Ob COVID-19 oder Influenzagrippe – viele Infektionskrankheiten erhöhen das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen des Gefäßsystems wie für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Laut einer Metaanalyse, in die Ergebnisse aus zwölf klinischen Studien eingeflossen sind, ist das Risiko an einem ischämischen Schlaganfall zu erkranken einen Monat nach akuten Infektionen um mehr als das Doppelte erhöht. Doch warum können Grippeviren und andere Erreger Gefäßverschlüsse verursachen? Und warum empfehlen Mediziner die Influenzaimpfung als Prävention?
Antworten auf diese Fragen geben Experten der DSG auf einer Online-Pressekonferenz am Montag, den 26. Oktober, die anlässlich des Weltschlaganfalltages (29. Oktober) stattfindet. Medienvertreter können sich dafür bereits jetzt unter https://attendee.gotowebinar.com/register/4899955286860461583 anmelden.
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Infektionen und andere akute Entzündungen können das Blutgerinnungssystem aktivieren. Sie erhöhen so das Risiko für Thrombosen und Embolien, die wiederum Schlaganfälle nach sich ziehen können. „Bei einer Thrombose können kleine Blutgerinnsel über den normalen Blutfluss bis zum Gehirn gelangen und dort den Durchfluss von Blutgefäßen versperren. Infolgedessen wird das Gehirn nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt, wodurch ein Schlaganfall ausgelöst werden kann“, erläutert Professor Dr. Armin Grau, 2. Vorsitzender der DSG. Aufgrund dieses Zusammenhangs sei das Risiko für einen Hirninfarkt nach einer Influenzagrippe oder nach anderen Infektionen erhöht.
Das Schlaganfallrisiko ist vor allem nach akuten Infektionen der Atem- und der Harnwege erhöht. In den ersten drei Tagen nach einer Infektion ist es besonders hoch, danach sinkt das Risiko langsam wieder ab. Unter Umständen besteht sogar wochenlang ein erhöhtes Risiko für einen Hirninfarkt. „Infektionen und andere Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Rauchen wirken zusammen und erhöhen das Schlaganfallrisiko“, betont Grau, Direktor der Neurologischen Klinik mit Klinischer Neurophysiologie und Stroke Unit am Klinikum der Stadt Ludwigshafen. „In selteneren Fällen können aber auch bei jungen Menschen ohne Risikofaktoren Schlaganfälle nach einer Infektion auftreten.“ Der DSG-Experte empfiehlt Personen mit Gefäßrisikofaktoren sowie Patienten, die schon einmal einen Schlaganfall hatten, sich jährlich gegen die Influenzagrippe impfen zu lassen. Das würde auch den aktuellen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) entsprechen.
Darüber hinaus sei es empfehlenswert, die erwähnten Risikofaktoren für einen Schlaganfall möglichst zu senken. Mit ausreichender, regelmäßiger Bewegung und einer gesunden Ernährung kann einem Schlaganfall gezielt vorgebeugt werden. Zudem sollten Menschen mit Bluthochdruck diesen medikamentös richtig einstellen lassen und Raucher sich den Griff zur Zigarette abgewöhnen.
Auch das Corona-Virus kann die Entstehung von Hirninfarkten begünstigen – über diesen medizinischen Zusammenhang informieren Experten der DSG auf der Online-Pressekonferenz anlässlich des diesjährigen Weltschlaganfalltages. Zudem geben sie einen Überblick der Situation von Schlaganfall-Patienten während der Corona-Pandemie. Auch die telemedizinische Schlaganfallversorgung in ländlichen Regionen ist ein Thema der virtuellen Veranstaltung.
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Literatur:
1) Grau, A. J., Buggle, F., Heindl, S., Steichen-Wiehn, C., Banerjee, T., Maiwald, M., Rohlfs, M., Suhr, H., Fiehn, W., Becher, H., Hacke W (1995). Recent infection as a risk factor for cerebrovascular ischemia. Stroke 1995; 26(3), 373–379.
https://doi.org/10.1161/01.str.26.3.373
2) Smeeth L, Thomas SL, Hall AJ, Hubbard R, Farrington P, Vallance P. Risk of myocardial infarction and stroke after acute infection or vaccination. N Engl J Med. 2004;351(25):2611-2618. doi:10.1056/NEJMoa041747
3) Guiraud V, Amor MB, Mas JL, Touzé E. Triggers of ischemic stroke: a systematic review. Stroke. 2010;41(11):2669-2677. doi:10.1161/STROKEAHA.110.597443
4) Lee KR, Bae JH, Hwang IC, Kim KK, Suh HS, Ko KD. Effect of Influenza Vaccination on Risk of Stroke: A Systematic Review and Meta-Analysis. Neuroepidemiology. 2017;48(3-4):103-110. doi:10.1159/000478017
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Fachlicher Kontakt:
Prof. Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz
Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Evangelisches Klinikum Bethel
Klinik für Neurologie
Haus Gilead I | Bethel
Burgsteig 13
33617 Bielefeld
Telefon: 0521/77278301
Kontakt für Journalisten:
Pressestelle der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Friederike Gehlenborg
Tel.: +49 (0)711 8931-295, Fax: +49 (0)711 8931-167
E-Mail: gehlenborg@medizinkommunikation.org
http://www.dsg-info.de
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Online-Pressekonferenz zum Weltschlaganfalltag am 26. Oktober 2020
Weltschlaganfalltag 2020: COVID-19 und Schlaganfall: Neues zu medizinischen Zusammenhängen und zur Versorgung in Krisenzeiten +++ Grippeschutzimpfung als Schlaganfallprävention
Termin: Montag, 26. Oktober, 11:00 bis 12:00 Uhr
Anmeldung und Link für die Teilnahme an der Online-Pressekonferenz: https://attendee.gotowebinar.com/register/4899955286860461583
Vorläufige Themen und Referenten:
COVID-19 und Schlaganfall: Begünstigt das Virus Schlaganfälle?
Prof. Dr. med. Helmuth Steinmetz
1. Vorsitzender der DSG, Zentrum der Neurologie und Neurochirurgie, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
Akute Infektionen erhöhen das Schlaganfallrisiko - die Grippeschutzimpfung kann es senken
Prof. Dr. med. Armin Grau
2. Vorsitzender der DSG, Direktor der Neurologischen Klinik mit Klinischer Neurophysiologie und Stroke Unit am Klinikum der Stadt Ludwigshafen
Schlaganfallversorgung in Krisenzeiten: Über die Situation von Schlaganfall-Patienten während der Corona-Pandemie
Prof. Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz Pressesprecher der DSG und Chefarzt an der Klinik für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Bielefeld-Bethel
Sicherstellung der Schlaganfallversorgung in ländlichen Regionen: der Nutzen und die Grenzen der Telemedizin für den Schlaganfall
Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Gumbinger
Sprecher der Kommission Telemedizinische Schlaganfallversorgung der DSG, Koordinator FAST-Teleneurologienetzwerk, Leiter der Stroke Unit / Neurologische Überwachungsstation, Neurologie und Poliklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
Moderation: Friederike Gehlenborg, Pressestelle der DSG
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Kontakt für Journalisten:
Pressestelle Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Friederike Gehlenborg und Heinke Schöffmann
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: +49 (0)711 8931-295/-442
Fax: +49 (0)711 8931-167
E-Mail: gehlenborg@medizinkommunikation.org
schoeffmann@medizinkommunikation.org
http://www.dsg-info.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
Deutsch
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