17 Persönlichkeiten an niedersächsischen Hochschulen ausgezeichnet
Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler hat heute in Hannover 17 Persönlichkeiten niedersächsischer Hochschulen mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2020 ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 119.000 Euro dotiert. Der Minister verlieh die Preise für Forschung, Lehre und Studium an fünf Professoren und Professorinnen, eine Nachwuchswissenschaftlerin und neun Studierende, darunter ein Team. Alle Preisträgerinnen und Preisträger sind an einer niedersächsischen Hochschule tätig. Erstmals wurde in diesem Jahr ein mit 10.000 Euro dotierter Sonderpreis für kooperative Innovationen in der digitalen Lehre verliehen.
„Wir ehren mit dem Wissenschaftspreis herausragende Persönlichkeiten, die sich ebenso durch außerordentliche Leistungen in Forschung und Lehre als auch für ihre Kooperationen und Netzwerke auszeichnen“, so Thümler. „Mit dem Sonderpreis würdigen wir besonderes Engagement bei der Bewältigung der durch die Covid-19-Pandemie entstandene Herausforderungen.“
Den mit 25.000 Euro dotierten Preis als herausragender Wissenschaftler einer niedersächsischen Universität erhalt Professor Kai Ambos. Seit 2003 hat er die Professur „Strafrecht und Strafprozessrecht“ an der Georg-August-Universität Göttingen inne, seit 2006 ist er Richter am Landgericht Göttingen. Spezialisiert ist Prof. Ambos auf Grundlagenforschung im Bereich des internationalen Strafrechts und Strafprozessrechts. Er fungierte als Gutachter in Fragen der Strafverfolgung argentinischer Militärs und Augusto Pinochets und beteiligte sich an Seminaren zur Weiterentwicklung der Gesetzgebung zur Kontrolle des Drogenhandels. Für seine Verdienste wurde ihm 2013 die Ehrendoktorwürde der Universidad Nacional de la Amazonía Peruana in Iquitos verliehen. Seit 2016 ist Prof. Ambos als List Counsel am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, 2017 wurde er zum Richter am Kosovo-Sondertribunal berufen und zum Berater der kolumbianischen Sondergerichtsbarkeit für den Frieden ernannt. Prof. Ambos zeichnet sich besonders durch sein internationales und gesellschaftlich wie politisch relevantes Wirken aus.
Als herausragende Wissenschaftlerin einer Fachhochschule wird Professorin Martina Hasseler ausgezeichnet. Sie ist seit April 2019 als Professorin für Klinische Pflege an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften tätig. Im März 2020 hat sie außerdem das Amt der Prodekanin an der Fakultät Gesundheitswesen übernommen. Bevor sie 2018 für 15 Monate an das Universitätsklinikum Heidelberg wechselte, war sie bereits seit 2013 an der Ostfalia als Professorin für angewandte Pflegewissenschaften mit dem Schwerpunkt Gerontologische Pflege tätig. Prof. Hasseler beteiligt sich an der Entwicklung von Delegationsmodellen und erarbeitet Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Covid-19-Patienten in Pflegeheimen. Sie engagiert sich erfolgreich für eine qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung. Auch dieser Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Den Preis für Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen, dotiert mit 20.000 Euro, erhält Professorin Stefanie Kroker. Sie ist seit 2016 Juniorprofessorin für Funktionale Nanostrukturen für die Metrologie an der Technischen Universität Braunschweig und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Sie leitet dort die Nachwuchsgruppe Metrologie für funktionale Nanosysteme. Durch ihre Zusammenarbeit mit Gruppen des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Hannover treibt sie die Vernetzung der TU Braunschweig mit bedeutenden Einrichtungen am Standort Niedersachsen voran. Außerordentlich für die frühe Karrierephase sind besonders ihre Rolle bei der Entwicklung des Clusters „QuantumFrontiers“ und die strukturbildenden Verdienste für die Schärfung des Profils der TU.
Zum dritten Mal wurde dieses Jahr der Wissenschaftspreis in der Kategorie „Lehre“ vergeben (dotiert mit 25.000 Euro). Mit diesem Preis werden Menschen geehrt, die sich der Lehre mit großem Engagement widmen. Verliehen wird dieser Preis an Professorin Kathrin Ottink. Sie ist seit 2017 Professorin für Maschinenbau und Konstruktion an der Hochschule Emden/Leer. Die Seminare von Prof. Ottink zeichnen sich unter anderem durch eine exzellente Verknüpfung von Theorie und Praxis in ihrer Lehre aus. Ihr Ziel ist es, mittels sinngebender Projekte mit hohem Praxisbezug durch Hereingabe realer Anwendungsszenarien die Studierenden für ihr Studium zu motivieren. In ihrem Seminar entwickeln und fertigen Studierende nach ihren eigenen Ideen neue Produkte für ihre spezifische Alltagswelt. Dabei finden Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine besondere Berücksichtigung.
Der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis für kooperative Innovationen in der digitalen Lehre geht an Professorin Katharina Müller und ihr Team. Seit Februar 2018 ist sie Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Lehr- und Lernforschung an der Leibniz Universität Hannover. Prof. Müller hat mit dem Institut für Erziehungswissenschaften und der Leibniz School of Education in Kooperation mit dem Qualitätsnetzwerk der Integrierten Gesamtschulen (Q-IGS) das Projekt #LernenVernetzt in äußert kurzer Zeit initiiert. Im Rahmen des Projektes wurden Lehramtsstudierende dazu aufgerufen, sich ehrenamtlich zu engagieren indem sie sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler beim digitalen Lehren und Lernen unterstützen.
Für ihre fachlichen Leistungen oder ihr gesellschaftliches Engagement geehrt wurden folgende Studentinnen und Studenten:
• Michael Perk (Technische Universität Braunschweig)
• Katharina Paul (Georg-August-Universität Göttingen)
• Lisa Grützmacher, Lina Müller, Felix Przesdzink, Gwydion Scherer, Brigitte Streanga, Jasmin Vlasak-Drücker (Universität Osnabrück)
• Rebecca Nathalie Henkel (Leibniz Universität Hannover)
Sie erhalten jeweils bzw. im Team ein Preisgeld von 3.500 Euro.
Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von den niedersächsischen Hochschulen vorgeschlagen. Die Auswahl übernahm die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen. Für die Kategorie „Lehre“ und den Sonderpreis wurde eine gesonderte Jury eingesetzt, die zur Hälfte aus Studentinnen und Studenten bestand. Der Wissenschaftspreis wurde zum vierzehnten Mal vergeben.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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