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13.10.2020 13:09

HBSC-Studie für Kinder- und Jugendgesundheit in Sachsen-Anhalt wird erneut gefördert

Cornelia Fuhrmann, M.A. Medizinische Fakultät / Universitätsklinikum Halle (Saale)
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Die HBSC-Kinder- und Jugendgesundheitsstudie in Sachsen-Anhalt geht in die nächste Runde. 3.547 Schülerinnen und Schüler von 41 weiterführenden Schulen Sachsen-Anhalts hatten an der letzten Befragung (Erhebungszeitraum: 2017/18) der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Soziologie (IMS) der Universitätsmedizin Halle (Saale) teilgenommen und so dazu beigetragen, mehr über die gesundheitlichen Bedarfe von 11-, 13- und 15-Jährigen herauszufinden.

    Bereits der erste Projektzeitraum war von der IKK gesund plus im Rahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten finanziell unterstützt worden und auch die Folgeerhebung wird nun von der Krankenkasse gefördert.

    Die HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children) unter Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es bereits seit 1982 und wird in Deutschland seit 1993 durchgeführt. Alle vier Jahre werden dafür national und international Kinder und Jugendliche im Schulalter befragt. „Für Sachsen-Anhalt gab es allerdings bisher in dieser Form keine repräsentativen Daten. Mit der Befragung haben wir nun ein besseres Bild zur Jugendgesundheit in Sachsen-Anhalt bekommen“, sagt Prof. Dr. Matthias Richter, Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie (IMS) und Leiter des deutschen Teils der HBSC-Studie. „Die zweite Förderphase ermöglicht jetzt, Vergleichsdaten zu generieren und somit auch Trendentwicklungen beobachten zu können“, fügt Dr. Irene Moor vom IMS, Ko-Leitung und Koordination der HBSC-Studie Sachsen-Anhalt hinzu. Damit trage die HBSC-Studie dazu bei, Ansatzpunkte für das Gesundheitsmonitoring des Landes Sachsen-Anhalt zu identifizieren.

    „Die Möglichkeiten der HBSC-Studie Sachsen-Anhalt haben uns überzeugt und motiviert, auch den nächsten Befragungszeitraum zu fördern. Uns interessiert beispielsweise, inwiefern sich die gesundheitliche Situation der Heranwachsenden, auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Corona-Pandemie, gegenüber der vergangenen Befragungswelle verändert. Daraus können wir Ableitungen für wichtige Handlungsfelder und Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung treffen“, sagt Uwe Schröder, Vorstand der IKK gesund plus.

    In Anlehnung an die bundesweite HBSC-Studie wurden und werden auch in der neuen Förderphase beispielsweise die subjektive und psychosoziale Gesundheit, das Gesundheitsverhalten - das heißt auch Rauchen, Medienkonsum und tägliche Bewegung - sowie Einflussfaktoren wie der soziale Kontext aus Familie, Schule und Freunden der Heranwachsenden erhoben. Besonderes Augenmerk liegt auf dem schulischen Kontext, weshalb ganze Schulklassen befragt werden.

    Erste Ergebnisse der jüngsten Erhebung zeigen unter anderem, dass insbesondere die mentale und psychosoziale Gesundheit der befragten Kinder und Jugendlichen einen wichtigen Ansatzpunkt darstellt, um das gesunde Aufwachsen der jungen Generation zu fördern. Eine große Mehrheit ist körperlich zu wenig aktiv und erfüllt die WHO-Empfehlung von 60 Minuten täglicher Bewegung nicht. Zudem kann etwa jeder Dritte als Intensiv-Nutzer von Online-Medien bezeichnet werden. Doch es gibt auch Potenziale: Die Mehrheit der Befragten beschreibt ihren Gesundheitszustand insgesamt als gut und schätzt ihre Lebenszufriedenheit hoch ein. Außerdem wird das familiäre sowie schulische Umfeld weitgehend als unterstützend empfunden.

    „Eine tiefergreifende Betrachtung der Ergebnisse ist im Rahmen eines Symposiums für den Jahresanfang 2021 geplant. Der Abschlussbericht zur vergangenen Projektphase wird derzeit finalisiert und die Ergebnisse können dann umfassender erläutert und diskutiert werden“, so Kristina Winter vom IMS, verantwortliche wissenschaftliche Mitarbeiterin der HBSC-Studie Sachsen-Anhalt.

    Wie für die letzte Erhebungsphase werden auch für den folgenden Befragungszeitraum (Schuljahr 2021/22) alle Regelschulen in Sachsen-Anhalt kontaktiert und zur Teilnahme an der HBSC-Studie eingeladen. Jede Schule, die sich beteiligt, erhält zudem einen eigenen Schulbericht, in dem die Ergebnisse im Vergleich zum Schultyp und im Landesvergleich aufbereitet werden. „Das hat sicherlich auch einige motiviert, bereits an unserer ersten sachsen-anhaltischen HBSC-Studie mitzuwirken und wir hoffen auch bei der neuen Erhebung viele Schulen für eine Teilnahme zu begeistern und ebenfalls mit unseren schulspezifischen Auswertungen in ihrer Arbeit unterstützen zu können“, so Winter weiter.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Matthias Richter, Telefon 0345 557 1166, E-Mail an m.richter@medizin.uni-halle.de,
    Dr. Irene Moor, Telefon 0345 557 1172, E-Mail: irene.moor@medizin.uni-halle.de
    Kristina Winter, Telefon 0345 557 1457, kristina.heilmann@medizin.uni-halle.de


    Weitere Informationen:

    http://www.medizin.uni-halle.de/medsoz
    http://hbsc-germany.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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