Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Beteiligung der Jacobs University Bremen hat Hinweise auf die Existenz mehrerer Gewässer gefunden, die unter der Südpolkappe des Mars verborgen sind. Flüssiges Wasser ist die Voraussetzung von Leben. In einer Studie, die jetzt in der Zeitschrift „Nature Astronomy“ erschienen ist, berichten die Forschenden von ihrer Entdeckung.
Für die Studie analysierten die Forscher Daten des Radargerätes MARSIS an Bord der ESA-Sonde Mars Express. Dessen Radarwellen durchdringen das 1,5 Kilometer dicke Eis am Südpol des Mars und werden von den darunter liegenden Schichten teilweise zurückgeworfen. Dabei wurde ein größerer See entdeckt, der von mehreren kleineren flüssigen Wasserkörpern umgeben ist. Zwar könnten diese Seen unwirtlich für Leben sein, aber die Forschenden schließen nicht aus, dass sie Spuren von Lebensformen enthalten, aus der Zeit als der Mars – ähnlich wie die frühe Erde – noch über eine dichte Atmosphäre und ein milderes Klima verfügte.
Bereits 2018 hatte ein Team unter Leitung von Professor Roberto Orosei vom Nationalen Institut für Astrophysik in Bologna unter dem Eis des Südpols des Mars ein großes Reservoir mit flüssigem, stark salzhaltigem Wasser entdeckt. Die hohe Salzkonzentration wirkt wie eine Art Frostschutzmittel, es senkt den Gefrierpunkt des Wassers ab. Es bleibt flüssig, trotz geschätzter Temperaturen von minus 68 Grad Celsius.
Für ihre aktuelle Studie nutzen die Forscher sowohl neue als auch ältere Daten. „Die Studie ist ein Paradebeispiel dafür, wie mit neuen Forschungsmethoden auch aus älteren Missionen neue Erkenntnisse gewonnen werden können“, betont Angelo Rossi. Der Professor für Erd- und Planetenforschung an der Jacobs University war an der Analyse der Daten und an ihrer geologischen Interpretation beteiligt. Um die Klimageschichte des Mars besser zu verstehen, seien weitere Untersuchungen erforderlich. „Derartige Wasserkörper könnte es auch in anderen Regionen der Polarkappen des Mars geben“, meint Rossi. Derzeit sind drei Missionen zum roten Planeten unterwegs.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Für weitere Informationen: www.jacobs-university.de
Facebook | Youtube | Twitter | Instagram | Weibo
Prof. Dr. Angelo Pio Rossi
Professor of Earth and Planetary Science
Tel: +49 421 200-3153
Email: an.rossi@jacobs-university.de
https://www.nature.com/articles/s41550-020-1200-6
https://astronomycommunity.nature.com/posts/the-quest-for-liquid-water-below-the...
Die südliche Polarkappe des Mars
ESA / DLR / FU Berlin / Justin Cowart, CC BY-NC-SA 2.0
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geowissenschaften, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).