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25.09.2020 17:05

Augsburg ist ein Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Bayern

Corina Härning Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    WERA – so heißt das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Bayern an den Universitäten und Universitätsklinika Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jetzt bewilligte. Die Versorgung von Tumorpatienten mit den neuesten Diagnostik- und Therapieverfahren sowie die schnellstmögliche Umsetzung von Forschungserkenntnissen in die klinische Praxis sind die Aufgaben des NCT. Schwerpunkte des NCT WERA sind die Personalisierte Krebsmedizin und die Tumorimmuntherapie.

    Die Erforschung von Krebs vorantreiben und möglichst vielen Patientinnen und Patienten Zugang zu den neuesten Behandlungsmethoden verschaffen: Auf diesen Nenner lässt sich die Aufgabe des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) bringen.

    Zwei Standorte hat das Zentrum bereits in Deutschland, sie sind in Heidelberg und Dresden angesiedelt. Nun kommen vier neue dazu. Das gab Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, am 23. September 2020 bei einer Pressekonferenz in Berlin bekannt.

    Die neu ausgewählten NCT-Standorte erhalten zunächst eine Förderung für eine einjährige Konzeptphase. In dieser Zeit werden sie eine gemeinsame Strategie für den Aufbau und die Umsetzung des erweiterten NCT erarbeiten. Werden das Gesamtkonzept und die Beiträge der einzelnen Standorte dann positiv begutachtet, folgt eine dauerhafte Förderung durch den Bund und die Länder.

    Kooperation im Netzwerk WERA

    Einer der vier neuen NCT-Standorte liegt in Bayern. Eingerichtet wird er unter Federführung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, des Universitätsklinikums Würzburg mit dem Comprehensive Cancer Center Mainfranken – im Verbund mit den Universitäten und Universitätsklinika in Erlangen, Regensburg und Augsburg.

    Diese Partner kooperieren im Netzwerk WERA (Würzburg, Erlangen, Regensburg, Augsburg). Nach der erfolgreichen Bewerbung um die Aufnahme in das Nationale Centrum agieren sie nun unter dem Namen NCT WERA. Für die einjährige Konzeptphase erhalten sie 300.000 Euro.

    „Dass die Universität und das Universitätsklinikum Augsburg im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen vertreten sind, unterstreicht den Stellenwert des Forschungsstandortes Augsburg insgesamt. Unsere Universitätsmedizin hat jetzt schon einen hervorragenden Ruf im In- und Ausland. Mit dem NCT WERA und unserem Interdisziplinären Cancer Center wird sich die medizinische Versorgungssituation vieler Menschen mit einer Krebserkrankung erheblich verbessern, da wir neueste Forschungserkenntnisse noch schneller für die Patienten zur Verfügung stellen können. Dass viele Patienten vom NCT WERA profitieren, ist die beste Botschaft“, sagt Prof. Dr. Dr. Michael Beyer, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Augsburg.

    Die Dekanin der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg, Prof. Dr. Martina Kadmon, ergänzt: „Die Integration des Standorts Augsburg in das NCT WERA ist eine große Auszeichnung für die Bemühungen der Tumorforscherinnen und -forscher an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. Sie hilft uns die Tumorforschung noch schneller voranzutreiben, zu intensivieren und so die Behandlung von Patienten immer zielgerichteter planen zu können.“

    „Dieser Erfolg zeigt, dass der Standort Augsburg sich in der Tumormedizin und Krebsforschung trotz der noch jungen Entwicklung der Universitätsmedizin sehr weit entwickelt hat. Die Erhebung des WERA-Netzwerks als Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen ist für Augsburg nicht nur eine große Auszeichnung, sondern auch eine große Aufgabe für die Weiterentwicklung von Patientenversorgung und Krebsforschung auf internationalem Spitzenniveau. Dieser Aufgabe werden wir mit allem, was wir können, zum Wohl unserer Patienten nachkommen“ sagt Prof. Dr. Martin Trepel, Direktor des Interdisziplinären Cancer Centers Augsburg und Koordinator für den Standort Augsburg im WERA-Netzwerk.

    Forschungsprogramm des neuen Zentrums

    Übergeordneter Koordinator des NCT WERA ist der Würzburger Professor Hermann Einsele, Krebsexperte und Direktor der Medizinischen Universitätsklinik II: „Unsere Arbeit zielt darauf ab, auch die Menschen in überwiegend ländlich geprägten Regionen mit innovativen Krebstherapien zu versorgen und ihnen Zugang zu Therapiestudien zu verschaffen.“

    Um dieses Ziel zu erreichen, haben die WERA-Partner unter Würzburger Federführung ein umfassendes Forschungsprogramm etabliert. Es fußt auf zwei großen Linien: zum einen auf der gesamten Bandbreite neuer Immuntherapien, die Tumoren zielgerichtet attackieren.

