Wissenschaftliche Beiräte der Bundesregierung tauschten sich Ende Juli mit weiteren Expert*innen zum Themenkomplex Gesundheit, Nachhaltigkeit und Corona-Krise aus. Die Ergebnisse dazu sind nun veröffentlicht und an die Bundesregierung übergeben worden. In dem Impulspapier „Ohne nachhaltige Entwicklung keine Gesundheit, ohne Gesundheit keine nachhaltige Entwicklung“ sind die Beiträge der Teilnehmenden zu Empfehlungen zusammengefasst. Die Empfehlungen beziehen sich auf drei übergreifenden Herausforderungen, die insbesondere auf die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) abzielen.
1 „Leave no one behind“ – niemanden zurücklassen: Das nationale Berichtswesen der DNS müsse stärker mit den einzelnen sektor- und ressortspezifischen Berichtswesen verbunden werden. Durch die Pandemie entstandene und sich verstärkende Ungleichheiten in den Gesellschaften könnten so frühzeitig identifiziert werden, und es könnte ihnen frühzeitig durch entsprechende Maßnahmen gegengesteuert werden. Besonders verletzliche und durch die COVID-19-Pandemie betroffene Gruppen wie Kinder und Jugendliche sollten in der DNS berücksichtigt werden.
2 Die Wechselwirkungen zwischen den globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) und den Zielbereichen der DNS stärker in den Blick nehmen: Die COVID-19-Pandemie lässt Wechselwirkungen besonders deutlich werden. Daher sollten die einzelnen Berichte der Ressorts zu Nachhaltiger Entwicklung stärker in gegenseitigen Bezug gesetzt und gemeinsam in das Berichtswesen zu den Wechselwirkungen der Zielbereiche der DNS eingebunden werden.
3 Lehren aus der globale Pandemie-Erfahrung ziehen: Sowohl die Ursachen als auch die Auswirkungen der Pandemie finden sich auf allen Ebenen, lokal, national, regional und weltweit. Daher solle die DNS diese Ebenen stärker als zuvor miteinander verbinden. Insbesondere müsse sie sich mehr auf europaweite Transformationsprozesse beziehen, Landes- und Bundesebene stärker miteinander verbinden und die Kommunen besser in ihrem nachhaltigen Resilienzmanagement unterstützen.
Folgende Expert*innen steuerten Impulse zu der Veranstaltung bei:
Maike Voss, Globale Gesundheit, Stiftung Wissenschaft und Politik
Prof. Jörg M. Fegert, Wissenschaftlicher Beirat für Familienfragen beim BMFSFJ
Prof. Petra Thürmann, Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen
Peter von Philipsborn, Zukunftsforum Public Health
Prof. Christa Liedtke, Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 und SDSN Germany
Prof. Vera Clemens, Medizinische Kinderschutzhotline, Universitätsklinikum Ulm
Dirk Weller, BARMER
Sebastian Gottschall, Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bundesverband e. V.
Initiiert wurde der Austausch „Beiräte im Gespräch“ von der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 und SDSN Germany. Das Format ergänzt den „Beirätedialog“, der 2018 ins Leben gerufen wurde. Im „Beirätedialog“ kommen wissenschaftliche Beiräte der Bundesregierung aus unterschiedlichen Politikfeldern zusammen, um gemeinsam Herausforderungen für politisches Handeln und Bezüge zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu diskutieren. Der nächste „Beirätedialog“ 2020 wird am 21. September 2020 stattfinden.
Pressekontakt:
Bastian Strauch, wpn2030, Pressereferent
bastian.strauch@iass-potsdam.de
0331 28822-319
Adolf-Kloke-Lesch, SDSN Germany, Geschäftsführender Direktor
kloke-lesch@sdsngermany.de
0228 94927-224
https://www.wpn2030.de/beiraete-im-gespraech/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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