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12.02.2004 12:58

Universität Trier sucht chronisch gestresste Lehrer

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Obwohl sich in vielen Köpfen hartnäckig das Klischee vom Lehrerberuf als entspanntem Halbtagsjob hält, ergeben Studien ein ganz anderes Bild: Sowohl die zeitliche wie auch die physische und psychische Belastung von Lehrern ist überdurchschnittlich hoch. Dies nährt zwar eine andauernde Diskussion über die schulischen und gesellschaftlichen Probleme des Lehrerstandes, für die gestressten Lehrer selbst hat dies jedoch wenig Relevanz. Demgegenüber erforscht die Abteilung Psychobiologie der Universität Trier bei einzelnen Betroffenen die biologischen Veränderungen, die bei der Entstehung von psychosomatischen Beschwerden eine wesentliche Rolle spielen. Hierfür werden derzeit speziell Lehrer gesucht, die bei sich Symptome von Burnout oder ähnliche stressbezogene Beeinträchtigungen feststellen.

    Spätestens seit der PISA Studie sind Themen wie Bildungsnotstand und schulische Missstände ins allgemeine Interesse gerückt. Trotzdem finden gerade die Lehrer nur selten öffentliches Verständnis für die Probleme ihres Berufsalltags. Dabei ist die mangelnde Anerkennung ihrer Arbeitsleistung, verglichen mit dem Ausmaß der sonstigen Anforderungen, noch das kleinste Übel. Allerdings kann manchmal gerade dieser Mangel an Anerkennung der letzte Wermutstropfen sein, der das Fass der Gesamtbelastung zum Überlaufen bringt. Dann kann es dem Einzelnen immer schwerer fallen, dem Druck der vielschichtigen Anforderungen standzuhalten.

    Sind schließlich bei einem Lehrer die Grenzen der Belastbarkeit definitiv überschritten, so kann sich das in vielfältiger Weise äußern. Nach erst nur vereinzelten körperlichen oder psychischen Überlastungszeichen können beispielsweise Schlaflosigkeit, ständige Gereiztheit, Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen und Infektanfälligkeit, sogar Herzrhythmusstörungen als psychosomatische Stö-rungen auftreten. Gipfelt das Beschwerdebild schließlich in anhaltender Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes und deutlich verminderter Leistungsfähig-keit, dann spricht man neudeutsch vom Burnout Syndrom.

    Bei dem aktuellen Forschungsprojekt durchlaufen die Projektteilnehmer/innen an zwei Nachmittagen ein bestimmtes psychobiologisches Testverfahren, das einem medizinischen Stimulationstest ähnlich ist. Gemessen wird dabei unter anderem das Hormon Cortisol, das neben Adrenalin das wichtigste Stresshormon des Körpers ist und dessen Ausschüttung sich in Abhängigkeit von sozialen oder biologischen Stressreizen verändert. Diese Messungen, die mit Hilfe von Blut- und Speichelproben erfolgen, erlauben wichtige Rückschlüsse über den Zustand des stressabhängigen Hormongleichgewichts. Sie können daher auch jedem einzelnen Teilnehmer interessante Informationen über die eigene biologische Stressreaktivität liefern.

    Lehrerinnen und Lehrer, die sich für diese Studie interessieren und gerne daran teilnehmen würden, können sich an der Abteilung für Psychobiologie bei der zuständigen Studienärztin, Irmgard Layes, unter der Telefonnummer 0651/2013717 oder per E-Mail unter layes@uni-trier.de melden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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