Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert in den kommenden vier Jahren zwei Projekte des Bereichs „Allgemeine Pädagogik“ der Universität Vechta. Geleitet durch Dr.in Dr.in Veronika Zimmer, Vertretung der Professur „Allgemeine Pädagogik“, und später durch Prof.in Dr.in Margit Stein, erhalten das Verbundprojekt „Distanz“ rund 232.880 Euro und das UWIT-Projekt fast 319.840 Euro.
Bei dem Forschungsprojekt „Gesellschaftliche Ursachen und Wirkungen des radikalen Islams aus Sicht (angehender) islamischer Theolog*innen“ (UWIT) zielen die Wissenschaftler*innen auf die systematische Erfassung von politischen Einstellungen sowie Einstellungen von (angehenden) islamischen Theolog*innen. Das Ziel des Verbundprojekts ist es, über die Kartographie von diesen politischen Einstellungen, Aussagen über die neue Klientel von Studierenden und Dozent*innen der islamischen Theologie treffen zu können sowie deren Annahmen zu den Ursachen und Wirkungen des Islamismus in Deutschland zu erfassen. Darüber hinaus geht es um Ansätze und Konzepte zur Radikalisierungsprävention. Auf diesem Vorgehen – sowie auf einer systematischen Literaturanalyse – basiert die Entwicklung von Fortbildungen zum Themenbereich der islamischen Radikalisierung für (angehende) Lehrkräfte, (Schul)sozialarbeiter*innen, Berater*innen sowie weitere interessierte Personengruppen. Zudem entsteht eine Roadmap, die aufzeigen kann, wie sich Radikalisierung vollzieht und wie sie erkannt und präventiert werden kann.
Beim Verbundprojekt „Strukturelle Ursachen der Annäherung an und Distanzierung von islamistischer Radikalisierung – Entwicklung präventiv-pädagogischer Beratungsansätze“ werden gemeinsam mit der IUBH Internationalen Hochschule (Teilprojekt I unter der Leitung von Dr. Mehmet Kart) zwei Arbeitspakete aufgegriffen: Es sollen junge Menschen interviewt werden, die sich erfolgreich von islamistischen Gruppierungen distanzierten und in diesem Zusammenhang Beratungsangebote wahrgenommen haben beziehungsweise noch wahrnehmen. Auch stehen Praktiker*innen aus zielgruppen-relevanten Beratungsangeboten bei einer Interviewstudie im Fokus, um vertiefend auf die von ihnen vermuteten strukturellen Ursachen für die Annäherung und vor allem Distanzierung einzugehen (Arbeitspaket I). Darauf – sowie auf der Evaluation eines Interventionsprogramms – aufbauend, werden Module und Handreichungen sowie Fortbildungen erarbeitet, um Akteur*innen wie Beratungsstellen, religiöse Vereine sowie Schulen und andere Institutionen auf den Umgang mit islamistischen Tendenzen sowie radikalisierten jungen Menschen vorzubereiten und ihnen Hilfestellungen an die Hand zu geben, um Deradikalisierung zu erwirken. Diese Handreichungen werden umfassend erprobt, evaluiert und in gedruckter und digitaler Form kostenfrei zur Verfügung gestellt. Um eine islamistische Radikalisierung bereits in frühen Stadien zu erkennen beziehungsweise Deradikalisierung zu fördern und entsprechend aktiv zu werden, werden ausgehend von Ergebnissen aus dem Arbeitspaket I zudem Lehrkräftefortbildungen für Schulen zur präventiv-pädagogischen Arbeit entwickelt (Arbeitspaket II).
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Religion
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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