Auch das ist eine Corona-Folge: Viele Unternehmen müssen das Tempo ihrer Digitalisierung zwangsläufig verschärfen. Automatisch tauchen Fragen auf, was in Sachen Datenschutz und Datensicherheit denn eigentlich für die jeweilige Branche Recht und Gesetz ist. Wie macht man’s richtig und gesetzeskonform? Der von der Universität Bremen entwickelte „Cybersecurity Navigator“ gibt die Antworten.
Datensicherheit und Datenschutz ist eines der großen Themen unserer Zeit. Digitalisiert sind Firmenprozesse manchmal schnell, aber wenn sie nicht gut durchdacht und mit der notwendigen Sorgfalt durchgeführt werden, klaffen Lücken – und die sind gefährlich. Doch gerade in den vergangenen Monaten musste es für viele Unternehmen fix gehen: Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung rasant beschleunigt.
Viele Unternehmen beim Thema Cybersicherheit überfordert
Dabei tauchen unzählige Fragen auf der rechtlichen Seite auf, wie Dr. Dennis-Kenji Kipker aus dem Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Bremen weiß. Um schnell und präzise die richtigen Antworten zu geben, hat er deshalb zusammen mit seinem Team das Tool „Cybersecurity Navigator“ entwickelt. „Viele Firmen, egal welcher Größe, sind bei der momentanen ‚erzwungenen‘ Digitalisierung in Frage der Cybersicherheit überfordert – und die meisten haben auch keine Rechtsabteilung, die sich darum kümmern kann“, sagt der Jurist. „Was muss man zum Beispiel berücksichtigen, wenn man mit Beschäftigten im Homeoffice oder Kundinnen und Kunden Videokonferenzen mit Zoom oder ähnlichen Programmen abhält?“ nennt er ein Beispiel. Es gebe mittlerweile so viele Gesetze, Normen und Regeln, dass Firmen schon mal den Überblick verlieren können.
Diesen Überblick verschafft nun der Cybersecurity Navigator. Dabei handelt es sich um eine sehr übersichtliche Webseite mit angeschlossener Datenbank, in der Unternehmen für ihre jeweilige Branche und ihr Bundesland schnell herausfinden können, was für sie relevant ist. Wählt man bei der Rechtsvorschriftensuche zum Beispiel die Kombination „Transport und Verkehr“ (Sektor) – Seeschifffahrt (Branche) – Landesrecht (Ebene) – Bremen (Bundesland) – Gesetzlich (Rechtsakt)“ aus, werden zwei Treffer angezeigt – das Bremische Hafensicherheitsgesetz und das Bremische Hafenbetriebsgesetz. Ähnlich einfach verläuft die Suche nach relevanten Normen und Standards, die natürlich von den Firmen ebenso einzuhalten sind wie die Gesetze. Die ausgegebenen Vorschriften lassen sich anschließend übersichtlich dargestellt ausdrucken.
Rechtsrahmen und Umsetzungsmöglichkeiten werden deutlich
„Das Tool wird vielen Unternehmen aus unterschiedlichsten Sektoren und Branchen dabei helfen, den für sie geltenden Rechtsrahmen in der Cybersicherheit sowie im Datenschutz und die Möglichkeiten für dessen technisch-organisatorischer Umsetzung zu bestimmen“, ist sich Dennis-Kenji Kipker sicher. „Mit unserer Entwicklung ist die Suche nach den grundlegenden Gesetzen und Normen für die Firmen jetzt wesentlich einfacher und übersichtlicher geworden.“
Vorgestellt wurde der Cybersecurity Navigator jetzt einem großen Fachpublikum anlässlich der virtuell durchgeführten Jahrestagung 2020 des Forschungsinstitut Cyber Defence (CODE) an der Universität der Bundeswehr München. Das Werkzeug entstand im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „NutriSafe“.
Weitere Informationen:
www.cybersecurity-navigator.de
www.uni-bremen.de
Fragen beantwortet:
Dr. Dennis-Kenji Kipker
Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht (IGMR)
Universität Bremen
Tel.: + 49 0421 218 66049
E-Mail: kipker@uni-bremen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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