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30.09.2020 16:53

ZALF überreicht Maßnahmenkatalog: Erste Grundlagen für ein Insektenschutzprogramm für Brandenburg liegen vor

Hendrik Schneider Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

    Seit 2019 arbeiten das Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut (SDEI), die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und weitere Akteure aus dem Naturschutz, der Landwirtschaft sowie der weiteren Landnutzung und Verwaltung unter Federführung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. an einer breit getragenen Wissensgrundlage für ein „Maßnahmenprogramm Insektenschutz Brandenburg“. Ein Katalog aus insgesamt 52 Einzelmaßnahmen wurde heute dem Auftraggeber, dem Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK), übergeben.

    „Dies ist eine wichtige Basis für ein künftiges Insektenschutzprogramm. Der Maßnahmenkatalog ist eine fachliche Grundlage für die Akteure der beiden Volksinitiativen zum Insektenschutz und die Abstimmungen mit dem Landtag und den Ressorts der Landesregierung. Im Ergebnis soll ein Insektenschutzprogramm für das Land Brandenburg entstehen, das von vielen Akteuren mitgetragen wird“, so der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Axel Vogel.

    Insekten haben es schwer in unserer Agrar- und Kulturlandschaft. Seit Jahrzehnten gehen ihre Anzahl und ihre Vielfalt zurück. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg rief daher im März 2019 zum „Insektengipfel“, um einen breiten Beteiligungsprozess zu starten.

    Gemeinsam mit Partnern aus der Landnutzung, Verwaltung und Wissenschaft, die teilweise auch Träger der Volksinitiativen zum Insektenschutz waren, sollte nach Lösungen gesucht werden. Mittels einer partizipativen Wissenssynthese, d.h. der Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen mit Praxiswissen und Erfahrungen, wurde intensiv an konkreten Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Schutzgebiete, Gewässer sowie urbaner Raum gearbeitet. Das Ergebnis ist ein umfassender Maßnahmenkatalog aus 52 Einzelmaßnahmen, der heute in Potsdam an das MLUK übergeben wurden.

    „Das Thema Insektensterben ist in der Gesellschaft und Politik angekommen. Wir haben gemeinsam mit Akteuren aus verschiedenen Bereichen und damit aus ganz unterschiedlichen Perspektiven vorhandenes Praxis- und Erfahrungswissen gesammelt, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden und können jetzt eine umfassende Fachgrundlage für den Insektenschutz vorlegen“, so ZALF-Forscher Dr. Peter Weißhuhn, der das Projekt koordinierte.

    Ein Grund für den „Insektenschwund“ sei laut SDEI-Direktor Prof. Dr. Thomas Schmitt, dass Insekten immer weniger geeignete Lebensräume fänden. Dabei spiele die Landwirtschaft, die etwa die Hälfte der Fläche Deutschlands nutzt, eine besondere Rolle. „Durch die immer stärkere Intensivierung und Industrialisierung sind sehr viele Lebensräume für Insekten weggebrochen“, so Schmitt.

    Das überragende Engagement der vielen, überwiegend ehrenamtlichen Akteure, die die Forscherinnen und Forscher unterstützt haben, war ein Schlüssel für die Qualität und breite Akzeptanz des Ergebnisses. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Axel Vogel liegt die Beteiligung eines Bündnisses aus Wissenschaft und Öffentlichkeit am „Maßnahmenprogramm Insektenschutz Brandenburg“ besonders am Herzen: „Der Schutz der Insekten dient uns allen. Wir brauchen deshalb die breite Unterstützung der Landnutzer, der Kommunen und der Bürgerinnen und Bürger, um hier zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen für die Insekten zu kommen.“

    Beteiligte Akteure:
    - Aurelia Stiftung
    - Bauernbund Brandenburg e.V.
    - Baumfreunde Kloster Lehnin e.V.
    - Bioland Ost e.V.
    - Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
    - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
    - Bundesforst
    - Bürgerinitiative Artenschutz Wandlitz
    - Bürgerinitiative Gesund Leben am Stienitzsee e.V.
    - Büro für Zoologie
    - Deutsche Umwelthilfe e.V.
    - Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e.V.
    - Deutscher Verband für Landschaftspflege
    - Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)
    - Fachverband Biogas e.V.
    - Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V.
    - Förderverein Feldberg – Uckermärkische Seen
    - Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e.V.
    - Grüne Liga Brandenburg
    - Heinz Sielmann Stiftung
    - Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
    - Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V.
    - Julius Kühn-Institut (JKI)
    - Kleingartenverein Niederlehme
    - Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V.
    - Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg
    - Landesamt für Umwelt Brandenburg
    - Landesanglerverband Brandenburg e.V.
    - Landesbauernverband Brandenburg e.V.
    - Landesbüro anerkannter Naturschutzverbände GbR
    - Landesforstbetrieb Brandenburg
    - Landesverband Brandenburg der Gartenfreunde e.V.
    - Landesverband Brandenburgischer Imker e.V.
    - Landkreistag Brandenburg
    - Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
    - LPV Uckermark-Schorfheide e.V.
    - Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
    - Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg
    - Nationalparkverwaltung Unteres Odertal
    - Naturfreundejugend Brandenburg
    - Naturkundemuseum Potsdam
    - Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
    - Ostdeutscher Verein zur Erforschung der Biodiversität der Lepidopteren e.V.
    - Potsdamer Entomologen
    - Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e.V.
    - Senckenberg - Deutsches Entomologisches Institut (SDEI)
    - Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg
    - Untere Naturschutzbehörde Landkreis Oberspreewald-Lausitz
    - Verein Blühstreifen Beelitz e.V.
    - Versuchs- und Kontrollring für den integrierten Anbau von Obst und Gemüse im Land Brandenburg e.V.
    - Waldkleeblatt e.V.

    Förderhinweis:
    Das Projekt wurde im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK) durchgeführt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Peter Weißhuhn
    Arbeitsgruppe: Folgenabschätzung von Landnutzungsänderungen
    Telefon: + 49 (0) 33432 82-271
    E-Mail: weisshuhn@zalf.de


    Weitere Informationen:

    https://quer-feld-ein.blog/finden/gemeinsam-fuer-den-insektenschutz-in-brandenbu... - Ein Interview zum Thema mit Dr. Peter Weißhuhn und Prof. Dr. Thomas Schmitt


    Bilder

    Bildunterschrift: Prof. Dr. Katharina Helming, Dr. Peter Weißhuhn und Elisa Lüth vom ZALF überreichen den Maßnahmenkatalog zum Insektenschutz in Brandenburg an Andreas Piela und Melanie Vogel vom MLUK Brandenburg.
    Bildunterschrift: Prof. Dr. Katharina Helming, Dr. Peter Weißhuhn und Elisa Lüth vom ZALF überreiche ...

    MLUK Brandenburg


    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Bildunterschrift: Prof. Dr. Katharina Helming, Dr. Peter Weißhuhn und Elisa Lüth vom ZALF überreichen den Maßnahmenkatalog zum Insektenschutz in Brandenburg an Andreas Piela und Melanie Vogel vom MLUK Brandenburg.


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