idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.10.2020 12:06

Gesundheit in der Arbeitswelt 4.0: Mitgestaltungsmöglichkeiten sind Schlüssel für gesunde digitale Arbeitswelt

Dr. Jennifer Villarama Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI)

    Die Digitalisierung der Arbeit nimmt zu. Beschäftigte müssen sich im Arbeitsalltag zunehmend mit neuen Systemen und sich wandelnden Arbeitsprozessen auseinandersetzen. Was ist langfristig zu beachten, damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber gleichermaßen von digitalen Neuerungen profitieren? Wie wirken die Veränderungen auf die Gesundheit der Beschäftigten? Und wie können Chancen der Digitalisierung genutzt und Risiken minimiert werden? Diesen Fragen gehen die AOK Niedersachsen und das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) im auf fünf Jahre angelegten Projekt „Gesundheit in der Arbeitswelt 4.0“ nach. Jetzt ist ein erster Zwischenbericht des SOFI erschienen.

    Der Fokus der Auswertung liegt auf drei Aspekten, die sowohl die Gesundheit von Beschäftigten, als auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Arbeitswelt 4.0 beeinflussen:

    1. Es wird immer wichtiger, dass Beschäftigte gemäß ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen ihre Arbeit mitgestalten und sich in ihr weiterentwickeln können. Anerkennung und Unterstützung durch Vorgesetzte sind hierfür essentiell.
    2. Zudem benötigen Beschäftigte bei der Einführung und Nutzung neuer digitaler Technologien Mitgestaltungsmöglichkeiten und Weiterbildungsgelegenheiten. Dies stärkt den betrieblichen Nutzen der Digitalisierung, zugleich werden erhöhte psychische Belastungen vermieden, die die digitale Transformation in Unternehmen mit sich bringen kann.
    3. Bekannte Gesundheitsrisiken, wie belastende Arbeitsumgebungen oder Schichtarbeit, bleiben allerdings bedeutsam. Hinzu kommen in vielen Fällen steigende Leistungsanforderungen und erhöhter Zeitdruck.

    „Mitgestaltungs- und Lernmöglichkeiten, Aufgabenvielfalt sowie Anerkennung und soziale Unterstützung beeinflussen sich wechselseitig und sind eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Nutzung digitaler Technologien. Fehlen diese Merkmale, kommt es zu Unzufriedenheit, einem Verlust an Wohlbefinden bis hin zu einer verringerten Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten“, so Dr. Martin Kuhlmann, Direktor des SOFI und Leiter der wissenschaftlichen Untersuchung.

    Auf Basis der vom SOFI in den Projektunternehmen identifizierten Herausforderungen entwickelt und erprobt die AOK Niedersachsen Maßnahmen, die sich für das Betriebliche Gesundheitsmanagement in der Arbeitswelt 4.0 als wirksam und zukunftsfähig erweisen. „Die aktuellen Erkenntnisse ermöglichen der AOK Niedersachsen eine noch effektivere Unterstützung niedersächsischer Unternehmen in der proaktiven Gestaltung des digitalen Wandels. Zentrale Themen hierbei sind, die Gesundheit und Motivation von Beschäftigten zu fördern und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus der oftmals technikzentrierten Veränderungsprozesse zu stellen. Sie sind der entscheidende Faktor in der erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen“, betont Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen.

    Hintergrund:
    An dem Innovationsprojekt „Gesundheit in der Arbeitswelt 4.0" der AOK Niedersachsen nehmen 21 niedersächsische Unternehmen verschiedener Branchen teil. Das Spektrum reicht vom Gesundheitssektor über Finanzdienstleistungen und den Einzelhandel bis hin zur Logistik und verschiedenen Industriebranchen. Das Projekt wurde 2017 in Partnerschaft mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ins Leben gerufen. Neben den politischen Partnern und Unterstützern wird das Projekt sozialpartnerschaftlich durch die Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN) sowie den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt begleitet. Die wissenschaftliche Expertise garantiert das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V., das Erkenntnisse über arbeits- und gesundheitsbezogene Anforderungen, Problemlagen und Gestaltungsmöglichkeiten einer sich zunehmend digitalisierenden Arbeitswelt erhebt und liefert.

    Informationen zum Projekt der AOK Niedersachsen auf: www.aok-projekt-viernull.de

    Zwischenbericht des SOFI auf: www.sofi.uni-goettingen.de

    Kontakt:

    Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V.
    Dr. Jennifer Villarama (Kommunikation und Koordination)
    Friedländer Weg 31
    37085 Göttingen
    Telefon: 0551 52205-19
    E-Mail: kommunikation@sofi.uni-goettingen.de

    www.sofi.uni-goettingen.de

    AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen
    Ulrike Serbent (Pressesprecherin )
    Direktion
    Hildesheimer Straße 273
    30519 Hannover
    Telefon: 0511 8701-10010
    E-Mail: ulrike.serbent@nds.aok.de

    www.aok.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V.
    Dr. Martin Kuhlmann (Direktor)
    Friedländer Weg 31
    37085 Göttingen
    Telefon: 0551 52205-25
    E-Mail: martin.kuhlmann@sofi.uni-goettingen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.aok-projekt-viernull.de
    http://www.sofi.uni-goettingen.de


    Bilder

    Anhang
    attachment icon SOFI AOK Niedersachsen Presseinformation Gesundheit in der Arbeitswelt 4.0

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).