kooperation von Wissenschaft und Industrie umzusetzen«, erklärt Samir Khayat, Geschäftsführer der Initiative IN4climate.NRW.

    Mehr als 6 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle fallen in Deutschland jährlich an, nur etwas weniger als die Hälfte kann werk- und rohstofflich genutzt werden, der Rest wird thermisch verwertet, also verbrannt. Gerade gemischte Kunststoffarten erschweren das Recycling. Hier setzt das chemische Recycling an. Bei diesem Verfahren werden die Stoffe durch hohe Temperaturen zersetzt und in kleinere Moleküle aufgespalten. Diese lassen sich im Sinne der Kreislaufwirtschaft in neue Kunststoffe oder chemische Grundstoffe überführen. Die Schätzungen gehen von bis zu 2 Millionen Tonnen Kunststoffabfall jährlich aus, der auf diese Weise wiederverwendet werden könnte.

    Erarbeitet wurde das Papier innerhalb der AG Circular Economy bei IN4climate.NRW, die sich insbesondere für die Förderung der Kreislaufwirtschaft einsetzt. Hinter der Veröffentlichung des Papieres stehen die Unternehmen Lanxess, Rain Carbon und RHM sowie die Forschungsinstitutionen Fraunhofer UMSICHT, RWTH Aachen, der Verein Deutscher Zementwerke und das Wuppertal Institut.

    Klimagerechte Transformation des Industriesektors

    »Die verschiedenen technologischen Optionen müssen nun weitergehend bewertet werden. Dabei kommt es auf eine ganzheitliche Betrachtung an, die berücksichtigt, dass sich die Rahmenbedingungen des Energiesystems verändern. Dies gilt vor allem für den steigenden Anteil Erneuerbarer Energien, der sich positiv auf die Klimabilanz auswirkt«, so Prof. Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts und Innovationsteamleiter bei IN4climate.NRW. Ziel ist, in einer Folgestudie in Kooperation von Wissenschaft und Industrie die strategischen Perspektiven einer Demonstrationsanlage zum thermochemischen Recycling von Kunststoffabfällen in NRW zu erarbeiten und zu analysieren. Dabei unterstützt IN4climate.NRW als Plattform, die als Landesinitiative Partner aus Industrie, Wissenschaft und Politik zusammenbringt, um gemeinsam konkret an Projekten und Strategien für eine innovative klimagerechte Transformation des Industriesektors zu arbeiten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Sebastian Hagedorn, M.A.
    Redaktion
    Telefon +49 208 8598-1303
    Fax +49 208 8598-1289


    Originalpublikation:

    https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2020/disku...


    Weitere Informationen:

    https://www.in4climate.nrw/fileadmin/Downloads/Ergebnisse/IN4climate.NRW/AG-Papi...
    https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/referenzen/sci4climate.html


    Bilder

    Bis zu 2 Millionen Tonnen Kunststoffabfall könnten jährlich durch chemisches Kunststoffrecycling wiederverwertet weren.
    Bis zu 2 Millionen Tonnen Kunststoffabfall könnten jährlich durch chemisches Kunststoffrecycling wie ...

    IN4climate.NRW

    Kohlenstoffkreisläufe im Kunststoffsystem.
    Kohlenstoffkreisläufe im Kunststoffsystem.

    IN4climate.NRW


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Chemie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Bis zu 2 Millionen Tonnen Kunststoffabfall könnten jährlich durch chemisches Kunststoffrecycling wiederverwertet weren.


    Zum Download

    x

    Kohlenstoffkreisläufe im Kunststoffsystem.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).