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08.10.2020 10:38

Nassrasierer mit gendersensiblem Design: Henriette-Fürth-Preis 2020 geht an h_da-Absolventin

Simon Colin Hochschulkommunikation
Hochschule Darmstadt

    Darmstadt – Beim Blick ins Drogerieregal fällt meist sofort ins Auge, welche Nassrasierer für Frauen und welche für Männer bestimmt sind. Dass es auch anders gehen kann, zeigt der Entwurf eines gendersensibel designten Nassrasierers, für den Teresa Laura Novotny den mit 500 Euro dotierten Henriette-Fürth-Preis 2020 des Gender- und Frauenforschungszentrums der Hessischen Hochschulen (gFFZ) erhält. Novotny ist Absolventin im Studiengang Industrie-Design am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt (h_da). Betreut wurde ihre Arbeit von Prof. Tom Philipps.

    „Pli“ nennt Teresa Laura Novotny ihre Designstudie, was so viel wie „Schliff“ oder „Gewandtheit“ bedeutet. Wie geschliffen wirkt auch ihr Nassrasierer, der bewusst auf gummierte Oberflächen verzichtet, da sie bei vielen Nassrasierern dazu dienen, Stereotype zu bedienen: Aerodynamische Formen bei Männerrasierern, geschwungene Linien beim Frauenprodukt.

    Teresa Laura Novotnys Rasierer besteht aus Edelstahl und ließe sich aus einem Stück gebogen produzieren, bei einer Materialdicke von nur einem Millimeter. Auch an anderer Stelle spart Novotny Material: Der Kopf hat nur eine Klinge, mehr sei für eine gründliche Rasur nicht nötig. Wichtig seien Schärfe und Qualität der Klinge, eine gute Vorbereitung der Haut und die richtige Handtechnik, dann seien die heute üblichen Mehrfachklingen verzichtbar.

    Wichtig war Teresa Laura Novotny auch die „emotionale Langlebigkeit“ ihres Rasierers. „Pli sollte zeitlos wirken, so dass man sich lange gerne damit rasiert“, sagt sie. Ihr gendersensibles Design könnte dadurch also auch zur Nachhaltigkeit des Nassrasierers beitragen.

    Die Jury lobt den „hervorragend gelungenen Transfer des Wissens der Geschlechterforschung in das Praxisfeld des Designs. Die Annahme der Geschlechtsneutralität von materiellen Dingen wird klug widerlegt, indem nachgezeichnet wird, wie Alltagsobjekte im gestalterischen Produktionsprozess vergeschlechtlicht werden. Die Arbeit ist insofern wegweisend, als sie vorführt, wie ein positiver Wandel in der Designpraxis möglich ist – wenn man dies denn will.“

    Hintergrund
    Das Gender- und Frauenforschungszentrum der Hessischen Hochschulen (gFFZ) verleiht den Henriette-Fürth-Preis seit 2003 für herausragende Abschlussarbeiten zur Frauen- und Genderforschung, die von Absolvierenden an einer Hessischen Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) verfasst wurden. Der Jury gehören Vertreterinnen der HAWs und Personen aus der Kommunalpolitik an. In der diesjährigen Bewerbungsrunde für den Henriette-Fürth-Preis wurden zehn studentische Thesis-Studien eingereicht. Das gFFZ ist ein Verbundprojekt der HAWs. Seine Aufgabe ist die Förderung der Frauen- und Genderforschung in Lehre und Forschung in allen Fachrichtungen.

    Mehr zum Henriette-Fürth-Preis unter
    https://www.gffz.de/das-zentrum/henriette-fuerth-preis


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Ansprechpartner für die Medien
    Hochschule Darmstadt
    Fachbereich Gestaltung

    Prof. Tom Philipps
    Tel +49.6151-16-38346

    Mail tom.philipps@h-da.de

    gFFZ – Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen
    Wissenschaftliche Koordination

    Margit Göttert
    Tel +49.69-1533-3150

    Mail goettert.m@gffz.de


    Bilder

    Modell/Rendering des gendersensibel designten Rasierers "Pli"
    Modell/Rendering des gendersensibel designten Rasierers "Pli"

    Teresa Laura Novotny

    Preisträgerin Teresa Laura Novotny
    Preisträgerin Teresa Laura Novotny

    Teresa Laura Novotny


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Kunst / Design, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Modell/Rendering des gendersensibel designten Rasierers "Pli"


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