Auszeichnung herausragender Arbeiten in der Alternsforschung
Zum sechsten Mal vergibt das Zentrum für Alternsforschung an der Universität Witten/Herdecke den Preis für Hirnforschung in der Geriatrie.
Mit diesem Preis sollen Ärzte, Naturwissenschaftler, Pharmakologen, Pflegekräfte, Therapeuten, Psychologen und Soziologen ausgezeichnet werden, deren Arbeiten im Bereich der anwendungsbezogenen Forschung und umgesetzten Grundlagenforschung einen wesentlichen Beitrag zur besseren Diagnostik, Therapie, Versorgung und Betreuung von geriatrischen Patienten mit Hirnerkrankungen geleistet haben.
Stifter des Preises, der mit 20.000 DM dotiert ist, ist die Firma Merz + Co., Frankfurt am Main, deren Forschungsschwerpunkt die dementiellen Erkrankungen und der Morbus Parkinson ist. Der Preis wird in der Universität Witten/Herdecke vergeben, weil Prof. Dr. Ingo Füsgen, der Vorsitzende Der Jury und Initiator der Ausschreibung, hier den Lehrstuhl für Geriatrie (Alternsforschung) inne hat.
Die Verleihung des Preises erfolgt im Rahmen eines Festaktes am
11. November 1998
um 15.00 Uhr
in der Universität Witten/Herdecke
Alfred-Herrhausenstr. 50.
Der Preis wird zu gleichen Teilen verliehen an:
· Herr Privatdozent Dr. med. Lutz Frölich, Herr Dr. med. Sebastian Herminghaus und Frau Dr. med. Corinna Gorriz, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, für die gemeinsame Arbeit "Protonen-Magnetresonanz-Spektroskopie bei der Demenz vom Alzheimer-Typ: Eine vergleichende Untersuchung zu verschiedenen Demenzformen und leichter kognitiver Störung".
Diese Arbeit macht eine Unterscheidung verschiedener Formen der Altersverwirrtheit möglich. Der Alzheimer-Typ ist dem Namen nach sehr bekannt. Daneben gibt es aber auch andere Ursachen der Altersverwirrtheit, wie z.B. die "vaskuläre Demenz", die auf eine mangelnde Durchblutung zurückzuführen ist. Durch ein spezielles bildgebendes Verfahren konnten die Forscher - anders als durch Röntgen - auch bisher "unsichtbare" Bestandteile und Stoffwechselprodukte des Gehirns sichtbar machen. Dadurch haben sie wesentlich dazu beigetragen, die verschiedenen Formen der Demenz besser unterscheidbar zu machen. Außerdem kann mit dem neuen Verfahren die Wirksamkeit von Medikamenten in der Behandlung untersucht werden. So verbessert das neue Verfahren Diagnose und Behandlung der Demenz-Erkrankungen.
· Herrn Professor Dr. med. Bernhard J. Höltmann und Herrn Dr. Helmut Frohnhofen, Kreiskrankenhaus Grevenbroich, für die Arbeit "Nächtliche Sauerstofftherapie und kognitive Funktion bei bewußtseinsklaren älteren Patienten mit Schlaganfall und obstruktiver Schlafapnoe: eine placebo-kontrollierte Studie".
Volkstümlich ausgedrückt versteht man unter Schlafapnoe (sprich: Schlaf-apnö) lebensbedrohliche Folgen des Schnarchens. Was die Schnarcher nämlich oft nicht wissen: Im Schlaf setzt die Atmung für Bruchteile von Sekunden aus und das Gehirn wird nicht genug mit Sauerstoff versorgt oder das Herz hört auf zu schlagen. Insbesondere für ältere Menschen, die dazu noch unter anderen Krankheiten leiden, kann das lebensbedrohlich sein. Durch den dauerhaft schlechten Schlaf, der immer wieder unterbrochen wird, kommt es auch zu Depressionen und Gedächtnisstörungen. Bisher wurde den Patienten zur Behandlung eine Atemmaske aufgesetzt, die Luft mit leichtem Druck in die Lunge presste. Das lehnten viele Patienten ab, weil es anstrengend und unbequem ist, gegen den Druck wieder auszuatmen. Verträglicher zeigte sich die Behandlung mit zusätzlichem Sauerstoff, der ohne Druck mit der Atmung aufgenommen wird. Die beiden Forscher untersuchten, welche Mengen den besten Erfolg bringen und wie die Gedächtnisleistung der Patienten dadurch verbessert wird.
Um 14.45 Uhr wird Gelegenheit zu Fotoaufnahmen bestehen.
Weitere Informationen bei Kay Gropp, 02302/926-808 oder
Fa. Merz + Co., Günther Sauerbrey, 069/1503-346
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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