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30.01.2004 11:25

EU-Partnerschaftshilfe für albanische Universitäten

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Pflanzenphysiologen der Universität Jena helfen beim Aufbau der Lehre an der Universität Tirana

    Jena (30.01.04) Alltag an der biologischen Fakultät der Universität in Tirana: 20 Studenten drängeln sich um vier Mikroskope. Im Praktikum werden lediglich Experimente besprochen, denn es gibt weder Geräte, noch Chemikalien zum Experimentieren. Doch der Hochschule in Albaniens Hauptstadt wird "europäische Nachbarschaftshilfe" zuteil. Im Rahmen von TEMPUS-Projekten der Europäischen Union (EU) leisten Universitäten der EU-Mitgliedsstaaten Aufbauarbeit. "Es geht darum, die Ausbildung in diesen Ländern sukzessive auf europäisches Niveau anzuheben", sagt PD Dr. Klaus-Jürgen Appenroth. Der Pflanzenphysiologe von der Universität Jena hat ein neues TEMPUS-Projekt beantragt, das Ende 2003 gestartet wurde. Unter seiner Leitung wollen Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität gemeinsam mit italienischen Kollegen von der Universität Bari Bachelor- bzw. Masterstudiengänge an der Universität Tirana aufbauen. Dafür stellt die EU 440.000 Euro für die nächsten drei Jahre zur Verfügung. Am 13. Februar bricht Dr. Appenroth erneut nach Albanien auf, um mit den Kollegen vor Ort zu sondieren, wie das Geld am sinnvollsten eingesetzt wird.

    "Eine Lieferung von 30 dringend benötigten neuen Mikroskopen für biologische Grundpraktika ist bereits unterwegs", so Appenroth. "Unsere Aufgabe geht jedoch weit über die Verwaltung der EU-Gelder hinaus", ergänzt er. "Wir geben wissenschaftliche und didaktische Impulse, entwickeln Lehrpläne und machen Weiterbildungsangebote für die Lehrkräfte." So wird derzeit eine Konzeption für einen Studiengang "Biotechnologie" erarbeitet.

    Der Jenaer Wissenschaftler kennt die Zustände in Albaniens Universitäten von seiner Arbeit beim vorangegangenen TEMPUS-Projekt (1995-97). "Damals gab es in den Bibliotheken keine einzige internationale Fachzeitschrift, die Professoren waren komplett von der Wissenschaftswelt abgeschnitten. Pflanzenphysiologie wurde anhand einer 20 Jahre alten Übersetzung eines deutschen Botaniklehrbuches gelehrt", beschreibt Appenroth. Inzwischen wurden verschiedene Lehrbücher in albanischer Sprache konzipiert.

    Zweimal im Jahr wird in Tirana Bilanz gezogen und zwischendurch sind albanische Kollegen immer wieder in Jena und Bari zu Gast, hospitieren bei Lehrveranstaltungen und betreuen auch schon mal eigene Blockpraktika in englischer Sprache. "Das ist auch für unsere Studenten nützlich", betont Appenroth. Denn solche Entwicklungsarbeit bringe nicht nur einer Seite etwas. Der Jenaer Pflanzenphysiologe denkt dabei u. a. an die international vergleichbaren Abschlüsse und die Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen in Deutschland.

    Kontakt:
    PD Dr. Klaus-Jürgen Appenroth
    Institut für Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie der Universität Jena Dornburger Str. 159, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949233
    E-Mail: Klaus.Appenroth@uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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