Die von der Bundesregierung zum ersten März geplante Erhöhung der Tabaksteuer sowie die angestrebte Abschaffung von Einzelverkauf in Kiosken und Tankstellen und der vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebten Kleinverpackungen mit zehn Zigaretten wird von den Experten für Abhängigkeitserkrankungen des LBK Hamburg einhellig begrüßt.
"Nach den in anderen Ländern gemachten Erfahrungen sind hohe
Zigarettenpreise die einzige wirksame Methode, Kinder und Jugendliche vom Einstieg in die Tabakabhängigkeit abzuhalten oder zumindest das durchschnittliche Einstiegsalter von heute 13,7 Jahren deutlich zu erhöhen", sagt der Leitende Arzt der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen im Klinikum Nord, Dr. Klaus Behrendt: "Wenn dies durch Steuererhöhungen auch in Deutschland endlich erreicht werden kann, ist das ein gewaltiger Fortschritt für die Gesundheit sowie die Lebensqualität und -erwartung der jungen Menschen. Außerdem könnte eine deutliche Erhöhung des Zigarettenpreises die Motivation ausstiegswilliger Raucher zusätzlich steigern und sie in ihrem Entschluss bestärken, vermutet Behrendt.
Heute sterben durch die Folgen des Zigarettenrauchens jedes Jahr mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Alkohol, illegale Drogen, Morde und Selbstmorde zusammen: 110.000 Todesfälle sind jedes Jahr allein in Deutschland darauf zurückzuführen. Auch die Kosten für die Allgemeinheit und die wirtschaftliche Bedeutung wird noch immer häufig verkannt oder heruntergespielt. Die Behandlung durch das Rauchen verursachter Krankheiten kostet die solidarische Krankenversicherung Milliarden. Die ökonomischen Begleiterscheinungen schädigen auch die Unternehmen in kaum abzuschätzenden Ausmaßen, angefangen mit häufigen Raucherpausen während der Arbeitszeit bis hin zu den bis zu drei mal höheren Krankenständen unter Rauchern. Zudem stört der blaue Dunst nicht selten unnötig das Betriebsklima zwischen Rauchern und Nichtrauchern.
In Deutschland arbeiten etwa drei Millionen Menschen in Räumen, in denen regelmäßig geraucht wird. Tabakrauch enthält rund 4000 Chemikalien, darunter zahlreiche giftige Stoffe wie Kohlenmonoxid, Stickoxid, Blausäure und Benzochinon sowie allein 43 krebserregende Substanzen. Jedes Jahr sterben allein in Deutschland 400 Menschen durch unfreiwilliges Einatmen von Tabakrauch an Lungenkrebs.
Wer mit dem Rauchen aufhören will und es allein nicht schafft, findet im Klinikum Nord des LBK Hamburg professionelle Hilfe. Das Klinikum hat mit Unterstützung von Krankenkassen, Pharmafirmen und weiteren Institutionen ein Modellprojekt ins Leben gerufen, um mit bereits erfolgreich erprobten und wissenschaftlich fundierten Methoden ausstiegswilligen Rauchern effektiv zu helfen. Das Angebot reicht von der kostenlosen und öffentlichen Rauchersprechstunde im Krankenhaus bis hin zu Entwöhnungskursen in den Einrichtungen des LBK Hamburg oder auch vor Ort in norddeutschen Betrieben.
Die Rauchersprechstunde im Klinikum Nord ist zu erreichen unter Telefon (040) 5271-3330.
Sollten Sie Interesse an einem Interview mit Dr. Behrendt haben, wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des LBK Hamburg, Jens O. Bonnet, Tel. 040/2092-2008, Fax 040/2092-2046
http://www.nichtrauchen-hamburg.de
http://www.klinikum-nord.lbk-hh.de
http://www.lbk-hh.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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