Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat rund 350.000 Euro für die Digitale Faksimile-Gesamtausgabe Friedrich Nietzsches (DFGA) bewilligt. Das Kooperationsprojekt zwischen der Klassik Stiftung Weimar und dem Centre National de Recherche Scientifique in Paris beabsichtigt die vollständige Erschließung, Digitalisierung und Online-Publikation von Nietzsches Nachlass.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat rund 350.000 Euro für die Digitale Faksimile-Gesamtausgabe Friedrich Nietzsches (DFGA) bewilligt. Die Ausgabe beabsichtigt die vollständige Erschließung, Digitalisierung und Online-Publikation von Nietzsches Nachlass. Das Vorhaben ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Klassik Stiftung Weimar und dem Centre National de Recherche Scientifique in Paris. Die Projektleitung liegt bei Marcel Lepper, Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs, sowie bei Paolo D’Iorio, Direktor am Institut des textes et manuscrits modernes (ITEM). Beteiligt ist auch die Nietzsche-Forschungsstelle an der Universität Freiburg.
Die Digitale Faksimile-Gesamtausgabe ist eine unerlässliche Grundlage für die internationale Nietzsche-Forschung, für die editorische Arbeit, für kritische und textgenetische Untersuchungen, für Studierende und für Nietzsche-Begeisterte. Die Ergebnisse werden in den kommenden drei Jahren auf der Plattform http://www.nietzschesource.org sowie in der Archivdatenbank (https://www.klassik-stiftung.de/goethe-und-schiller-archiv/recherche/) für die Forschung und Öffentlichkeit bereitgestellt. Die Benutzungsoberfläche bietet Werkzeuge zur Visualisierung, darunter Zeitleisten und Karten zu Nietzsches Reisen und Korrespondenzen.
Im Rahmen der ersten Projektphase von 2015 bis 2018 digitalisierte das Goethe- und Schiller-Archiv die handschriftlichen Notizbücher, Hefte, Druckmanuskripte und Kompositionen. Von 2021 bis 2023 folgen nun die Briefwechsel, persönlichen Dokumente und Lebenszeugnisse Nietzsches für die internationale Forschung.
Friedrich Nietzsche (1844-1900) verbrachte seine letzten Lebensjahre in der „Villa Silberblick“ in Weimar, in der heute das Kolleg Friedrich Nietzsche arbeitet. Der Nachlass Nietzsches im Umfang von 29.000 Blatt kam zusammen mit den Unterlagen des von seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche gegründeten „Nietzsche-Archivs“ in der frühen DDR-Zeit ins Goethe- und Schiller-Archiv. Die nachgelassene Bibliothek Friedrich Nietzsches wird in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek digitalisiert und erforscht. 2020 hat die Klassik Stiftung Weimar, zu der alle diese Institutionen gehören, das Werk und die Faszination Nietzsches im Rahmen des Parcours „Nietzsche Superstar“ erlebbar gemacht.
Dr. Marcel Lepper
Direktor Goethe- und Schiller-Archiv
T +49 3643 545 240
marcel.lepper@klassik-stiftung.de
http://www.nietzschesource.org
Nietzsche-Büsten im Museum Neues Weimar
Klassik Stiftung Weimar
Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar
Klassik Stiftung Weimar
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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