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30.01.2004 12:03

Würzburger Astrophysiker ist zurzeit vom Nichts fasziniert

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Der Astrophysiker Jens Niemeyer (34) von der Uni Würzburg hat eine der renommiertesten Auszeichnungen erhalten, die es in Deutschland für junge Hochschullehrer gibt: Er bekam heute vormittag (Freitag, 30. Januar) in Essen den mit 500.000 Euro dotierten Alfried-Krupp-Förderpreis verliehen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Peer Steinbrück überreichte ihm den Preis bei einer Feierstunde in der Villa Hügel.

    Dort verblüffte Niemeyer zunächst einmal die 160 Festgäste aus Wissenschaft, Forschung, Politik und Wirtschaft: Er sagte, was ihn als Wissenschaftler zurzeit besonders fasziniere, sei - Nichts. Allerdings meinte er damit ein "Nichts" in streng physikalischem Sinne, "nämlich das, was übrig bleibt, wenn man alle Materie aus einem bestimmten Gebiet entfernt, also das Vakuum". Dieses Nichts sei etwas ausgesprochen Lebendiges, denn es besitze offensichtlich eine Energie, die zur Beschleunigung des Universums beiträgt.

    Die Vermessung dieser Beschleunigung, die erst vor fünf Jahren von Physikern bewiesen wurde, ist nun einer der Forschungsschwerpunkte des Würzburger Professors. Mit den Fördermitteln der Krupp-Stiftung, so Niemeyer, könne er unabhängig von öffentlichen Geldern kurzfristig ein Team von hoch begabten Nachwuchsforschern aufbauen, die an dieser Aufgabe mitarbeiten.

    In seiner Laudatio hob Professor Werner Hanke, Dekan der Würzburger Fakultät für Physik und Astronomie, die Interdisziplinarität hervor, mit der Jens Niemeyer arbeite. Um beispielsweise die Frage zu beantworten, wie und warum das Universum entstanden ist, bediene er sich der Erkenntnisse sowohl der Elementarteilchenphysik als auch der Astronomie. Er verzahne auf diese Weise zwei Disziplinen, die gemeinsam der Beantwortung der Ausgangsfrage schneller nahe kommen könnten.

    Hanke beschrieb auch den wissenschaftlichen Werdegang des Preisträgers: Physikstudium, Promotion und Habilitation an der Technischen Uni München, gefolgt vom Ruf auf eine C3-Professur für Astronomie an die Uni Würzburg. Besonders profitiert habe Niemeyer von zahlreichen Auszeichnungen und Stipendien: Diese hätten es ihm ermöglicht, auf international interessante Entwicklungen in seinem Fachgebiet unbürokratisch und schnell zu reagieren.

    Dass Jens Niemeyer dem deutschen Hochschulsystem vor einem Ruf an eine amerikanische Universität den Vorzug gegeben habe, schrieb Hanke der Tatsache zu, dass es an vielen deutschen Universitäten exzellente Forschungsbereiche und eine sehr gute Ausbildungssituation gebe. Er warnte davor, die amerikanischen Eliteuniversitäten mit deutschen Hochschulen vergleichen zu wollen: So verfüge die viel gerühmte Stanford University über einen rund zehnmal höheren Etat als die Uni Würzburg. Gleichzeitig habe sie aber weniger als halb so viele Studierende zu betreuen. Statt Sparmaßnahmen forderte Hanke eine "schnelle, unbürokratische Hilfe der Politik" für die deutschen Hochschulen.

    Kontakt: Prof. Dr. Jens Niemeyer, T (0931) 888-5033, Fax (0931) 888-4603, E-Mail:
    niemeyer@astro.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Jens Niemeyer. Foto: Krupp-Stiftung
    Jens Niemeyer. Foto: Krupp-Stiftung

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Jens Niemeyer. Foto: Krupp-Stiftung


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