idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.09.2020 14:33

Migräne per App behandeln? Was die Digitalisierung in der Kopfschmerzmedizin bewirken kann

Thomas Isenberg Bundesgeschäftsstelle
Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.

    Fast sechs Millionen Menschen leiden in Deutschland an Migräne. Wiederkehrende pulsierende Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen sehr. Digitale Angebote wie Kopfschmerz-Apps oder das Kopfschmerzregister der DMKG können die Therapie auf vielfältige Weise unterstützen, sagen Experten auf der Online-Pressekonferenz zum Deutschen Schmerzkongress 2020, die am Mittwoch, den 21. Oktober von 11 bis 12 Uhr, stattfindet. Sie geben Tipps, wie digitale Technik in der Kopfschmerzmedizin sinnvoll und hilfreich eingesetzt werden kann.

    Termin: Mittwoch, 21. Oktober, 11:00 bis 12:00 Uhr
    Anmeldung und Link für die Teilnahme an der Online-Pressekonferenz: https://register.gotowebinar.com/register/2515898518007216397

    Gibt man im App-Store das Wort „Kopfschmerz“ ein, so erhält man unzählige Treffer. Doch was ist sinnvoll, was wirklich nützlich? Und welche digitalen Angebote können wirksam in der Migräne-Therapie eingesetzt werden? „Das Führen eines Kopfschmerzkalenders, notwendig für die Überprüfung des Effekts der Behandlung, fällt vielen Kopfschmerzpatienten mit einer App deutlich leichter als mit der Papierversion“, erklärt Dr. med. Ruth Ruscheweyh, zertifizierte DMKG-Kopfschmerzexpertin vom Klinikum der Universität München. Mit Hilfe eines solchen Kalenders bekommen Arzt und Patient einen Überblick über Schmerztage, Häufigkeit der Schmerzmitteleinnahme, Schmerzstärke und Begleitsymptome und können so beurteilen, ob die Therapie anschlägt. Gute Apps ermöglichen das Herunterladen eines übersichtlichen Reports mit einer Zusammenfassung der wesentlichen Daten, der verschickt, ausgedruckt, und mit dem Arzt besprochen werden kann.

    Aber die kleinen Programme können noch viel mehr: Die Migräne-App der Schmerzklinik Kiel zum Beispiel setzt zusätzlich auch auf Patientenschulung, warnt vor Medikamentenübergebrauch und berechnet den Zeitpunkt, zu dem der Patient das Migränemittel Triptan einnehmen sollte. M-sense, eine Migräne-App der Newsenselab GmbH, erfasst neben dem Kopfschmerzkalender täglich verschiedene mögliche Auslöser – und kann so nach einer gewissen Zeit Vorhersagen über individuelle Trigger machen.

    Ein weiterer Ansatzpunkt in der Digitalisierung des Kopfschmerzmedizin ist das Kopfschmerzregister der DMKG, das im Juni 2020 gestartet ist. „Hier geben Patienten vor ihrer Erstvorstellung beim Arzt und bei jeder Wiedervorstellung wichtige Informationen über ihre Kopfschmerzen in ein webbasiertes Patientenportal ein. So kann der Verlauf der Behandlung optimal verfolgt werden“, erklärt Ruscheweyh. Zusätzlich wird empfohlen, dass der Patient die DMKG-App als Kopfschmerzkalender nutzt. Diese Informationen stehen dem behandelnden Arzt in der Sprechstunde dann übersichtlich zusammengefasst, auch mit Verlaufsgrafiken, im Arztportal zur Verfügung. Erstes Ziel des Kopfschmerzregisters sei es, so die Expertin, die Versorgungsqualität durch Unterstützung der Ärzte bei der Behandlung von Kopfschmerzpatienten zu verbessern. Zusätzlich gehen die eingegebenen Daten in anonymisierter Form auch in eine Datenbank ein, die zur Beantwortung von wissenschaftlichen Fragestellungen – etwa aus der Versorgungsforschung – genutzt werden soll. Zum Beispiel könne man so herausfinden, wie viele Patienten, die eigentlich eine vorbeugende Kopfschmerzbehandlung benötigen, auch tatsächlich eine bekommen.

