Von Mikroprozessoren gesteuerte Beinprothesen, intelligente Knieorthesen, Anpassung von Prothesen mittels einer App: Die Orthopädietechnik befindet sich mitten im digitalen Wandel. Und die Branche verzeichnet international ein Wachstum, denn der Bedarf steigt: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind rund 39 Millionen Menschen weltweit auf Mobilitätshilfen wie Prothesen oder Orthesen angewiesen. Zudem werden in unserer alternden Gesellschaft zukünftig immer mehr Menschen auf orthopädietechnische Hilfsmittel benötigen. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, sind Spezialisten gefragt, die neben handwerklichen Fähigkeiten auch die nötigen akademischen Kenntnisse besitzen.
In dem interdisziplinären Studiengang Orthobionik vereint die PFH Private Hochschule Göttingen Know-how aus der Orthopädietechnik und den Wissenschaften Medizin, Biomechanik, Werkstoffkunde, Ingenieurwissenschaften sowie BWL. Der europaweit einzigartige Studiengang bereitet Studierende im Bachelorstudium auf die eigenverantwortliche Patientenversorgung mit modernen Orthesen und Prothesen vor. "Durch die praktische Arbeit direkt am Patienten bereits ab dem ersten Semester und der intensiven medizinischen und naturwissenschaftlichen Ausbildung stellt dieser Studiengang auch für Abiturienten, die ein klassisches Medizinstudium anstreben, eine interessante Alternative dar", sagt Prof. Dr. Frank Albe, Präsident der PFH.
Aktive Problemlöser bereits im Bachelorstudium
"Im Praxisteil unseres Studiums fertigen wir Orthesen, Prothesen sowie später auch Rollstühle als Hilfsmittel für alle Extremitäten sowie die Wirbelsäule und den Beckenbereich an", erzählt Julia Heeß, die im siebten Semester Orthobionik an der PFH in Göttingen studiert. "Am meisten fasziniert mich, dass wir aktive Problemlöser sind. Wir arbeiten eng mit den jeweiligen Test-Patienten zusammen und fertigen individuell für sie ihre Prothese oder Orthese", erklärt die 22-jährige Stuttgarterin. Neben dem handwerklichen Know-how sind fundierte wissenschaftliche Kenntnisse unverzichtbar. "Im Theorieteil des Studiums bereiten wir unsere Studierenden darauf vor, ihre analytischen Fähigkeiten für die Arbeit mit Patienten zu entwickeln und vermitteln die wissenschaftlichen Grundlagen für weiterführende Lern- und Forschungsprojekte", erklärt Dr. med. Frank Braatz, Professor für Medizinische Orthobionik an der PFH.
Gesuchte Spezialisten für die medizintechnische Branche
Dementsprechend ist das Berufsbild des Orthobionikers sowohl von orthopädietechnischen als auch von medizinischen, ingenieurwissenschaftlichen und biomechanischen Komponenten geprägt, die ihn auch zur Mitarbeit in interdisziplinären Versorgungsteams befähigen. "Damit qualifizieren sich unsere Absolventen zu gesuchten Spezialisten für die medizintechnische Branche", so Braatz. Der Vollzeitstudiengang Orthobionik, Abschluss Bachelor of Science, ist auf eine Studiendauer von acht Semestern ausgerichtet. Der zweisemestrige Vollzeit-Masterstudiengang "Medizinische Orthobionik" schließt neben wissenschaftlichen und praxisorientierten Aspekten der Orthobionik zusätzlich gesundheits- und ingenieurwissenschaftliche sowie betriebswirtschaftliche Inhalte ein. Carolin Scherer, die direkt nach ihrem Bachelor-Abschluss 2018 mit 25 Jahren ihren Master of Science in Medizinischer Orthobionik an der PFH absolvierte, schätzt an ihrem Studium vor allem den hohen Praxisanteil und den interdisziplinären Ansatz. "Ob in der Patientenversorgung, in der Forschung und Entwicklung oder im Produktmanagement in der Industrie: Uns Orthobionikern steht eine Vielzahl an Einsatzbereichen und Wegen offen."
Um später selbstständig am Patienten arbeiten und gegebenenfalls auch ausbilden zu dürfen, hat Scherer neben ihrem Bachelor- und Masterabschluss auch die Meisterprüfung des Orthopädiemechaniker-Handwerks abgeschlossen. "Im Bachelor-Studiengang Orthobionik sind alle die für die Meisterprüfung erforderlichen Inhalte integriert. Die Studierenden müssen lediglich einen Praxistag an der Handwerkskammer mit Arbeitsproben nach der Meisterprüfungsverordnung erfolgreich absolvieren", so Prof. Dr. Frank Albe. Im internationalen Umfeld ist die Voraussetzung für die direkte Patientenversorgung mit orthopädietechnischen Hilfsmitteln eine Zertifizierung durch die Internationale Gesellschaft für Prothetik und Orthetik (ISPO) erforderlich. Das Studienprogramm Orthobionik ist mit der höchsten Stufe "Professional Prosthetist and Orthotist" (ehemals CAT I) zertifiziert und in 2019 für weitere fünf Jahre als "Excellent Program" rezertifiziert worden.
Scherer, die bereits während ihres Studiums ein zweimonatiges Praktikum in Bangkok absolvierte und dort auf einem Wissenschaftskongress gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Braatz einen Vortrag gehalten hat, ging nach dem Ende ihres Studiums zunächst nach Uganda, um dort mit ihrer Arbeit ein Hilfsprojekt zu unterstützen. "Dort habe ich im Verein "Pro Uganda" mitgearbeitet, dessen Ziel es ist, amputierten Menschen durch hochwertige Prothesen wieder neuen Lebensmut zu schenken." Das Herz der heute 27-Jährigen schlägt für ihr Handwerk, sie möchte, sobald es die Corona-Pandemie wieder zulässt, zurück zu ihrer ehrenamtlichen Arbeit nach Ostafrika. "Mit meinen fachlichen Fähigkeiten kann ich vor Ort wirklich wertvolle Hilfe leisten, das begeistert mich so an meiner Arbeit." Auch Julia Heeß sieht derzeit ihre Perspektive in der Patientenversorgung und plant, im Anschluss an ihren Bachelor die Meisterprüfung abzulegen.
Studienangebot Healthcare Technology an der PFH
- Orthobionik, B.Sc.
- Medizinische Orthobionik, M.Sc.
- Sports-/Reha-Engineering, M.Sc.
http://www.pfh.de/studium/healthcare-technology
Aktive Problemlöser bereits im Bachelorstudium: Der europaweit einzigartige Studiengang Orthobionik ...
PFH Private Hochschule Göttingen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Medizin, Wirtschaft
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
Aktive Problemlöser bereits im Bachelorstudium: Der europaweit einzigartige Studiengang Orthobionik ...
PFH Private Hochschule Göttingen
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).