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06.11.2020 16:05

Neues interdisziplinäres Zentrum am Dresdner Uniklinikum diagnostiziert und behandelt Patienten mit Demenz

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden bündelt die Expertisen der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Neurologie bei der Diagnostik und Therapie von Demenzerkrankungen. Hierfür wurde das Universitäts DemenzCentrum gegründet, das künftig seine Patienten in einer neu etablierten Ambulanz behandelt. Mit dem Angebot der interdisziplinären neuropsychiatrischen Versorgung setzt das neue Zentrum bundesweit Maßstäbe. Die Einrichtung ist die Antwort auf die Herausforderungen des demographischen Wandels: Mit der steigenden Lebenserwartung steigt die Anzahl der Betroffenen mit Erkrankungen des höheren Lebensalters, wozu auch Störungen der Gehirnfunktionen zählen.

    Entscheidend für eine gezielte Therapie dieser kognitiven Defizite und Begleitsymptome ist es, deren Ursachen so früh wie möglich zu klären. Hierfür stehen neben ausführlichem ärztlichen Erstgespräch und Untersuchung unter anderem eine neuropsychologische Leistungsdiagnostik, laborchemische Untersuchungen, moderne strukturelle Bildgebung des Gehirns sowie falls erforderlich auch weitere Untersuchungen wie Liquordiagnostik, EEG oder PET zur Verfügung.

    Im Spätherbst haben die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Neurologie das Universitäts DemenzCentrum (UDC) gegründet und den Ambulanzbetrieb im Haus 111 des Dresdner Uniklinikums gestartet. Bisher erfolgte die Versorgung der Patienten in den getrennt agierenden Ambulanzen der beiden Kliniken. Die steigende Anzahl der Patienten und ein größer werdender Bedarf für eine umfassende Diagnostik und Therapie dementieller Erkrankungen haben nun zur Zentrumsgründung geführt. Indiz dafür ist auch die Entwicklung der vor 17 Jahren etablierten Universitäts-Gedächtnisambulanz. Allein deren Zahlen sind kontinuierlich gestiegen: Mittlerweile jährlich 600 neue Patienten stellen sich hier mit Gedächtnisproblemen oder ersten Anzeichen einer Demenz vor.

    Mit der Zentrumsgründung werden nun Patienten mit Demenzerkrankungen und leichten kognitiven Störungen von einem interdisziplinären Team unter der Leitung der beiden Zentrumsdirektoren Prof. Dr. Dr. Markus Donix (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) sowie Dr. Moritz Brandt (Klinik für Neurologie) versorgt. Hierdurch lassen sich Synergieeffekte nutzen. Davon profitieren insbesondere die Patienten. Die frühe Klärung der Ursachen für kognitive Defizite ist eine wichtige Voraussetzung für eine rasche und gezielte Therapie. Darüber hinaus ist die Vorstellung von Patienten mit Demenz möglich, bei denen eine Optimierung der Behandlung notwendig ist. Auch vereinfachen die Zentrumsstrukturen die Zusammenarbeit mit den zuweisenden Ärzten; und die Spezialisten des Zentrums können ihre wissenschaftlichen Aktivitäten intensivieren, in dem unter anderem die enge Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) weiter ausgebaut wird.

    „Mit der Bündelung der neuropsychiatrischen Expertise im Universitäts DemenzCentrum schreibt das Universitätsklinikum die Erfolgsgeschichte seiner Zentrumsstrukturen fort“, sagt Prof. Michael Albrecht. Der Medizinische Vorstand des Dresdner Uniklinikums hat vor mehr als 15 Jahren damit begonnen, Zentrumsstrukturen am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus zu etablieren. Inzwischen gibt es an der Hochschulmedizin Dresden insgesamt 27 Zentren. 15 davon sind auf spezifische Krankheitsbilder zugeschnitten. Das Spektrum reicht von Allergien bis zu Seltenen Erkrankungen. „Diese mit einem Vertrag untersetzten Einrichtungen sind die Basis für eine hochqualitative wie effiziente Krankenversorgung. Davon profitieren nicht nur die Patienten und deren Angehörigen, sondern auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Sie werden vor allem bei komplexeren Krankheitsverläufen und späten Stadien dieser Erkrankungen ihrer Patienten durch das Team des Zentrums beraten.“

