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04.02.2004 14:34

"Der kritische Weg ist allein noch offen": Ein Streifzug durch 200 Jahre Wirkungsgeschichte Kants

Kai Uwe Bohn Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    2. Bremen-Oldenburger Philosophisches Symposium am 11. und 12. Februar 2004

    Kaum ein Philosoph wird gegenwärtig so häufig von den verschiedenen Vertretern des gesellschaftlichen Lebens zitiert wie Immanuel Kant. Ob es um Fragen von Moral, Politik oder Recht in der öffentlichen Diskussion oder um akademische Kontroversen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie geht, grundlegende Begriffe und Argumente Kants werden immer wieder herangezogen. Dies ist in den letzten Jahren besonders an zwei lebhaft geführten Debatten deutlich geworden. Im Streit um den moralischen und rechtlichen Schutz des beginnenden und endenden menschlichen Lebens wird ein an Kants kategorischem Imperativ orientierter Begriff von Menschenwürde bemüht; und im Ringen um eine Stärkung des modernen Völkerrechts durch eine Reform der Vereinten Nationen erweist sich Kants Modell einer Republik der Völker, die einen "ewigen Frieden" sichern könnte, zunehmend als die einzige konsensfähige Alternative sowohl zu hegemonialen Machtpolitiken als auch zum Weltstaatskonzept.

    Die Aktualität Kants scheint zu Beginn des 21. Jahrhunderts, 200 Jahre nach seinem Tod am 12. Februar 1804, stärker als je zuvor das öffentliche Bewusstein zu prägen. Seine Wirkungsgeschichte hatte ihren ersten Höhepunkt aber schon zu seinen Lebzeiten. Seine "Revolution der Denkungsart", die sich nicht auf Dogmen, sondern einzig auf eine "Kritik der Vernunft" stützt, und seine Begründung menschlicher Freiheit und Autonomie, die lediglich in Gesetzen, die wir uns selbst geben, ihren adäquaten Ausdruck findet, haben ein neues, bis heute wirksames philosophisches Zeitalter eingeläutet: das "Zeitalter der Kritik".

    Anhand einiger ausgewählter Aspekte soll das 2. Bremen-Oldenburger Symposium, das im Rahmen der Kooperation der beiden Universitäten veranstaltet wird, exemplarisch die Wirkungsgeschichte von Kants Philosophie beleuchten. Das Symposium wird am Mittwoch, den 11. Februar 2004, um 18:00 Uhr eröffnet mit einem Gastvortrag von Prof. Dr. Marcus Willaschek (Universität Frankfurt/M.) über "Kant - Philosoph der Freiheit". Am Donnerstag, den 12. Februar 2004, folgen von 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr sechs weitere Vorträge von Bremer und Oldenburger Philosophinnen und Philosophen zum Einfluss Kants auf wichtige Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts (Hölderlin, Marx, Adorno) sowie auf zentrale Debatten der Gegenwart (Kosmologie, Bioethik, Völkerrecht). Alle Vorträge finden auf dem Campus der Universität Bremen im Gebäude SFG, Raum 1040, statt.

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Studiengang Philosophie
    Prof. Dr. Georg Mohr
    Tel. 0421 218 3034
    Email: gmohr@uni-bremen.de

    Universität Oldenburg
    Institut für Philosophie
    Prof. Dr. Johann Kreuzer
    Tel. 0441 798 3766
    Email: johann.kreuzer@uni-oldenburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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