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11.09.2020 19:20

Warn-Apps funktionieren!

Christiane Peters Corporate Communications
FOKUS - Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme

    Beim ersten deutschlandweiten Warntag kam es zu erheblichen Pannen beim Einsatz von Warn-Apps durch den Bund. Gleichzeitig zeigte das Warnsystem KATWARN, dass auf den regionalen Einsatz Verlass ist.

    Beim Bundeswarntag am 10. September 2020 hätte eine zeitgleiche Auslösung vieler Warnmeldungen zu Verspätungen beim Bundeswarnsystem MOWAS geführt, so ließ das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK per Twitter wissen. Tatsächlich haben neben dem Bund eine Vielzahl von Leitstellen der Kommunen, Städte und Länder parallel Probewarnungen verbreitet, zum Beispiel über KATWARN.

    Bundesweite Warnszenarien kommen in der Realität kaum vor

    Auch in der Realität werden so gut wie alle Warnmeldungen von diesen regionalen Leitstellen verbreitet: bei Großbränden, Bombenfunden, Trinkwasserverunreinigungen, Stromausfall, Unwetter, selbst bei Terror und Waldbränden. Nur in extremen Lagen wie zum Beispiel dem Kriegsfall kommt der Bund zum Einsatz mit Warnungen für alle. Die regionalen Leitstellen hingegen können mit Warn-Apps punktgenau auf die konkrete Gefahrensituation reagieren, um einerseits nur die betroffenen Menschen vor Ort zu erreichen und andererseits eine Überlastung der Warnsysteme zu vermeiden – wie beim Bundeswarntag. Pro Jahr werden mittels KATWARN rund 500 Millionen regionale Warnnachrichten bei über 500 Ereignissen verbreitet. Das System ist fest etabliert.

    Technisch-organisatorische Umsetzung

    Richtig ist: Um Menschen in Gefahrensituationen zu erreichen, müssen möglichst viele Wege der Kommunikation genutzt werden. Dazu zählen neben Warn-Apps auch Sirenen, Social Media-Kanäle, der Rundfunk uvm. Die Kooperation der verschiedenen Warnkanäle ist aber keine rein technische Frage, sondern auch eine organisatorische. KATWARN führt daher jährliche Symposien und Regionaltreffen durch, um mit Verantwortungsträgern im persönlichen Austausch zu sein und um KATWARN weiterzuentwickeln. Eine weitergehende Abstimmung und Vorbereitung mit dem KATWARN-Team im Vorwege des Warntags gab es von Seiten des BBK nicht. Die Erfahrung mit anderen internationalen Warnprojekten und Großübungen wie EUWARN (EU-Kommission), KATWARN-Austria (Kopplung deutsch-österreichischer Warntechnologie), Europäische Tsunami-Übung (Griechenland) zeigt, dass durch eine kooperative Abstimmung erhebliche Reibungsverluste vermieden werden können.

    Pressekontakt:
    Niklas Reinhardt
    Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS
    Geschäftsbereich Electronic Safety Systems ESPRI
    Mobil: +49 170-85 81 748
    E-Mail: niklas.reinhardt@fokus.fraunhofer.de


    Fraunhofer FOKUS erforscht die Digitale Vernetzung und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie. Seit 1988 unterstützt es Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Verwaltung in der Gestaltung und Umsetzung des digitalen Wandels. Dazu bietet Fraunhofer FOKUS Forschungsleistungen von der Anforderungsanalyse über Beratung, Machbarkeitsstudien, Technologieentwicklung bis hin zu Prototypen und Piloten in den Geschäftsbereichen Digital Public Services, Future Applications and Media, Quality Engineering, Smart Mobility, Software-based Networks, Vernetzte Sicherheit, Visual Computing und Analytics an. Mit rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin und einem jährlichen Budget von 33 Millionen Euro gehört Fraunhofer FOKUS zu den größten IKT-Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft. Es erwirtschaftet rund 80 Prozent seines Budgets aus Aufträgen der Industrie und der öffentlichen Hand.


    Weitere Informationen:

    https://www.fokus.fraunhofer.de/de/fokus/news/katwarn_2020_09


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Informationstechnik, Politik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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