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27.08.2020 13:26

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin stellt „Kontroversen am Lebensende“ in den Fokus ihres digitalen Kongresses

Dipl.-Psych. Karin Dlubis-Mertens Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V.

    DGP lädt vom 9.-12.9. zu ihrem Online-Kongress zur Gestaltung des Lebensendes ein:
    „Kontroversen am Lebensende“ im Fokus des deutschen Palliativkongresses: Vom Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu §217 StGB bis zur Palliativversorgung in der Pandemie

    Berlin/Wiesbaden, 27.08.2020. Zu ihrem 13. Kongress zum Thema „Kontroversen am Lebensende“ lädt die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) vom 9. bis zum 12. September ein - nach aktuellem Veranstaltungsverbot für Wiesbaden findet der Kongress nun ausschließlich digital statt.

    „Insbesondere unter dem Eindruck dessen, was wir in den vergangenen Monaten erlebt haben, könnte die Frage nach der Gestaltung des Lebensendes nicht aktueller sein.“ so Dr. Bernd Oliver Maier, Vizepräsident der DGP und einer der drei Kongresspräsidenten, zum Leitmotiv der inhaltlich dichten vier Kongresstage im Livestream.

    „In Zeiten, in denen einerseits die Selbstbestimmung bis in den Tod vehement verteidigt wird, andererseits Covid-19-Erkrankte wie auch Palliativpatient*innen kaum angemessen Abschied nehmen können, ist der gesellschaftliche wie wissenschaftliche Diskurs zur Frage ´Wie wollen wir sterben?´ absolut zentral.“, erklärt der Chefarzt für Palliativmedizin und Onkologie in Wiesbaden.

    Kontroverse I: „Sterbehilfe“

    Entsprechend weist DGP-Präsident Prof. Dr. Lukas Radbruch „Sterbehilfe“ als „DIE Kontroverse am Lebensende“ aus: „Hat ein schwerstkranker Mensch, der sich aus einer individuellen Situation für ihn unerträglichen Leids dazu entscheidet, sein Leben so nicht mehr weiterführen zu wollen, Anspruch auf staatliche bzw. ärztliche Hilfe bei der Umsetzung seines Sterbewunsches? Umgekehrt: Darf man ihn damit allein lassen? Wie kann das mögliche Leid des einzelnen Patienten abgewogen werden gegenüber einem Risiko einer freizügigen Strafrechtsregelung, die vielleicht die vulnerablen Menschen in Lebenskrisen, die Schwachen und die Randgruppen der Gesellschaft unzumutbarem Druck aussetzt? Das Recht auf Autonomie gegenüber der Gefahr der schiefen Ebene…“

    Wie ein roter Faden zieht sich diese Debatte durch den Kongress: An die Plenarveranstaltungen am 10.9. „Nach der Abschaffung von §217 StGB – Wo stehen wir?“ und 11.9. „Kontroversen am Lebensende: das Beispiel der Sterbehilfedebatte“ schließt sich ein Symposium der AG Ethik der DGP an, in dem die Frage aufgeworfen wird: „Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Besteht noch Bedarf für den Freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken (FVET)?“. Mit Blick in die Nachbarländer „Euthanasia in Belgium and the netherlands – a closer look“ wird am 12.9., die auch international sehr kontroverse Diskussion zur Sterbehilfe noch einmal aufgegriffen – dies unter Vorsitz des Präsidenten der European Association for Palliative Care (EAPC) Prof. Dr. Christoph Ostgathe und des Kongresspräsidenten Dr. Kurt W. Schmidt, Leiter des Zentrums für Ethik in der Medizin in Frankfurt.

    Kontroverse II: „Palliativversorgung in der Pandemie“

    Aktuell und erhellend zu werden verspricht auch die Plenarveranstaltung direkt am Tag der Kongresseröffnung, Mi, 9.9.: Nach dem Vortrag „Erkenntnisse, Erfahrungen und Auswirkungen der Pandemie auf die Palliativversorgung“ von Prof. Dr. Claudia Bausewein, Chefärztin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin am LMU Klinikum München sowie Leiterin der dortigen Atemnotambulanz, gibt EAPC-Präsident Prof. Dr. Christoph Ostgathe, Leiter der Palliativmedizinischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen, einen Überblick über „Palliativversorgung in der Pandemie im internationalen Vergleich“ und Dr. Wiebke Nehls, Oberärztin der Lungenklinik Heckeshorn in Berlin und Bereichsleitung Palliativmedizin, schließt ab mit der Frage „Lernen für die zweite Welle: Was macht uns besser?“

    Kontroverse III: Palliativversorgung in den Medien“

    Einen spannenden Austausch lässt ebenso die Podiumsdiskussion am Donnerstag, 10. September, erwarten: „Wie funktioniert eine Schlagzeile? – Die Perspektive von Medienprofis auf die Palliativversorgung“ mit Fernsehjournalistin Sandra Maischberger, Chefredakteur des Medienunternehmens VRM Stefan Schröder und Wissenschaftsjourna-listin Dr. Regina Oehler.

    Der 13. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) vom 9.-12.9.20 wird gefördert von der Stiftung Deutsche Krebshilfe.

    Für den Online-Kongress 9.-12.9. akkreditieren sich Journalist*innen bitte unter teilnehmer@kukm.de. Die Online-Pressekonferenz findet am Mi, 9.9.,11 Uhr, statt.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgp2020.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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