Wie kann ich eine Drohne dazu bringen, kleine Kunststücke zu vollführen? Ist es schwer, einen Roboter zu programmieren? Und wie lernt eine Maschine eigentlich? Mit solchen Fragen können sich Kinder und Jugendliche im Schülerlabor Informatik beschäftigen. Derzeit gibt es dort vor allem Online-Angebote, die sich an Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersstufen und auch das Lehrpersonal richten. Sie zielen darauf, das Informatikverständnis in der Gesellschaft insgesamt zu fördern.
Das Schülerlabor Informatik, kurz InfoLab Saar, ist Teil der Informatik-Didaktik der Universität des Saarlandes und bietet eine Vielzahl an Fortbildungsmöglichkeiten für Schüler, Schülerinnen und Lehrer, die auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten sind:
Für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen werden Programmierkurse in verschiedenen Programmiersprachen, Roboter- und Drohnen-Programmierung oder ein Hardware-Set angeboten, bei dem ein funktionstüchtiger Computer in seine Einzelteile zerlegt und wieder zusammengebaut werden kann. Aber auch komplexere Themen wie Maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz und ethische Fragen der Informatik stehen beim InfoLab Saar auf dem Programm. Laptops, Minicomputer, Roboter und Drohnen sind in Klassensätzen vorhanden und können sowohl direkt vor Ort im Schülerlabor als auch bei Schulbesuchen des InfoLab-Teams genutzt werden.
„Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind oft erstaunt, wie spannend und verständlich die Informatik sein kann. Sie merken jedes Mal aufs Neue: Informatik ist kein Buch mit sieben Siegeln“, sagt Informatik-Professorin Verena Wolf. Aufgrund der Corona-Pandemie hat das Schülerlabor seine Angebote auf Online-Formate umgestellt. Diese werden gut angenommen: „Wir haben beobachtet, dass viele unserer Teilnehmer wiederkommen und anhaltende Begeisterung für das Fach zeigen“, ergänzt die Professorin Wolf. Erst kürzlich wurde das InfoLab Saar in das Programm der Begabtenförderung des saarländischen Ministeriums für Bildung und Kultur aufgenommen.
Auch die Weiterbildung der Lehrkräfte ist ein wichtiges Anliegen des InfoLab Saar. Dabei setzt man auf den Multiplikatoren-Effekt. „Je tiefer das Informatik-Verständnis von Lehrerinnen und Lehrern aller Fächer ist, desto besser werden kommende Schülergenerationen auf die voranschreitende Digitalisierung vorbereitet sein“, sagt Kerstin Reese, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Schülerlabors. So bietet das InfoLab Saar seit Juni 2020 Fortbildungskurse für Lehrkräfte an, die offiziell durch das Landesinstitut für Pädagogik und Medien anerkannt wurden. Darüber hinaus engagiert sich das Team des Schülerlabors Informatik auch direkt an den Schulen. „An der Gemeinschaftsschule Rohrbach veranstalten wir Lehrerfortbildungen und an der Grundschule in Scheidt bieten wir eine Informatik-AG an“ sagt Reese.
Die Lehrerausbildung an der Universität des Saarlandes profitiert ebenfalls vom InfoLab Saar: „Angehende Lehrerinnen und Lehrer können bei uns als wissenschaftliche Hilfskräfte mitarbeiten und erste Erfahrungen in der Vermittlung informatischer Inhalte sammeln – zusätzlich zu dem, was sie in unserem erst kürzlich reformierten Lehramtsstudium lernen“, ergänzt Informatik-Professorin Wolf.
Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot erklärte während eines Arbeitsbesuchs im Schülerlabor am vergangenen Freitag: „Mein Ziel ist es, das Saarland zum Vorreiter bei der digitalen Bildung zu machen. Dabei ist die Universität des Saarlandes, insbesondere die Informatik-Didaktik um Frau Professorin Wolf, eine wichtige Partnerin. Hier wird wichtige Arbeit geleistet, um unsere Lehrkräfte fit zu machen für den digital unterstützten Unterricht der Zukunft und die informatische Bildung im Land voranzubringen. Informatik als Schulfach muss künftig zum Standard gehören.“
Das InfoLab Saar der Universität des Saarlandes ist angesiedelt am Saarland Informatics Campus. Organisiert wird das Angebot von Informatik-Professorin Verena Wolf zusammen mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Kerstin Reese.
Hintergrund Saarland Informatics Campus:
800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und rund 2000 Studierende aus mehr als 80 Nationen machen den Saarland Informatics Campus (SIC) zu einem der führenden Standorte für Informatik in Deutschland und Europa. Fünf weltweit angesehene Forschungsinstitute, nämlich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Max-Planck-Institut für Informatik, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, das Zentrum für Bioinformatik und das Cluster für „Multimodal Computing and Interaction“ sowie die Universität des Saarlandes mit drei vernetzten Fachbereichen und 21 Studiengänge decken das gesamte Themenspektrum der Informatik ab.
Redaktion
Philipp Zapf-Schramm
Saarland Informatics Campus
T: 0681 302-70741
pzapf@mmci.uni-saarland.de
Prof. Dr. Verena Wolf
E-Mail: wolf@cs.uni-saarland.de
Tel.: +49 (0)681 302-5586
https://infolab.cs.uni-saarland.de/
http://www.uni-saarland.de/universitaet/aktuell/artikel/nr/22422.html - Pressefotos
Schüler experimentieren im Schülerlabor Informatik der Universität des Saarlandes.
Oliver Dietze
Universität des Saarlandes
Informatik-Professorin Verena Wolf
Oliver Dietze
Universität des Saarlandes
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler
Informationstechnik, Pädagogik / Bildung
überregional
Schule und Wissenschaft
Deutsch
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