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22.09.2020 10:03

Mittelstand wirkt stabilisierend in der Krise

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    Der Mittelstand in Deutschland gilt aufgrund betriebs- und volkswirtschaftlicher Größen als das Rückgrat der Wirtschaft. Sein gesellschaftlicher Beitrag geht jedoch weit über messbare Ergebnisse hinaus. So sind mittelständische Unternehmen häufig fest in ihrer Heimatregion verankert und tragen maßgeblich zur regionalen Entwicklung bei.

    In Krisenzeiten – wie aktuell auch in der Coronakrise – wirken sie stabilisierend auf die Gesellschaft und die Wirtschaft. „Der Erhalt von Arbeitsplätzen stellt beispielsweise für große Teile des Mittelstands ein wichtiges Anliegen dar“, erklärt Prof. Dr. Friederike Welter (IfM Bonn/Universität Siegen). „Ob es ihnen allerdings in dieser Krise ebenso wie in der Finanzkrise 2008/2009 gelingt, Entlassungen trotz wirtschaftlicher Nachteile zu vermeiden, bleibt noch offen. Die Werte, die der Mittelstand vermittelt – Verbindlichkeit und Verlässlichkeit – sind auf jeden Fall wichtige Werte, weil sie in Krisenzeiten die Unsicherheit aller Marktteilnehmer verringern." So hat sich in der aktuellen Corona-Pandemie eine deutliche Solidarität der Gesellschaft gegenüber dem Mittelstand gezeigt. Als Beispiel hierfür nennt die IfM-Präsidentin die zahlreichen „Kauf-vor-Ort“-Initiativen in der akuten Krise. „Die Gesellschaft honoriert damit das Engagement der Mittelständler während und außerhalb der Krisenzeiten“, so Prof. Dr. Friederike Welter. Gemeinsam mit ihrem Team untersucht sie aktuell, was den gesellschaftlichen Beitrag des Mittelstands ausmacht. Bislang fokussierte sich die Forschung in diesem Zusammenhang vorrangig auf Corporate Social Responsibility.

    Das IfM-Projektteam greift den Begriff des gesellschaftlichen Beitrags nun weiter: Es versteht ihn als Zusatznutzen der wirtschaftlichen Tätigkeit generell. „Der Umfang des gesellschaftlichen Beitrags hängt jedoch nicht allein von der wirtschaftlichen Situation der Unternehmen ab, sondern auch von weiteren Faktoren, wie beispielsweise der persönlichen Zielsetzung der Unternehmerperson“, erklärt Prof. Dr. Friederike Welter. „Legt diese beispielsweise Wert auf personelle und kulturelle Vielfalt, kann dies auch andere Lebensbereiche der Belegschaft beeinflußen und zu einer größeren Akzeptanz von Diversität in der Gesellschaft führen.“

    Gleichwohl sieht sie auch die Gefahr, dass wichtige Teile des gesellschaftlichen Beitrags wegfallen, sollten auf Dauer einzelne Formen des Mittelstands nicht überleben und somit die Vielfalt des mittelständischen Wirtschaftsgeschehens insgesamt nicht mehr gegeben sein.

    Die Studie „Der gesellschaftliche Beitrag des Mittelstands: Konzeptionelle Überlegungen“ ist auf der Homepage des Instituts für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar. In den nächsten Projektphasen werden die IfM-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem untersuchen, wie der unmittelbare gesellschaftliche Beitrag konkret gemessen werden kann.


    Weitere Informationen:

    https://www.ifm-bonn.org/fileadmin/data/redaktion/publikationen/ifm_materialien/...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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