    Zum anderen steht die Analyse von krebsauslösenden Proteinen (Eiweißen) im Mittelpunkt. Der Abbau dieser Proteine spielt im Krankheitsgeschehen eine wichtige Rolle und bietet Angriffspunkte für grundlegend neue Krebstherapien. Eine dritte wichtige Besonderheit ist eine sog. Biobank, d.h. Materialsammlung von Tumorgewebe oder anderen mit der Krebserkrankung zusammenhängenden, für die Diagnostik nicht oder nicht mehr benötigten biologischen Materialien wie z.B. Blutproben. Das ermöglicht es, spezielle Biomarker für einzelne Krankheiten zu identifizieren und trägt damit wesentlich zur Entwicklung neuer Therapiekonzepte bei. Der Standort Augsburg wird neben der Durchführung klinischer Studien zu neuen Diagnostik- und Therapieverfahren bei Krebs als eine Besonderheit die Untersuchung von Spuren von Tumormaterial im Blut beitragen. Hierfür hat das Zentrum in den letzten Jahren ein herausragendes und in Deutschland einzigartiges Analyseprogramm etabliert. Es ermöglicht, Krebserkrankungen während einer Therapie durch eine einfache Blutentnahme zu beobachten, zu charakterisieren, wie sie sich unter Therapie verändert und möglicherweise frühzeitig Rückfälle oder die Notwendigkeit zur Änderung einer Behandlung erkennen zu können, bevor ein erneutes Tumorwachstum überhaupt sichtbar und messbar wird. Die Erforschung dieses Prinzips wird ein wesentlicher Baustein der Weiterentwicklung der Krebstherapie in Augsburg sein, mit dem es zu klinischen Studien im nun ausgezeichneten NCT-WERA-Netzwerk beitragen kann. Aber auch andere Besonderheiten der Augsburger Tumormedizin wie interventionelle radiologische, operative oder endoskopische Verfahren werden in Krebsforschungsprojekten und klinischen Studien weiter entwickelt, geprüft und optimiert.

    Interdisziplinäres Cancer Center Augsburg: ein Netzwerk

    Das Interdisziplinäre Cancer Center Augsburg -ICCA- ist ein Netzwerk aus allen Einrichtungen des Universitätsklinikums und der medizinischen Fakultät der Universität Augsburg, die Tumorerkrankungen erforschen und therapieren. Als ein Comprehensive Cancer Center (CCC) ist es die Aufgabe des ICCA, die multidisziplinäre Patientenversorgung, die Aus- und Weiterbildung, die Forschung sowie die regionale Vernetzung in der Onkologie zu bündeln, um so die beste Versorgung für Krebspatienten in Augsburg und der umgebenden Region und die Weiterentwicklung der Krebsmedizin zu ermöglichen.

    2019 erfolgte unter Leitung des Comprehensive Cancer Centers in Würzburg der Zusammenschluss der Cancer Center in Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg zum WERA-Verbund. Dieser umfasst ein gemeinsames Netzwerk für frühe Studien und regionale Studiennetzwerke in ländlichen Regionen, in denen rund acht Millionen Einwohner leben.

    Die Augsburger Universitätsmedizin…

    …umfasst die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, das Universitätsklinikum Augsburg sowie – als Kooperationspartner – das Bezirkskrankenhaus Augsburg – Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg. Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät liegen in den Bereichen Medizinische Informatik sowie Umwelt und Gesundheit. Rund 100 Professorinnen und Professoren werden im Endausbau in der bio- und humanmedizinischen Forschung und Lehre tätig sein. Seit dem Wintersemester 2019/20 bietet die Medizinische Fakultät einen humanmedizinischen Modellstudiengang an, der vorklinische und klinische Inhalte integriert und besonderen Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung der künftigen 1.500 Studierenden legt.

    Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA) bietet unter anderem durch seine Einbindung in universitäre medizinische Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg der Bevölkerung der Stadt und der Region eine optimale medizinische Versorgung. Die tagesklinischen Betten mitgezählt, stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 19 Zentren garantieren in allen medizinischen Fachdisziplinen Diagnose und Therapie in allen medizinischen Fachdisziplinen auf höchstem Niveau. Jährlich werden rund 250.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte der Bundesrepublik. Jährlich erblicken am UKA mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin
    überregional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

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