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10.02.2004 15:38

Weiter an der Ausbildung "dran bleiben"

Kai Uwe Bohn Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Tagung über Erfolg und Abbruch der Berufsausbildung am 18. Februar 2004 an der Universität Bremen

    Jeder vierte Ausbildungsvertrag wird vorzeitig aufgelöst. Im Jahre 2001 brachen mehr als 155.000 junge Menschen in Deutschland ihre Berufsausbildung ab. Seit einem Jahrzehnt steigen die Auflösungszahlen von Ausbildungsverträgen (fast) kontinuierlich, aus mehreren Gründen: So wird heute die Ausbildung von den Jugendlichen kritischer beurteilt als früher mit der Konsequenz, dass der Entschluss, die Lehre hinzuschmeißen, schneller gefasst wird, zumal die Einwilligung der Eltern nicht mehr erforderlich ist. Der hohe Anteil von Vertragsauflösungen in der Probezeit geht zu einem erheblichen Teil auf unerfüllte Erwartungen zurück, und zwar seitens der Jugendlichen, aber auch durch die Ausbildungsbetriebe. In Klein- und Mittelbetrieben scheitern mehr Ausbildungen als in Großunternehmen, ein deutliches Zeichen dafür, dass dem Abbruch der Lehre Spannungen zwischen Ausbilder und Azubi zugrunde liegen. Die Akademie für Arbeit und Politik der Universität Bremen hat eine Vermittlungs- und Beratungsstelle eingerichtet, die in diesen Konflikten berät und vermittelt. Das von der Europäischen Union geförderte Projekt "Ausbildung - Bleib dran" unterstützt vor Ort in Bremer und Bremerhavener Berufsschulen Jugendliche dabei, die Lehre fortzusetzen. Ebenso werden die betrieblichen Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Berufsschullehrerinnen und -lehrer durch Fortbildungsangebote, Beratung und Mediation bei der Klärung von Ausbildungskonflikten unterstützt. Wichtig für die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Bremer Uni ist der Austausch mit anderen Kennern der Thematik. Am 18. Februar 2004 findet deshalb in Bremen die Tagung "Ausbildungserfolg sichern - Ausbildungsabbrüche vermeiden" statt, in der Expertinnen und Experten aus dem gesamten Bundesgebiet sich mit dem Wandel der Ausbildungs- und Lebensbedingungen junger Menschen beschäftigen.

    Die Referenten vertreten unterschiedliche Bereiche, die an der beruflichen Ausbildung beteiligt sind wie Handwerk und Industrie, Berufsschulen und berufliche Bildung sowie die Auszubildenden. Durch den unterschiedlichen Hintergrund der Teilnehmer sollen verschiedene "Lösungs"-Ansätze und Sichtweisen der Ausbildungsproblematik aufgezeigt und kontrovers diskutiert werden. Interessant ist ein Blick auf die Liste der Referenten. Dr. Michael Brater von der Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung aus München hält einen Vortrag zum Thema "Wandel des Ausbildungsmarktes - Wandel der Lebensbedingungen junger Menschen" - und vertritt somit die Seite der Jugendlichen und Lehrlinge. Professor Josef Rützel, Hochschullehrer für Humanwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Psychologie und Sportwissenschaft an der TU Darmstadt, stellt die Frage: "Benötigen wir ein Lernfeld Sozialkompetenz in der Berufsausbildung?" Dr. Reinhard Zedler leitet das Referat "Berufs- und Sozialpädagogik" beim Institut der Deutschen Wirtschaft und spricht über das Thema "Ausbildungsvertrag gelöst - wie lässt sich aus Sicht der Wirtschaft die Problematik verringern?". Die Veranstaltung findet im Berufsinformationszentrums der Agentur für Arbeit statt und beginnt am 18. Februar 2004 um 9:00 Uhr. Anmeldungen werden erbeten bei: Universität Bremen, Akademie für Arbeit und Politik, Parkallee 39, 28209 Bremen, Silvia Rosenberger, Tel. 0421 218 7797, Fax. 0421 218 4415 oder Email: rosenberger@aap.uni-bremen.de.

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Akademie für Arbeit und Politik
    Projekt "Ausbildung -Bleib dran"
    Privatdozentin Dr. Eva Quante-Brandt
    Tel. 0421/ 218-3359 oder privat: 0421/ 2437889
    equante@aap.uni-bremen.de

    und

    Arno Schirmacher
    Tel. 0471/ 185-299
    schirmacher@aap.uni-bremen.de
    Web. www.bleibdran.uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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