Universitätsweite Umfrage zeigt: Studierende waren technisch gut gerüstet und absolvierten das Sommersemester trotz aller Hindernisse
Tübinger Studierende ziehen ein positives Fazit für das digitale Sommersemester 2020. In einer Umfrage der Universität Tübingen gaben zwei Drittel der Befragten dem digitalen Lehrangebot die Note „Sehr gut“ oder „Gut“. Aufgrund der Pandemie hatte die Universität im Frühjahr das gesamte Lehrangebot in kürzester Zeit auf Online-Formate umgestellt. Im Juli bat sie Studierende in einer universitätsweiten Erhebung um Feedback, wie sie das Semester bewältigt hatten – rund 5.200 Studierende aus allen Fächern beteiligten sich.
Als „gelungen“ beurteilte die große Mehrheit der Befragten die Umstellung auf digitale Lehrformate und würdigte zudem in offenen Nennungen das Engagement der Lehrenden. Die Studierenden selbst waren bereits gut ausgerüstet: Rund 80 Prozent der Befragten verfügten schon zu Semesterbeginn über einen ausreichend starken Internetzugang sowie über die technische Ausstattung für die Teilnahme am digital gestützten Lehrangebot.
Die Hälfte der Befragten lebte auch im digitalen Semester in Tübingen. 46 Prozent nahmen von auswärts an der Online-Lehre teil, beispielsweise an ihrem Heimatort, zwei Prozent hielten sich im Ausland auf. 40 Prozent der Befragten unterzogen sich Online-Prüfungen ‒ zwei Drittel aller Klausuren wurden aber auch im Sommersemester 2020 in Präsenz durchgeführt.
Als beste Unterstützung für den eigenen Lernprozess empfanden gut zwei Drittel der Befragten eine Mischung aus synchronen und asynchronen Lehrveranstaltungen: Synchrone Veranstaltungen (in Echtzeit) böten die Möglichkeit für Fragen und direkten Austausch. Asynchrone (aufgezeichnete) Veranstaltungen ermöglichten ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen.
Trotz dieser überwiegend positiven Einschätzung forderte die neue Situation auch heraus: So fehlte vielen Studierenden der persönliche Kontakt zu Mitstudierenden (82 Prozent) und Lehrenden (72 Prozent). Sie empfanden den Umgang mit einer eingeschränkten Infrastruktur der Universität als schwierig, darunter die Schließung der Mensen und der begrenzte Zugang zu Bibliotheken (65 Prozent). Zudem gaben viele an, der Arbeitsaufwand habe sich im digitalen Semester spürbar erhöht.
Für das kommende Wintersemester wünschten die Studierenden sich deshalb einen gemäßigteren Arbeitsaufwand und leichteren Zugang zu Bibliotheken und Arbeitsplätzen an der Universität. Zudem freuten sich viele wieder auf die Rückkehr zur Präsenzlehre für Seminare, Sprachkurse und Praktika, möglichst in Kleingruppen.
Für das Wintersemester 2020 plant die Universität Tübingen eine deutliche Ausweitung von Veranstaltungen, die in Präsenzlehre durchgeführt werden. Vor allem Veranstaltungen mit begrenzten Teilnehmerzahlen wie Seminare und Kurse können unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder vor Ort stattfinden. „Die Universität freut sich darauf, wieder Studierende auf dem Campus zu begrüßen“, sagte Professorin Karin Amos, Prorektorin für Studierende, Studium und Lehre. Die plötzliche Umstellung der Lehre auf reine Online-Formate habe sowohl Lehrenden als auch Studierenden einiges abverlangt. „Gleichzeitig war die Situation eine Chance: Wir werden die Erfahrungen aus dem Sommersemester nützen, um unser digitales Lehrangebot weiter zu verbessern.“
Die Studierendenbefragung wurde durch das Zentrum für Evaluation und Qualitätsmanagement (ZEQ) der Universität Tübingen durchgeführt. Die Ergebnisse finden Sie hier: https://uni-tuebingen.de/de/1755
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