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10.09.2020 14:16

Deutschlands KMU sind größer als die KMU in den anderen EU-Mitgliedstaaten

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    Die Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten haben im Juli einen Wiederaufbauplan beschlossen, mit dessen Hilfe die europäischen Unternehmen die Coronakrise möglichst gut überstehen sollen. Explizit sollen hiervon auch die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) profitieren. Doch wie ist die KMU-Landschaft in Europa gestaltet? Welche länderspezifischen Unterschiede gibt es?

    In Deutschland gibt es weniger Kleinstunternehmen (maximal 9 Beschäftigte) als in anderen EU-Mitgliedstaaten – dafür mehr kleine (maximal 49 Beschäftigte) und mittlere Unternehmen (maximal 249 Beschäftigte). Insgesamt liegt die durchschnittliche Beschäftigung hierzulande bei 7,6 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen je kleines und mittleres Unternehmen – der EU-Durchschnitt hingegen bei 3,9 Beschäftigten.

    Entsprechend ist die KMU-Dichte in Deutschland sehr viel geringer als in den anderen EU-Mitgliedsländern: Während in der Bundesrepublik rund 3.000 kleine und mittlere Unternehmen je 100.000 Einwohner zu finden sind, liegt der EU-Durchschnitt bei fast 4.900 KMU. Besonders hoch ist die KMU-Dichte in der Tschechischen Republik (9.627 KMU), in der Slowakei (8.710) und in Portugal (8.645 KMU).

    In Deutschland zählen 99,5 % der Unternehmen zu den kleinen und mittleren Unternehmen. Diese beschäftigen rund 64 % aller Arbeitnehmer und tragen mehr als 54 % zur gesamten Nettowertschöpfung aller Unternehmen bei. Rund 5 % der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland sind im Hochtechnologiebereich tätig. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt sind dies 3,5 %. Dagegen sind im Dienstleistungssektor EU-weit im Durchschnitt 9,3 % der KMU-Beschäftigten in den wissensintensiven Dienstleistungen tätig – deutlich mehr als in Deutschland (5 %).

    Die Europäische Kommission lässt jährlich eine einheitliche KMU-Statistik für alle 28 EU-Mitgliedsländer (EU-28) erstellen. Allerdings berücksichtigt diese sogenannte Strukturelle Unternehmensstatistik von Eurostat nicht alle Branchen: Die KMU-Statistik von Eurostat unterscheidet sich daher deutlich von der deutschen KMU-Statistik des IfM Bonn, die auf der Basis des deutschen Unternehmensregisters erstellt wird und alle Wirtschaftsbereiche außer der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei berücksichtigt.

    Die EU-weiten Kennzahlen sind auf der Homepage des Instituts für Mittelstands-forschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar und werden jährlich aktualisiert.


    Weitere Informationen:

    https://www.ifm-bonn.org/statistiken/mittelstand-im-einzelnen/#accordion=0&a...


    Bilder

    Durchschnittliche Beschäftigtenzahl (Schätzung für 2018)
    Durchschnittliche Beschäftigtenzahl (Schätzung für 2018)

    Copyright: IfM Bonn

    KMU-Beschäftigte im Hochtechnologiebereich und in den wissensintensiven Dienstleistungen (Anteil in den jeweiligen Wirtschaftszweigen, nur KMU)
    KMU-Beschäftigte im Hochtechnologiebereich und in den wissensintensiven Dienstleistungen (Anteil in ...

    Copyright: IfM Bonn


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Durchschnittliche Beschäftigtenzahl (Schätzung für 2018)


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    KMU-Beschäftigte im Hochtechnologiebereich und in den wissensintensiven Dienstleistungen (Anteil in den jeweiligen Wirtschaftszweigen, nur KMU)


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