Nach Abschluss der ersten Vergabeverfahren stehen die Sieger-Entwürfe für das neue European XFEL Besucher- und Konferenzzentrum fest. Der Auftrag für die Gebäudeplanung geht an das Architekturbüro DBCO GmbH in Münster. Der Entwurf für das neue Gebäude auf dem Forschungscampus in Schenefeld beinhaltet Räume für eine Ausstellung, Schülerlabors, Seminarräume und einen großen Mehrzweckraum, der für größere Veranstaltungen und Vorträge genutzt werden kann. Der Auftrag für die Ausstellungsplanung wurde an die Archimedes Exhibitions GmbH in Berlin vergeben.
Nach der Auswahl der Objekt- und Ausstellungsplaner hat nun die Detailplanung für Gebäude und Ausstellung begonnen. Der Baubeginn ist für 2021 geplant.
Das neue Besucher- und Konferenzzentrum soll über den weltgrößten Röntgenlaser und die dort durchgeführte Forschung informieren. Eine interaktive Ausstellung von 350 m2 Größe wird durch Führungen und Veranstaltungen ergänzt. Schülerinnen und Schüler können in zwei Schülerlabors Experimente in unterschiedlichen naturwissenschaftlichen Disziplinen wie Physik und Biochemie durchführen. Darüber hinaus werden Räume für wissenschaftliche Konferenzen, Workshops und öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen.
Der ausgewählte Entwurf von DBCO verortet den Ausstellungsraum im Erdgeschoss und Seminarräume sowie Schülerlabore im ersten Stock. Das rollstuhlgerechte Gebäude wird mit nachhaltigen Materialien errichtet. Es wird nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip gebaut, um ein einfaches Recycling von Baumaterialien zu ermöglichen. Die Fassade symbolisiert einen aufsteigenden Vorhang, hinter dem die Wissenschaft auf die Bühne tritt.
Im Inneren des Gebäudes entwickeln Archimedes Exhibitions und European XFEL eine interaktive Ausstellung, deren Herzstück ein großes Modell des European XFEL bildet. Besucherinnen und Besucher können hier erfahren, wie die Anlage in den unterirdischen Tunneln brillante Röntgenlichtblitze erzeugt. Forschende nutzen diese Blitze, um die atomaren Details von Proben zu erforschen. Bespiele sind Biomoleküle, die bei Krankheiten eine Rolle spielen, Katalysatoren, die Wasserstoff erzeugen, oder magnetische Strukturen, die im Quantencomputing eingesetzt werden können.
Ein Besuch des nahe gelegenen DESYUM, das auf dem Campus des Forschungszentrums DESY in Hamburg-Bahrenfeld geplant ist, kann den Besuch des European XFEL ergänzen und weitere Einblicke in die Forschung mit Röntgenlicht in der Metropolregion vermitteln.
„Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Architekturbüros und Ausstellungsplanern, für die exzellenten und kreativen Entwürfe“, sagt European XFEL Geschäftsführerin Nicole Elleuche. „Wir freuen uns nun auf die kommenden Monate, in denen Ausstellung und Gebäude nach und nach mehr Gestalt annehmen werden. Wir hoffen, ab 2023 die ersten Besucherinnen und Besucher in dem Gebäude begrüßen zu können, um so unsere Forschung mehr Menschen als bisher zu präsentieren und die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu inspirieren.“
Der Großteil der Baukosten in Höhe von etwa 11 Millionen Euro für das Besucherzentrum wird von den Gesellschaftern des European XFEL getragen. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt das Projekt mit zwei Millionen Euro und stellt darüber hinaus eine Lehrerstelle für den Betrieb des Schülerlabors bereit.
Über European XFEL
European XFEL ist eine internationale Forschungsanlage der Superlative in der Metropolregion Hamburg: 27.000 Röntgenlaserblitze pro Sekunde und eine Leuchtstärke, die milliardenfach höher ist als die der besten Röntgenstrahlungsquellen herkömmlicher Art eröffnen völlig neue Forschungsmöglichkeiten. Forschergruppen aus aller Welt können an dem europäischen Röntgenlaser atomare Details von Viren und Zellen entschlüsseln, dreidimensionale Aufnahmen im Nanokosmos machen, chemische Reaktionen filmen und Vorgänge wie die im Inneren von Planeten untersuchen. European XFEL ist eine gemeinnützige Forschungsorganisation, die eng mit dem Forschungszentrum DESY und weiteren internationalen Institutionen zusammenarbeitet. Sie beschäftigt mehr als 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im September 2017 hat die Anlage den Nutzerbetrieb aufgenommen. Mit Kosten von 1,25 Milliarden Euro (Preisniveau 2005) für Bau und Inbetriebnahme und einer Länge von 3,4 Kilometern ist European XFEL eine der größten und ambitioniertesten neuen europäischen Forschungseinrichtungen. Derzeit beteiligen sich zwölf Länder: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Deutschland (Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein) trägt 57 Prozent der Kosten für die Einrichtung, Russland 26 Prozent. Die anderen Partnerländer sind mit ein bis drei Prozent beteiligt. Mehr Informationen finden Sie unter www.xfel.eu/de.
Ansprechpartner:
Dr. Bernd Ebeling
bernd.ebeling@xfel.eu
Tel.: +49 (0) 40 8998 6921
http://www.xfel.eu/de Bilder
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Bauwesen / Architektur, Biologie, Chemie, Physik / Astronomie
überregional
Organisatorisches
Deutsch
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