In einem mehrjährigen Forschungsprojekt untersucht die Julius-Maximilians-Universität in Würzburg erstmals die Aufarbeitung von Diktaturen im weltweiten Vergleich. Das Vorhaben am Lehrstuhl für Neueste Geschichte soll herausfinden, welche Instrumente der Vergangenheitsbewältigung es international gab und gibt, welche Effekte sie haben und wie nachhaltig sie sind. An diesem Donnerstag geht die zweisprachige Homepage des Projektes online.
Zu den Zielen des Forschungsprojektes erklärt der Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte Peter Hoeres: „Deutschland gilt als ein Land, das seine Vergangenheit besonders intensiv aufgearbeitet hat. Doch in der Welt ist der deutsche Weg eine Ausnahme.“ Das Projekt, das vom früheren Direktor der Gedenkstätte Berlin-Höhenschönhausen, Hubertus Knabe, betreut wird, widme sich der „Aufarbeitung der Aufarbeitung“, um für andere Länder praktikable Konzepte zu eruieren.
Das Projekt trägt den Titel „Nach der Diktatur. Instrumente der Aufarbeitung autoritärer Systeme im internationalen Vergleich“. Die Homepage befasst sich beispielhaft mit der Vergangenheitsbewältigung in Äthiopien, Chile, Deutschland, Kambodscha, Ruanda, Taiwan und Tunesien. Weitere Länder sollen hinzukommen.
Das international angelegte Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit 752.000 Euro gefördert.
Prof. Dr. Peter Hoeres, T: +49 931 31 80464, peter.hoeres@uni-wuerzburg.de
https://after-dictatorship.org Homepage des Projekts
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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