idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.10.2020 12:04

Stadtplanung für die Bewohner: Neues Open-Access-Buch „Inclusive Urbanism“ widmet sich großen Fragen der Stadtentwi

Katrin Presberger Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. 2050 werden es laut einer Prognose der UNO rund zwei Drittel sein. Mit fortschreitender Urbanisierung werden soziale Fragestellungen in der Stadtentwicklung immer drängender. Die TU Dresden hat gemeinsam mit der Abteilung Urbanism der TU Delft und dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR) das frei verfügbare Buch „Inclusive Urbanism“ veröffentlicht, das sich den großen Fragen der Stadtentwicklung widmet – auf lokaler Ebene wie im globalen Kontext.

    Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. 2050 werden es laut einer Prognose der UNO rund zwei Drittel sein. Mit der fortschreitenden Urbanisierung werden soziale Fragestellungen in der Stadtentwicklung immer drängender. Die TU Dresden hat nun gemeinsam mit der Abteilung Urbanism der TU Delft und dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR) das frei verfügbare Buch „Inclusive Urbanism“ veröffentlicht, das sich den großen Fragen der Stadtentwicklung widmet – auf lokaler Ebene wie im globalen Kontext. Die Publikation ist ein Ergebnis der Kooperation zwischen der TU Dresden und der TU Delft und wird herausgegeben von Wolfgang Wende (TU Dresden), Steffen Nijhuis (TU Delft), Angela Mensing-de Jong and Melanie Humann (beide TU Dresden).

    „Im Mittelpunkt der Stadtentwicklung stehen heute nicht mehr einzelne spektakuläre Gebäude. Vielmehr geht es um das gesellschaftliche Miteinander und Teilhabe“, erklärt Mitherausgeber Prof. Wolfgang Wende, Professor für Siedlungsentwicklung an der TU Dresden und Leiter des Forschungsbereiches Wandel und Management von Landschaften am IÖR. „Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten, gehört zu den wichtigsten Aufgaben und ist zudem Ziel für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Die Frage, wie sich Städte einerseits an die Folgen des Klimawandels anpassen und anderseits im Sinne des Klimaschutzes nachhaltiger und sozial ausgewogener entwickeln können, steht dabei über allem.“

    Soziale Fragen und Partizipation – lokal und global

    Von Dresden–Hellerau nach São Paulo: Die brasilianische Wissenschaftlerin Alexandra Aguiar Pedro untersuchte im Dresdner Stadtteil Hellerau das interkulturelle Urban-Gardening-Projekt Golgi-Park. Unter den richtigen Voraussetzungen können solche Initiativen wertvolle Integrationsarbeit leisten und Menschen soziale Teilhabe ermöglichen. Die Erkenntnisse nutzt die Forscherin und Stadtplanerin nun, um in mehreren Favelas in ihrer Heimatstadt São Paulo ein ähnliches Urban-Gardening-Projekt aufzubauen.

    Das Thema ist nur eines von mehreren praxisorientierten Beiträgen des neuen Buches. Gleich mehrere Artikel beschäftigen sich mit der Partizipation der Bevölkerung an Planungsprozessen und entwerfen alternative Szenarien zu einer Stadtentwicklung „von oben“. Hier wird der Bogen gespannt von einer deutschen Kleinstadt, in der die Beteiligung von Jugendlichen erprobt wird, bis zu den neuen Megastädten in Afrika, wo gemeinsame Workshops von Planern und Bewohnern für mehr Inklusion im Sinne einer gerechten Teilhabe sorgen sollen. Sogenannte informelle Siedlungen, die nicht nur im globalen Süden in Form riesiger Slums existieren, sind heute nicht mehr nur negativ konnotiert. Vielmehr erkennen Planerinnen und Planer die Chancen der spontanen Urbanisierungsprozesse und suchen nach Möglichkeiten, die Menschen in ihrer Selbstorganisation zu unterstützen.

    Open Access – Mehr Teilhabe an wissenschaftlichen Erkenntnissen

    Die Stadtentwicklung selbst wird inklusiver und partizipativer, ebenso die Wissenschaft. Daher war es den Herausgebern wichtig, das Buch im Open Access weltweit frei und kostenlos verfügbar zu machen. Download-Link: https://doi.org/10.7480/rius.6

    „Inclusive Urbanism“ wurde in der Reihe „Research in Urbanism“ (RiUS; http://www.rius.ac) veröffentlicht. RiUS ist eine Open-Access-Publikationsreihe der TU Delft, Fakultät für Architektur und gebaute Umwelt. „Inclusive Urbanism“ enthält ausgewählte Beiträge der internationalen Konferenz „Urban Studies in Education and Research“, die Ende 2018 an der TU Dresden stattfand.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Wolfgang Wende
    Tel.: +49/(0)351/4679-242
    E-Mail: W.Wende@ioer.de


    Originalpublikation:

    Wende, W.; Nijhuis, S.; Mensing-de Jong, A.; Humann, M. (Eds.) (2020). Inclusive Urbanism. Advances in research, education and practice (Research in Urbanism Series, Vol. 6). Delft, TU Delft Open. Pages 328 // Full colour // ISBN 978-9463663175


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).