    Neben der Digitalisierung in der Kopfschmerzmedizin ist passend zum diesjährigen Kongress-Motto
    „Gleich und doch verschieden“ auch die individualisierte Schmerztherapie Thema der virtuellen Veranstaltung. Die Referenten informieren beispielsweise über die Antikörpertherapie in der Schmerzmedizin und über das Projekt PAIN2020. Zudem geht es um den Einsatz von Opioiden in der Schmerzmedizin.

    Terminhinweis:

    Online-Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Schmerzkongresses
    (21. bis 24. Oktober 2020) der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. und der
    Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG)

    „Gleich und doch verschieden – personalisierte Schmerzmedizin“

    Termin: Mittwoch, 21. Oktober, 11:00 bis 12:00 Uhr
    Anmeldung und Link für die Teilnahme an der Online-Pressekonferenz: https://register.gotowebinar.com/register/2515898518007216397

    Vorläufige Themen und Referenten:

    Neue Wundermittel gegen den Schmerz? Über die Wirkung der personalisierten Antikörpertherapie in der Schmerzmedizin
    PD Dr. med Tim Jürgens, Präsident der DMKG, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsmedizin Rostock

    Projekt PAIN2020: Der Patient im Fokus – wie eine individualisierte Diagnostik chronischen Schmerzen entgegenwirken kann
    Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Ulrike Kaiser, Universitätsklinikum Dresden
    UniversitätsSchmerzCentrum

    Apps, Kopfschmerzregister und Co.: Über die Digitalisierung in der Kopfschmerzmedizin
    Priv.-Doz. Dr. med. Ruth Ruscheweyh, Zertifizierte DMKG -Kopfschmerzexpertin, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Klinikum der Universität München

    Opioide – wirkungsvolle Mittel im Kampf gegen den Schmerz?! Neueste Erkenntnisse über Vor- und Nachteile
    Prof. Dr. Frank Petzke, Leitung Schmerzmedizin, Klinik für Anästhesiologie, Universitätsmedizin Göttingen

    Moderation: Friederike Gehlenborg, Pressestelle des Deutschen Schmerzkongresses

    Kontakt für Journalisten:

    Pressestelle des Deutschen Schmerzkongresses 2020
    der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. & DMKG e.V
    Friederike Gehlenborg und Katharina Weber
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-295/-583, Fax: 0711 8931-167
    E-Mail: gehlenborg@medizinkommunikation.org
    weber@medizinkommunikation.org

    schoeffmann@medizinkommunikation.org
    https://schmerzkongress2020.de/

    Zur Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.:

    Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. ist mit über 3600 persönlichen Mitgliedern die größte wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft im Bereich Schmerz in Europa. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. ist Mitglied der IASP (International Association for the Study of Pain) sowie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften). Sie ist zudem die interdisziplinäre Schmerzdachgesellschaft von derzeit 19 mitgliederstarken weiteren medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften im Bereich Schmerz. Diese Perspektive wird zudem erweitert durch die institutionelle korrespondierende Mitgliedschaft der Vereinigung aktiver Schmerzpatienten SchmerzLOS e.V. in der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.
    Die Mitgliedschaft der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. ist interdisziplinär und interprofessionell und besteht aus Schmerzexperten aus Praxis, Klinik, Psychologen, Pflege, Physiotherapie u. a. sowie wissenschaftlich ausgewiesenen Schmerzforschern aus Forschung, Hochschule und Lehre.

    Zur Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG):

    Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) ist eine interdisziplinäre wissenschaftliche Fachgesellschaft, die das Wissen über die Genese von Kopf- und Gesichtsschmerzen, deren Prävention und Therapie in Fachkreisen bei Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten, Pharmakologen und Apothekern, aber gerade auch bei Patienten und anderen Interessierten mehren und verbreiten möchte.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).