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26.10.2020 11:46

Dringend gesucht: Informatikerinnen und Informatiker | Wissenschaftsrat empfiehlt Maßnahmen zur Stärkung der Disziplin

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Die Informatik hat sich in Deutschland innerhalb weniger Jahrzehnte vom akademischen Neuling zu einem der gefragtesten Studienfächer und einer forschungsstarken Disziplin entwickelt. Gleichzeitig nimmt die Bedeutung des Faches stetig zu: Alle Lebensbereiche sind mittlerweile von Informatiksystemen und -produkten durchdrungen. Der Bedarf an Informatikerinnen und Informatikern auf dem inner- wie außerakademischen Arbeitsmarkt ist immens.

    Vor diesem Hintergrund hat der Wissenschaftsrat sich mit den Perspektiven der Informatik in Deutschland beschäftigt. Dabei hat er einen Schwerpunkt auf die Frage gelegt, wie der Personalknappheit entgegengewirkt werden kann. „Es ist wichtig, auf verschiedenen Ebenen anzusetzen“, so die Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Professorin Dorothea Wagner, die selbst vom Fach ist.

    In diesem Sinne empfiehlt das wissenschaftspolitische Beratungsgremium von Bund und Ländern zum einen Maßnahmen, um Stellen im akademischen Raum noch attraktiver zu machen. Regionale Forschungs- und Innovationsökosysteme spielen dabei eine wichtige Rolle. Hier vernetzen sich Organisationen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft rund um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Damit können nicht nur Kräfte gebündelt und Innovationspotenziale besser ausgeschöpft werden, sondern auch anregende und attraktive Bedingungen für Spitzenpersonal wie wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem In- und Ausland geschaffen werden.

    Zum anderen hält der Wissenschaftsrat aber auch große Anstrengungen für erforderlich, damit noch mehr junge Menschen ein Informatikstudium aufnehmen und erfolgreich abschließen. Ein ganzes Bündel an Maßnahmen ist diesem Thema gewidmet. Beispielsweise sollen mehr Studierende aus dem Ausland rekrutiert und Studienplätze bedarfsgerecht ausgebaut werden.

    Nicht zuletzt richtet der Wissenschaftsrat sein Augenmerk auch auf die informatische Bildung in der Schule. Sie ist ein Schlüssel dazu, den digitalen Wandel in der Gesellschaft erfolgreich, inklusiv und nachhaltig zu gestalten. Zugleich kann sie dazu beitragen, mehr junge Menschen für das Studium der Informatik zu begeistern und ihnen früh ein realistisches Bild von Inhalten, gesellschaftlicher Relevanz und beruflichen Perspektiven zu vermitteln. Um die schulische Bildung forcieren zu können, empfiehlt der Wissenschaftsrat unter anderem einen Ausbau der Didaktik der Informatik an den Hochschulen.

    Darüber hinaus gibt der Wissenschaftsrat weitere Empfehlungen, welche der Stärkung der Informatik in ihrer ganzen Breite zugutekommen und der hohen Dynamik wie der gesellschaftlichen Bedeutung, die für die Disziplin prägend sind, Rechnung tragen. So sollen etwa die interdisziplinäre Forschung mit den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften gestärkt und in der Lehre ein verpflichtendes Modul zu soziotechnischen Aspekten der Informatikforschung flächendeckend eingeführt werden.

    „Mit den Empfehlungen des Wissenschaftsrats kann die Informatik ihrer Rolle als Schlüsseldisziplin innerhalb wie außerhalb des akademischen Raums zukünftig noch besser gerecht werden“, so Wagner.


    Originalpublikation:

    Zu den Empfehlungen - https://www.wissenschaftsrat.de/download/2020/8675-20.pdf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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