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06.10.2020 10:00

Projektstart von BICCell: Impedanz-Chip für vielfältige neue Anwendungen

Sebastian Kaufhold Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V.

    Heilbad Heiligenstadt/Ilmenau, 06.10.2020. Das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. (iba), Heilbad Heiligenstadt, und das IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH (IMMS GmbH), Ilmenau, stellten am 2. Oktober 2020 in den Räumen des iba dem projektbegleitenden Ausschuss aus neun Unternehmen Details des am 01. Juli gestarteten 30-monatigen Projekts BICCell vor, in dem ein energieeffizienter Breitband-Impedanz-Chip zur Echtzeit-Zellkulturüberwachung und zur Messung von Teststreifen erforscht und entwickelt wird.

    Die Impedanzspektroskopie als solche ist bereits in wissenschaftlichen Laboren etabliert und wird dort z.B. zur Charakterisierung von Batterien und Brennstoffzellen, zur Überwachung der Kinetik chemischer Reaktionen sowie als Messmethode von Biosensoren genutzt. „Die Messung von Impedanzen ist nicht nur für uns als Hersteller von Mikrobioreaktoren interessant. Sie kann für verschiedenste Anwendungen ein vielversprechender Wettbewerbsvorteil sein und neue Märkte erschließen. Dazu muss die komplexe Messtechnik allerdings deutlich kleiner und kostengünstiger werden“, erklärt Anna Kress, Director Technical Business Development bei der m2p-labs GmbH, die BICCell im projektbegleitenden Ausschuss unterstützt. Mit kommerziell erhältlichen integrierten Schaltungen (ICs) könne man dieses Ziel allerdings nicht erreichen, da sie zu teuer, zu energieintensiv, zu langsam und vor allem nicht in ein Mikrotiterplattensystem integrierbar seien, so Kress weiter.

    In BICCell wird das IMMS daher einen neuen IC entwickeln, der im Unterschied zu gebräuchlichen Impedanzmessgeräten mit einem beim iba etablierten Verfahren, der Relaxationsspektroskopie, arbeitet. Dabei wird das Zeitsignal ausgewertet, das sich bei der Anregung des zu untersuchenden Materials mit einer Sprungfunktion ergibt.

    Dieses Verfahren und insbesondere die theoretischen Grundlagen zur Erzeugung des Anregungssignals und der Abtastung der Antwort sind die Basis für die Konzeption des Impedanzmesschips, die das iba in BICCell einbringen wird. Außerdem werden in den Laboren des iba die praktischen Messungen der Anwendungsbeispiele vorgenommen.

    Mit der neuen integrierten Schaltung kann die Impedanzspektroskopie durch die hohe Variabilität leicht auf verschiedene Anwendungen übertragen und somit universell eingesetzt werden. Der Bauraum und die Kosten von Impedanz-Messsystemen können mit dem Chip minimiert werden. Mit diesem wird ein Demonstrator entworfen und an zwei ausgewählten Anwendungen verifiziert: der Überwachung von Zellkulturen und der Messung von Teststreifen. Die KMUs im projektbegleitenden Ausschuss können die Eignung des ICs für ihre spezifischen Anwendungen prüfen und nach Projektende daraus Prototypen entwickeln.

    „Mit miniaturisierten Impedanzanalysatoren können wir unsere Systeme mit wichtigen Zusatzinformationen für Zellkulturen erweitern, insbesondere für die Bestimmung der Lebendzellzahl, die in Kulturen mit Säugetierzellen besonders von Bedeutung ist. Wir wollen langfristig die Forschungsergebnisse aus BICCell in unseren Produkten anwenden,“ kündigt Anna Kress für m2p-labs an. Dr. Friedrich Scholz, Entwicklungsleiter der Senova Gesellschaft für Biowissenschaft und Technik mbH und ebenfalls Mitglied im projektbegleitenden Ausschuss von BICCell, erklärt, dass das Vorhaben wichtige Impulse für die diagnostische Entwicklung liefern und vor allem das Gesundheitssystem durch frühzeitige Diagnosen entlasten werde. Er prognostiziert: „Diese Technologie verspricht, sich von aktuellen, auf dem Markt verfügbaren Technologien deutlich abzuheben.“

    Das Projekt BICCell wird durch die DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.) über die AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen als Vorhaben der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) unter dem Kennzeichen 21174 BR / 2 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages gefördert.

