Bund und Länder fördern im Rahmen ihres gemeinsamen Programmes „FH-Personal“ die Gewinnung und Qualifizierung professoralen Personals an Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Nach einem Auswahlverfahren unter Leitung von Expertinnen und Experten stehen nun die zu fördernden Hochschulen der ersten von zwei Bewilligungsrunden fest. Insgesamt stellen Bund und Länder in den kommenden acht Jahren ca. 430 Mio. Euro zur Verfügung, um Fachhochschulen/HAW breit angelegt in der Entwicklung und Umsetzung standortspezifischer Personalgewinnungskonzepte zu unterstützen.
Die Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, erklärt: „Fachhochschulen/HAW verbinden Wissenschaft und Anwendung. Diese Aufgabe ist in dem Transformationsprozess, in dem wir uns befinden, von höchster Wichtigkeit. Deshalb benötigen sie hochqualifiziertes professorales Personal mit Erfahrung in Wissenschaft und Praxis. Klare und strukturierte Karrierewege zur Fachhochschulprofessur gibt es bisher jedoch nicht in ausreichendem Maße. Deshalb werden Instrumente sowohl zur Personalgewinnung und Sichtbarmachung des Berufsbildes als auch Maßnahmen zur Qualifizierung professoralen Personals gefördert. Wir wollen, dass das Programm nachhaltig die Personalgewinnung an Fachhochschulen/HAW verbessert und neue Wege aufzeigt, insbesondere auch in Anbetracht der enormen Anzahl an Professorinnen und Professoren, die in den nächsten Jahren altersbedingt aus dem Dienst ausscheiden werden und eine Nachfolge erfordern.“
„Wir wollen für unsere Hochschulen die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Nur so können Forschung und Lehre auf dem höchsten Niveau stattfinden. Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn sie auf der Suche nach Professorinnen und Professoren sind. Als anwendungsorientierte Bildungseinrichtungen stehen sie in direkter Konkurrenz zu Unternehmen und Instituten. Die Anforderungen an das professorale Personal sind hoch“, betont der stellvertretende Vorsitzende der GWK, Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz. „Wir wollen die so wichtige Nachwuchsgewinnung unterstützen. Daher freue ich mich, dass 95 Hochschulen die Chance genutzt und die Förderung im Programm beantragt haben. Dass von diesen Anträgen 64 Hochschulen jetzt erfolgreich waren, macht nochmals deutlich, dass die Qualität der Anträge hoch war. Die Hochschulen werden mit der Förderung zielführende und auf ihre spezifischen Bedürfnisse passende Maßnahmen umsetzen und damit einen wertvollen Beitrag für die Entwicklung der Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften leisten.“
Die ausgewählten Fachhochschulen/HAW werden u.a. bei der Einrichtung von Kooperationsplattformen, Schwerpunktprofessuren, Tandem-Programmen, kooperativen und strukturierten Promotionsprogrammen, aber auch bei der Umsetzung weiterer innovativer Ideen zur Verbesserung der Personalgewinnung und -qualifizierung unterstützt. Das mit Expertinnen und Experten aus der angewandten Wissenschaft, Personalexpertinnen und -experten aus dem Hochschulmanagement sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft besetzte Auswahlgremium hat die beantragten Maßnahmen unter anderem danach bewertet, ob diese zielführend sind und zu den Bedürfnissen und Rahmenbedingungen der jeweiligen Fachhochschule/HAW passen.
Das Bund-Länder-Programm hat insgesamt einen Mittelumfang von 431,5 Millionen Euro und läuft bis zum Jahr 2028. Die Förderung wird in zwei Phasen umgesetzt: Die Konzeptphase ist bereits abgeschlossen, die Umsetzungsphase umfasst zwei Bewilligungsrunden. Die zweite Runde beginnt im Jahr 2022. Die Kosten des Programms werden von Bund und Ländern gemeinsam getragen. Zu Beginn finanziert der Bund das Programm zu 100 Prozent, bis zum Ende der Laufzeit wächst der Finanzierungsanteil der Länder auf 50 Prozent; über die gesamte Laufzeit gesehen, beträgt der Finanzierungsschlüssel zwischen Bund und Ländern 71:29.
Eine Übersicht der in der ersten Bewilligungsrunde zur Förderung ausgewählten Hochschulen ist dieser Pressemitteilung als Anlage beigefügt.
Weitere Informationen zum Bund-Länder-Programm zur Förderung der Gewinnung und Entwicklung von professoralem Personal an Fachhochschulen finden Sie unter:
https://www.gwk-bonn.de/themen/foerderung-von-hochschulen/personal-an-fachhochsc... und http://www.fh-personal.de.
Anlage zu PM 08/2020
Bund-Länder-Programm zur Förderung der Gewinnung und Entwicklung von professoralem Personal an Fachhochschulen
Liste der vom Auswahlgremium zur Förderung in der ersten Auswahlrunde ausgewählten Hochschulen nach Ländern
Baden-Württemberg:
Hochschule Aalen
Hochschule Biberach (im Verbund mit der Hochschule Neu-Ulm)
Hochschule Esslingen
Evangelische Hochschule Freiburg
Hochschule Heilbronn
Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft
Karlshochschule International University, Karlsruhe
Hochschule Konstanz - Technik, Wirtschaft und Gestaltung
Hochschule Offenburg
Hochschule Pforzheim -Gestaltung, Technik, Wirtschaft und Recht
Hochschule Ravensburg-Weingarten
Hochschule Reutlingen
Technische Hochschule Ulm
Bayern:
Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach
Technische Hochschule Aschaffenburg
Technische Hochschule Deggendorf
Technische Hochschule Ingolstadt
Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Katholische Stiftungshochschule München
Hochschule Neu-Ulm (im Verbund mit der Hochschule Biberach)
Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg
Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Berlin:
Alice-Salomon-Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin
Beuth Hochschule für Technik Berlin
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Brandenburg:
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Fachhochschule Potsdam
Bremen:
Hochschule Bremerhaven
Hessen:
Frankfurt University Of Applied Sciences
Hochschule Fulda
Technische Hochschule Mittelhessen
Hochschule RheinMain
Mecklenburg-Vorpommern:
Hochschule Neubrandenburg
Niedersachsen:
HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Jade Hochschule Oldenburg
Hochschule Osnabrück
Ostfalia Hochschule
Nordrhein-Westfalen:
Fachhochschule Aachen
Fachhochschule Bielefeld
Technische Hochschule Georg Agricola
Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe
Hochschule Düsseldorf
Hochschule Hamm-Lippstadt
Fachhochschule Südwestfalen
Hochschule Rhein-Waal
Katholische Fachhochschule Köln gGmbH
Technische Hochschule Köln
Hochschule Niederrhein
Hochschule Ruhr West
Rheinland-Pfalz:
Hochschule Koblenz
Hochschule Mainz
Hochschule Trier
Saarland:
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Sachsen:
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Hochschule Mittweida
Westsächsische Hochschule Zwickau
Sachsen-Anhalt (Verbundantrag der folgenden vier Hochschulen):
Hochschule Anhalt
Hochschule Harz
Hochschule Magdeburg-Stendal
Hochschule Merseburg
Schleswig-Holstein:
Technische Hochschule Lübeck
Thüringen:
Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Hochschule Nordhausen
Hochschule Schmalkalden
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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