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07.09.2020 10:05

Ökologie zwischen Wissenschaft und Weltanschauung

Ruth Birkhölzer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    ● BfN-Präsidentin: „Erfolgreicher Naturschutz muss natur- und gesellschafts-wissenschaftliche Erkenntnisse integrieren“
    ● Aktuelle Schwerpunktausgabe von „Natur und Landschaft“ befasst sich mit Relevanz von „Öko-Disziplinen“ wie Sozialer Ökologie und Humanökologie für den Naturschutz

    Bonn, 07. September 2020: Vor gut 150 Jahren entstand die Ökologie als eine neue Natur-wissenschaft. Im Zuge der Ökologiebewegung seit den 1960er-Jahren ist von „Ökologie“ und „ökologisch“ aber auch in nichtnaturwissenschaftlichem Sinn die Rede. Der Begriff wurde mit Wertbezügen verknüpft, und es sind „ökologische“ Weltanschauungen entstanden, denen es – angesichts des bedrohlichen Zustands unserer Umwelt – um das richtige Verhältnis der Menschen zur Natur und ihren Umgang mit Natur geht. Dabei wurde die Ökologie zu einem Leitbild erhoben. „Diese gesellschaftlichen Entwicklungen prägen bis heute den Naturschutz in Deutschland“, erklärt Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). „Der Naturschutz und seine breite Verankerung in der Gesellschaft haben durch die Umwelt- und Ökologiebewegung der letzten 50 Jahre wichtige Impulse erhalten und sind ohne sie nicht denkbar.“
    Die aktuelle Schwerpunktausgabe der Fachzeitschrift „Natur und Landschaft“ beleuchtet die in diesem Kontext entstandenen „Öko-Disziplinen“ der Sozialen Ökologie, der Human-, Kul-tur- und Ethnoökologie, der Politischen Ökologie, ökologischen Ethik, Ökopädagogik und Ökologischen Ökonomik. Ausgewiesene Expertinnen und Experten erläutern prägnant, wie diese Disziplinen jeweils natur- und gesellschaftswissenschaftliche Perspektiven miteinander verbinden und was sich daraus für Folgerungen für den praktischen Naturschutz ergeben. So wird beispielsweise deutlich, wie gesellschaftliche Diskurse organisiert werden können, um die Interessen verschiedener Gruppen bei naturschutzpolitischen Entscheidungen miteinander in Einklang zu bringen. Dabei steht die Analyse unseres Umgangs mit Natur – seiner sozialen, ökonomischen, politischen und ethischen Voraussetzungen sowie teilweise problematischen Konsequenzen – im Mittelpunkt. „Das Zusammenwirken unterschiedlicher For-schungsansätze aus verschiedenen wissenschaftlichen Traditionen ist bis heute in diesen Disziplinen sehr fruchtbar. Dies gilt es weiterzuentwickeln und in Zukunft auch verstärkt für die praktische Naturschutzarbeit zu nutzen“, so die BfN-Präsidentin.
    Um dies zu unterstreichen, verdeutlichen die Autorinnen und Autoren anhand konkreter Bei-spiele die Bedeutung ihrer Disziplin für die Praxis des Natur-, Landschafts- und Umwelt-schutzes – etwa um mithilfe von Ansätzen der Sozialen Ökologie Landnutzerinnen und Landnutzer bei der Suche nach besonders naturverträglichen Bewirtschaftungsvarianten in der Kulturlandschaft einzubinden. In einem Beitrag zur Human- und Ethnoökologie werden Beispiele aus Gebieten mit intensiver Tierhaltung in Deutschland oder zu ökologisch orien-tierten kleinbäuerlichen Landbauverfahren im tropischen Afrika vorgestellt. Ein Beitrag zur Ökologischen Ökonomik erläutert ein umfassendes Programm zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt in der deutschen Agrarlandschaft. Zudem wurde – in einem innova-tiven Ansatz – Praktikerinnen und Praktikern des Naturschutzes Gelegenheit zu kritischen Fragen gegeben, die von den Autorinnen und Autoren in der Schwerpunktausgabe beant-wortet werden.

    Über die Zeitschrift
    „Natur und Landschaft“ ist die älteste Fachzeitschrift für Naturschutz und Landschaftspflege im deutschsprachigen Raum, herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Die Monatszeit-schrift richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Fachbehörden, Gutachterinnen und Gutachter, Planungsbüros, Studierende, Verbandsangehörige, Politikerinnen und Politiker und die interessierte Öffentlichkeit. Jede Ausgabe enthält begutachtete Original-Aufsätze von Fachautorinnen und -autoren zu aktuellen Themen aus Naturschutz und Landschaftspflege. Dazu erscheinen zahlreiche Kurzbeiträge und weitere Nachrichten in verschiedenen Rubriken. Außerdem gibt es in jedem Jahrgang Schwerpunktausgaben zu Themen von besonderem Interesse. Die Zeitschrift erscheint im Verlag W. Kohlhammer.

    Bezug:
    Einzelausgaben können:
    • als gedrucktes Heft beim Verlag W. Kohlhammer GmbH, Zeitschriftenauslieferung, 70549 Stuttgart telefonisch 0711 7863-7280, per Fax 0711 7863-8430 oder per E-Mail vertrieb@kohlhammer.de zu einem Preis von € 17,00 (versandkostenfrei innerhalb Deutschlands) bestellt werden,
    • als Screen-PDF-Datei zu einem Preis von € 14,80 unter https://www.natur-und-landschaft.de/de/service/magazinarchiv
    heruntergeladen werden. Bei einem Online-Abonnement ist der Zugang zur Screen-PDF-Datei der Gesamtausgabe enthalten.
    Einzelartikel aus dieser Ausgabe können gegen eine geringe Gebühr
    (€ 2,95/Artikel) unter https://www.natur-und-landschaft.de/de/service/magazinarchiv
    als Screen-PDF-Datei heruntergeladen werden. Bei jedem Abonnement ist der kostenfreie Zugang zu den Screen-PDF-Dateien der Einzelartikel seit 2010 enthalten.
    Link zur Schwerpunktausgabe "Ökologie zwischen Wissenschaft und Weltanschauung"
    Link zur Leseprobe


    Bilder

    Cover_NUL_Zeitschrift
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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