Am 4. September wird der ISIC Nachwuchspreis 2020 für Forschung zu sozialen und institutionellem Wandel vergeben. Der Preis wird seit 2015 gestiftet aus dem Kuratorium der Universität Witten/Herdecke.
In diesem Jahr zeichnet das Wittener PPÖ Institut für sozialen und institutionellen Wandel (ISIC - www.uni-wh.de/ppe-isic/) die beiden Nachwuchsforscher Dr. Philippe van Baßhuysen von der Universität Hannover und Dr. Stefan Wallaschek von der Universität Hildesheim mit dem Preis aus. „’PPÖ‘ steht für Philosophie, Politik und Ökonomik“, erläutert der Direktor des Forschungsinstituts, Prof. Dr. Jens Harbecke, „und genau darum geht es uns bei diesem Preis: Wir möchten junge Forscherinnen und Forscher fördern, die in ihren Arbeiten diese drei Perspektiven zu einer innovativen Methodologie verbinden und damit einen präziseren Blick auf komplexe gesellschaftliche und institutionelle Vorgänge erhalten, als dies aus einer Disziplin heraus je möglich wäre.“
Philippe van Baßhuysens Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Moral- und Wirtschaftsphilosophie. In seinen Arbeiten befasst er sich mit Fragen nach der möglichen Verdrängung moralischer Motivation durch Marktmechanismen, wie sich dies möglicherweise in Märkten für Blut und Organe ereignet. Des Weiteren hat er sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen der Effizienz des Marktes und der moralischen Kategorie der Fairness befasst, wie sie sich unter anderem bei der Verwendung der sogenannten Matching-Theorie in der Zuweisung von Flüchtlingen an die Aufnahmeländer stellt.
Stefan Wallaschek ist Mitglied der interdisziplinären Forschungsgruppe SOLDISK an der Universität Hildesheim. Das Leitthema seiner Forschung ist die Frage nach der Bedeutung und Anwendung des Solidaritätsbegriffes in politischen Kontexten. Er hat mit einem innovativen methodischen Ansatz Diskursnetzwerke analysiert und dabei das gleichzeitige Auftreten von Akteuren und Ideen im öffentlichen Diskurs über Solidarität in der Eurokrise und der europäischen Migrationskrise von 2010 bis 2015 in den Blick genommen.
Die Preisverleihung wird online im Rahmen der von Wittener Studierenden organisierten Internationalen PPÖ Konferenz (www.ppe-conference.org) am Freitag, den 4. September von 19:15-20:00 Uhr stattfinden. Zusätzlich wird hier der Preis für den besten studentischen Beitrag zur Konferenz ausgezeichnet. Alle drei Preisträger werden im Laufe der Konferenz einen Vortrag zu ihrer aktuellen Forschung halten: Philippe van Baßhuysen wird am Samstag, 5. September von 10:30-11:00 Uhr seine Arbeit vorstellen. Stefan Wallaschek und Lorenz Pfundner werden an Sonntag, 6. September von 14:20-14:50 Uhr sprechen. Die Preisverleihung und die Vorträge sind allen registrierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz öffentlich zugänglich. Die Registrierung ist kostenlos und kann unter https://www.ppe-conference.org/conference2020/registration durchgeführt werden.
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.600 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
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