    Projektbegleitender Ausschuss:
    CLS Cell Lines Service GmbH: www.clsgmbh.de
    DELTRON Elektronische Systeme GmbH: www.deltron-elektronik.de
    DITABIS Digital Biomedical Imaging Systems AG: www.ditabis.com
    IBA GmbH: www.iba-lifesciences.com
    DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH: www.dbfz.de
    Little Things Factory GmbH: www.ltf-gmbh.de
    m2p-labs GmbH: www.m2p-labs.com
    SelfDiagnostics Deutschland GmbH: www.selfdiagnostics.com
    Senova Gesellschaft für Biowissenschaft und Technik mbH: www.senova.de
    UST Umweltsensortechnik GmbH: www.umweltsensortechnik.de

    Über das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. (iba)
    Das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. (iba) ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut des Freistaates Thüringen und An-Institut der TU Ilmenau. Im Rahmen unseres Forschungsprofils „Biotechniques at Interfaces“ bearbeiten wir Themen der anwendungsorientierten Vorlaufforschung auf dem Gebiet technischer Systeme für die Lebenswissenschaften. Die Untersuchung, Veränderung und Nutzung von Grenzflächen und Grenzflächeneffekten zielt auf die Optimierung von Methoden, Verfahren, Geräten, Anlagen, Ausstattungen und Produkten für Biotechnologie, Medizin und angrenzende Gebiete. Grundlage dafür sind neben den Kompetenzen zu speziellen Grenzflächenfunktionalisierungen insbesondere auch die schnelle und breitbandige Bioimpedanzspektroskopie und die tropfenbasierten Mikrofluidik. www.iba-heiligenstadt.de

    Über das IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH (IMMS GmbH)
    Das IMMS stärkt mit anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung in der Mikroelektronik, Systemtechnik und Mechatronik als strategischer Partner kleine und mittlere Unternehmen und überführt wissenschaftliche Forschungsergebnisse in Anwendungen. Das Know-how der Partner für ihre Zielanwendung ist der Start zu gemeinsamer Forschung und Entwicklung, die das IMMS von der Machbarkeitsstudie bis zur Serienreife begleitet. Hierfür nutzt das IMMS seine Kompetenzen in der Entwicklung und Realisierung von Sensor- und Aktorsystemen, Signalverarbeitungs-, Steuerungs- und Regelungssystemen sowie in der Systemintegration und Kommunikation unter dem Leitgedanken „Wir verbinden die IT mit der realen Welt“. Das IMMS fokussiert seine Arbeiten auf die Zielbranchen Life Sciences, Automatisierungs-, Umwelt- und Verkehrstechnik sowie die Halbleiterindustrie. Das 1995 als An-Institut der TU Ilmenau gegründete landeseigene Unternehmen des Freistaats Thüringen mit Hauptsitz in Ilmenau und Institutsteil in Erfurt unterstützt Betriebe der Region in Förderprojekten, industrienahen Entwicklungsprojekten und als F&E-Dienstleister sowie durch Workshop-Angebote und Netzwerkaktivitäten. Zudem betreut das IMMS regelmäßig Studentinnen und Studenten und zeigt ihnen dabei Perspektiven in der regionalen Wirtschaft auf.
    www.imms.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Pressekontakt iba:
    Dr. Ronald Schade
    +49 03606-671-0
    ronald.schade@iba-heiligenstadt.de
    Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. (iba)
    Rosenhof, 37308 Heilbad Heiligenstadt
    www.iba-heiligenstadt.de

    Pressekontakt IMMS:
    Beate Hövelmans
    +49.3677.87493.13
    beate.hoevelmans@imms.de
    IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH (IMMS GmbH)
    Ehrenbergstraße 27
    98693 Ilmenau
    www.imms.de


    Bilder

    Auftakt des Projekts BICCell mit dem projektbegleitenden Ausschuss am 2. Oktober 2020 in Heilbad Heiligenstadt. In BICCell werden iba und IMMS einen energieeffizienten Breitband-Impedanz-Chip für vielfältige neue Anwendungen entwickeln.
    Auftakt des Projekts BICCell mit dem projektbegleitenden Ausschuss am 2. Oktober 2020 in Heilbad Hei ...
    Foto: Robert Römer, iba

    Um die Hürde für den industriellen Einsatz der Impedanzspektroskopie zu überwinden, wird das IMMS im Projekt BICCell gemeinsam mit dem iba eine integrierte Schaltung (IC) für miniaturisierte, schnelle und breitbandige Impedanzanalysen entwickeln.
    Um die Hürde für den industriellen Einsatz der Impedanzspektroskopie zu überwinden, wird das IMMS im ...
    Foto: IMMS


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Elektrotechnik, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Auftakt des Projekts BICCell mit dem projektbegleitenden Ausschuss am 2. Oktober 2020 in Heilbad Heiligenstadt. In BICCell werden iba und IMMS einen energieeffizienten Breitband-Impedanz-Chip für vielfältige neue Anwendungen entwickeln.


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    Um die Hürde für den industriellen Einsatz der Impedanzspektroskopie zu überwinden, wird das IMMS im Projekt BICCell gemeinsam mit dem iba eine integrierte Schaltung (IC) für miniaturisierte, schnelle und breitbandige Impedanzanalysen entwickeln.


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