    Das interdisziplinäre neuropsychiatrische Universitäts DemenzCentrum (UDC) ist spezialisiert auf die Diagnostik kognitiver Defizite und beginnender Demenzsyndrome. Die Ärzte differenzieren dabei Erkrankungen mit ähnlichen oder sogar identischen Symptomen, um optimale Präventions- und Behandlungsstrategien zu ermöglichen. „Die Ursachen für Gedächtnisstörungen und andere kognitive Defizite sind vielfältig. Physiologische Alterungsprozesse von frühen kognitiven Störungen abzugrenzen, sowie die die Erkrankung auslösenden Ursachen zuzuordnen, stellt eine Herausforderung für die ärztliche Diagnostik dar“, sagt Prof. Donix. „Die frühe Klärung der Ursachen ist eine wichtige Voraussetzung für eine rasche und gezielte Therapie der kognitiven Defizite und Begleitsymptome“, sagt Dr. Brandt.

    Informationen für Patienten
    Das Angebot des UDC richtet sich primär an Patientinnen und Patienten ab dem 50. Lebensjahr. Es können sich jedoch auch jüngere Menschen zur Klärung kognitiver Störungen vorstellen, wenn dies von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten für erforderlich erachtet wird. In diesem Fall werden die Überweisenden gebeten, eine schriftliche Fragestellung mit zu übersenden. Die Überweisung kann durch jede Ärztin / jeden Arzt erfolgen, vorzugsweise durch die Weiterbehandelnden der Patienten.

    Die Ambulanz ist montags bis freitags in den Zeiten 8 bis 16 Uhr geöffnet.

    Die Diagnostik am Universitäts DemenzCentrum umfasst folgende Elemente:
    - ausführliches ärztliches Erstgespräch und Untersuchung
    - neuropsychologische Leistungsdiagnostik
    - laborchemische Untersuchungen
    - zerebrale Bildgebung (MRT / CT)

    Falls erforderlich, schließen sich ergänzende Untersuchungen an, zum Beispiel

    - Liquoruntersuchung
    - Elektroenzephalografie (EEG)
    - Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

    Neben einer ausführlichen Besprechung der Befunde und gegebenenfalls Einleitung einer Therapie sieht das UDC die soziale Beratung – etwa zur Beantragung von Pflegegrad oder ambulanten Hilfen – als Teil des Angebotes.

    Die Anmeldung von Patienten erfolgt per Übersendung eines Überweisungsscheines und relevanter Befunde an folgende Adresse:

    Universitäts DemenzCentrum – UDC
    Fiedlerstraße 34
    01307 Dresden

    Telefonisch ist das UDC wie folgt erreichbar:
    458 45 02
    458 53 28 (Fax)
    E-Mail: udc@ukdd.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Prof. Dr. med. Dr. rer. medic. Markus Donix
    Stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Direktor: Prof. Michael Bauer)
    Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Geriatrie
    Telefon: 0351 / 458 5696 (Sekretariat)
    E-Mail: markus.donix@uniklinikum-dresden.de

    Dr. med. Moritz Brandt
    Funktionsoberarzt der Klinik und Poliklinik für Neurologie (Direktor: Prof. Heinz Reichmann)
    Facharzt für Neurologie, Geriatrie
    Telefon: 0351 / 458 2564
    E-Mail: moritz.brandt@uniklinikum-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-dresden.de/udc
    http://In einem aktuellen Beitrag der Sendung „Hauptsache Gesund“ des MDR-Fernsehens wird im zweiten Teil auch die Arbeit des Universitäts DemenzCentrums vorgestellt
    http://www.ardmediathek.de/mdr/video/hauptsache-gesund/nur-vergesslich-oder-scho...


    Bilder

    Das Team vom Universitäts DemenzCentrum mit ihren Direktoren Dr. Moritz Brandt (hintere Reihe, 2. v.l.) und Prof. Markus Donix (hintere Reihe, 3. v.l.). Die Aufnahme entstand vor dem Erlass der aktuellen Corona-Schutzverordnung.
    Das Team vom Universitäts DemenzCentrum mit ihren Direktoren Dr. Moritz Brandt (hintere Reihe, 2. v. ...
    Thomas Albrecht
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Das Team vom Universitäts DemenzCentrum mit ihren Direktoren Dr. Moritz Brandt (hintere Reihe, 2. v.l.) und Prof. Markus Donix (hintere Reihe, 3. v.l.). Die Aufnahme entstand vor dem Erlass der aktuellen Corona-Schutzverordnung.


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