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21.09.2020 12:40

Welt-Alzheimer-Bericht 2020 zum Thema demenzsensible Umgebungsgestaltung mit Wittener Beitrag

Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Wohnformen in der stationären Langzeitpflege fokussiert

    Pünktlich zum jährlichen Welt-Alzheimer-Tag am 21. September wurde auch der World Alzheimer’s Report 2020 zum Thema „Dementia, Dignity, Design: Dementia-related design and the built environment“ von Alzheimer Disease International veröffentlicht. Dieser widmet sich jedes Jahr einem anderen demenzspezifischen Thema und versucht dabei einen globalen, kulturübergreifenden Blick einzunehmen, der regionale und wirtschaftliche Unterschiede in den Ländern der Welt erfasst. Dabei wird 2020 die demenzgerechte Umgebungsgestaltung in den Vordergrund gerückt.

    Hierzu leisteten auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Departments für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort Witten einen Beitrag. Im Fokus des Kapitels von Anne Fahsold, Rebecca Palm und Bernhard Holle stehen die Konzepte integrativer und segregativer Wohnformen für Menschen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen. Dabei wird kritisch diskutiert, welche Chancen, aber auch Hindernisse für soziale Inklusion und die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner in verschiedenen Umgebungen verbunden sind.

    „Ob Menschen mit und ohne Demenz zusammen in einem Wohnbereich leben, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig ist aber, dass Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Angehörigen in die Entscheidung, welche Wohnform am besten geeignet ist, einbezogen werden und aktiv mitbestimmen“, erläutert Anne Fahsold, Doktorandin der UW/H und wissenschaftliche Mitarbeiterin am DZNE.

    Je nach Land findet die Entscheidung nicht immer mit den betroffenen Personen statt, sondern auch durch Ärztinnen und Ärzte und Pflegende oder ist gesetzlich geregelt. In Deutschland leben Bewohnerinnen und Bewohnermit und ohne Demenz in den Wohnbereichen der Pflegeeinrichtungen überwiegend zusammen. Menschen mit schweren Symptomen einer Demenz, die aufgrund dessen einer intensiven Betreuung bedürfen, profitieren dabei eher von den Angeboten eines speziellen Demenzwohnbereichs.

    Das Thema der Umgebungsgestaltung in verschiedenen Wohnformen für Menschen mit Demenz bearbeitete Fahsold im Rahmen ihres Masterstudiums und führt diese Arbeit nun im Rahmen ihrer Promotion weiter. Durch einen Studienaufenthalt in Australien konnte sie hierzu praktische Einblicke in das australische System erlangen.

    „Der praktische und internationale Bezug stellt ein Kernelement des Masterstudiengangs Pflegewissenschaft am Department für Pflegewissenschaft dar. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, sich international zu vernetzen und auch andere Versorgungsstrukturen kennenzulernen“, erläutert Rebecca Palm, PhD. Professur für Pflegewissenschaft – Schwerpunkt Praxisentwicklung, die Anne Fahsold betreut. Die Qualifikationsarbeiten von Fahsold sind an das Projekt „G-EAT“ der AG Versorgungsstrukturen am DZNE angegliedert. Unter der Leitung von Dr. Bernhard Holle wird dabei das australische Assessmentinstrument „German Environment Audit Tool“ zur Einschätzung der Wohnsituation von Menschen mit Demenz in der stationären Langzeitpflege adaptiert, getestet und weiterentwickelt.

    „Im Rahmen früherer Forschungsprojekte haben wir immer wieder festgestellt, dass Architektur und bauliche Umgebung einen hohen Einfluss auf das Wohlbefinden von Bewohnern mit Demenz haben können. Wir konnten bislang jedoch nicht umfassend darstellen, was Umgebung eigentlich umfasst und wie diese im Rahmen von Studien beschreibbar wird. Dies möchten wir mit dem G-EAT zukünftig für unsere Forschungsprojekte erreichen“, erklärt Holle.

    Weitere Informationen zum gesamten Projekt „G-EAT“ können der Projekthomepage entnommen werden: https://www.dzne.de/forschung/studien/projekte-der-versorgungsforschung/bestadem...

    Der Welt-Alzheimer-Bericht von ADI zum Thema der demenzsensiblen Umgebungsgestaltung kann hier eingesehen werden: https://www.alz.co.uk/research/world-report-2020.

    Neben kurzen Forschungsberichten zeigen Best-Practice-Beispiele Innovationen und alternative Wohnkonzepte die Bandbreite und Möglichkeiten des Designs für die Häuslichkeit, aber auch für Bauten des Gesundheitswesens wie Kliniken, Pflegeheime sowie den öffentlichen Raum auf.

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.600 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    www.uni-wh.de / blog.uni-wh.de / #UniWH / @UniWH


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    In Gemeinschaftsräumen wird der Austausch zwischen den Bewohnern gefördert, Biografiebezug ist dabei essentiell
    In Gemeinschaftsräumen wird der Austausch zwischen den Bewohnern gefördert, Biografiebezug ist dabei ...


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    In Gemeinschaftsräumen wird der Austausch zwischen den Bewohnern gefördert, Biografiebezug ist dabei essentiell


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